Knorkator - Ich hasse Musik

Neue Zeiten / Sanctuary / Zomba
VÖ: 15.09.2003
Unsere Bewertung: Ohne Bewertung
0/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Ein neuer Tiefpunkt

Es war eine Welle der Solidaritätsbekundungen, wie man sie lange nicht mehr erlebt hatte. Deutschlands verhindertster Friseurmeister der Welt und sein Mini-Me hatten sich erdreistet, am glorreich herausgespielten 0:0-Sieg der deutschen Elitefußballer über die maradonnagleich brillierenden Isländer herumzumäkeln. Und folglich platzte Übungsleiter Rudi Völler doch glatt der Kragen und die ein oder andere Gehirnzelle. Selbstgekrönte Fußballpäpste, ahnungsbefreite Journalisten und natürlich auch Weißbier-Waldi - jeder bekam sein Portiönchen Fett weg. Und alle fanden das gut. Vom namhaften Politiker über den reumütigen Analytiker bis hin zu Ulli Hoeneß.

Warum wir Ihnen das alles nochmal erzählen? Nun ja, jetzt wo der graue Wolf wieder auf Beutejagd geht, möchten natürlich auch wir, die Mitarbeiter von Plattentests online, nicht im Regen stehen. Und schwören deshalb hochoffiziell auf das goldene Buch der Weißbierbraukunst: Wir sind mit Dir, Rudi! Weil wir wissen, wie es ist, wenn man seinen Job so dermaßen satt hat, daß man dem nächstbesten Passanten die Nasenhaare ausreißen möchte. Weil wir fühlen, was Du fühlst. Aus tiefstem Herzen. Denn wir haben das neue Album von Knorkator gehört.

Knorkator sind das musikalische Äquivalent zu Carsten Ramelow. Sie dürfen immer und überall mitspielen, sie verdienen mit dem, was sie machen, unverschämt viel Geld, aber eigentlich können sie nicht mal einen Ball stoppen. Respektive ein Lied schreiben, bei dem einem nicht die Haare ausfallen, weil sie vor den Ohren wegrennen. Natürlich, den Anspruch, gehobene Kunst zu schaffen, pflegt man hier ebensowenig wie in Kreisen unserer geschätzten Nationalkicker. Knorkator wollen uns einfach nur lachen machen. Zu dumm daher, daß sie mit dem humoristischen Talent eines mißgestimmten Oliver Kahn ausgestattet sind. Was bei "Ich hasse Musik" rumkommt, ist bestenfalls Rammstein für humorbegabte. Eine ziemlich kleine Zielgruppe.

Knorkator tauchen in den Abwasserregionen des Haifischbeckens namens Musikmachen ab und kehren mit witzischen NDH-Coverversionen von Aaliyahs "Try again" oder - schlimmer gar noch - "Ma Baker" zurück. Wer sich nun schon ganz unten wähnt, muß das muntere Geballer der Eigenkompostitionen dieser Spinner gehört haben. Mit "Schmutzfink" kann man kleinen Kindern bleibende Schäden zufügen, "Mai kho djai" klingt wie abgelaufenes Essen vom Chinesen, und der Rest läßt sowieso keinen Zweifel daran, daß sich diese Herren schon vor Jahren den Verstand zutätowiert haben. Drei Weißbier später attestieren wir vom Feeling her ein eher ungutes Gefühl und wollen es sowohl mit der Band, als auch Rudi Völler sagen: "Ich hab die ganze Scheiße satt!"

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Schweigeminute

Tracklist

  1. Der ultimative Mann
  2. Ich hasse Musik
  3. Try again
  4. Ich bin überhaupt nicht da
  5. Mai kho djai
  6. Schmutzfink
  7. Schüchtern
  8. Aeger sum
  9. Ma Baker
  10. Wie weit ist es bis zum Horizont
  11. Makellos
  12. Schweigeminute
  13. Beating around the bush
Gesamtspielzeit: 42:48 min

Im Forum kommentieren

*find*

2010-01-17 09:25:03

Knorke.

Märy

2008-06-06 19:33:49

Ihr könnt alles sagen was ihr wollt!
Knorkator ist absolut geil!
Nicht nur instrumental ham die ne menge drauf!
Wenn ihrs scheiße findet, machts doch einfach besser!

[i]ICH ESSE EI, ICH ESSE KOHL
ES TUT MIR GUT, ICH FÜHL MICH WOHL[/i]

Konsum

2005-07-23 00:07:32

Knorkator scheinen ja auch ein regionales Phänomen zu sein. In Berlin recht bekannt - und beliebt - im Rest der Republik erst durch den Grand Prix ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen, nix mit anfangen können, als totaler Blödsinn abgetan und mittlerweile längst wieder vergessen.

Seiltänzer

2005-07-22 12:55:37

fand die Live eigentlich sehr unterhaltsam. Ist zwar Blödsinn, aber auf einem durchaus relativ hohen Niveau. Aber auf CD würde ich mir das ganze wohl nie anhören.^^

Faaip

2005-07-22 08:01:40

Ich hab selten son scheiss gehört (hab sie live gesehn)

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