Sparks - A steady drip, drip, drip

BMG / Warner
VÖ: 15.05.2020
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Drölfter Frühling

Sind Sparks die wichtigste unbekannte Band der Welt? Die musikalischen Kinder von Ron und Russell Mael haben inzwischen selbst Ur-Enkel und doch kamen die Brüder nie über den Status der goutierten Nischen-Erscheinung hinaus. Vielleicht hat ihr originärer Art-Pop zwischen Glam-Theater, barocker Stube und Disco einfach einen Schuss zu viel weg. Vielleicht konnten die Maels aber auch deshalb nie Teil der Musikgeschichte werden, weil sie in unglaublichen 53 Jahren stets gegenwärtig blieben. Mit zwei Dutzend Alben waren sie immer am Puls ihrer Zeit oder dieser voraus, ohne ihre exzentrische Identität aufzugeben. Nicht einmal eine Kollabo mit Franz Ferdinand konnte dieser Karriere etwas anhaben. Nach dem späten Meisterwerk "Hippopotamus" sollte das Jahr 2020 ein ganz besonderes werden: Neben dessen Nachfolger "A steady drip, drip, drip" standen auch eine Doku von Edgar Wright, der Soundtrack für Leos Carax' Musicalfilm "Annette" sowie eine ausgiebige Tour auf dem Programm. Müßig zu erwähnen, welcher Umstand die drei letztgenannten Punkte wesentlich erschwerte. Doch wer in seiner Bandhistorie schon zehn US-Präsidenten erlebt hat, den wirft auch ein olles Virus nicht aus der Bahn. Sparks besingen nicht nur existenzielle Bedrohungen, sondern auch Toastbrote, Stravinsky und Rasenmäher und helfen mal wieder dabei, die Welt ein willkommenes Stück bunter zu machen.

Dieses Mal holen die zwei Kalifornier auch wirklich alle ins Partyboot, denn "A steady drip, drip, drip" erweist sich als eine ihrer einsteigerfreundlichsten Platten. Der Opener "All that" breitet die Arme für eine nostalgische Akustikgitarren-Hymne aus, die ein Resümee über das letzte halbe Jahrhundert familiärer wie musikalischer Eintracht zieht. Doch die Sentimentalitäten sind schnell abgehakt. Erst brettert der dynamische Synth-Rock von "I'm toast" los, dann verpackt "Lawnmower" suburbane Kleingarten-Rivalität in eine bekloppte Musicalnummer mit Beach-Boys-Harmonien. Mit dem Camp-Faktor des Haken schlagenden Orchester-Pomps von "Stravinsky's only hit" können nicht einmal die bemühtesten Fantasy-Prog-Bands mithalten. Die Stimme von Russell, 71, verrenkt sich wie ein junger Athlet, meistert sowohl schwindelerregende Falsett-Höhen als auch den abgehackten Sprechgesang von "Sainthood is not in your future". Sein Bruder Ron, 74, spielt sich im Keyboard-Feuerwerk von "Nothing travels faster than the speed of light" Knoten in die Finger. Und der knapp 50 Jahre jüngere Rezensent geht mittlerweile nicht einmal mehr ins Fitnessstudio.

"Our inconsistency is our consistency", heißt es in "Pacific standard time", einer geschmackvollen Ballade mit Moroder-Synthies, und natürlich sind die Sparks-Arrangements weiterhin so flexibel wie die beiden Querköpfe selbst. "Onomato Pia" marschiert mit Humpa-Bläsern, "Left out in the cold" macht die Disco Santa Esmeraldas wieder auf und das tolle "Self-effacing" lässt den Wanderzirkus auch am New Wave vorbeifahren. "One for the ages" beweist mit seinen Piano-Arpeggios am deutlichsten, dass die Maels nicht nur experimentierfreudige Chaoten, sondern auch sehr versierte Musiker sind. Nur den inneren Meckerrentner können sie in "iPhone" nicht ganz unterdrücken: "Put your fucking iPhone down and listen to me." Das ist ihnen aber zu verzeihen, wenn sie die Geschichte des kommunikationsstörenden Übels bis zum Garten Eden zurückverfolgen und der Song mit seiner technoiden Dramatik ein Album-Highlight darstellt. Der ökologisch bewusste Rausschmeißer "Please don't fuck up my world" lädt sich schließlich einen Kinderchor ins Studio, um zu versichern, dass diese zwei Opas definitiv keine Umweltsäue sind. Der unter all dem Klamauk immer wieder aufblitzende Ernst lässt sich sicher als einer der Gründe dafür anbringen, dass Sparks auch nach fünf Dekaden noch im Frühling ihrer Karriere stecken. Die wichtigste unbekannte Band der Welt hat weiterhin nichts an Relevanz eingebüßt.

(Marvin Tyczkowski)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • I'm toast
  • Self-effacing
  • One for the ages
  • iPhone

Tracklist

  1. All that
  2. I'm toast
  3. Lawnmower
  4. Sainthood is not in your future
  5. Pacific standard time
  6. Stravinsky's only hit
  7. Left out in the cold
  8. Self-effacing
  9. One for the ages
  10. Onomato Pia
  11. iPhone
  12. The existential threat
  13. Nothing travels faster than the speed of light
  14. Please don't fuck up my world
Gesamtspielzeit: 54:20 min

Im Forum kommentieren

hos

2020-07-07 02:34:21

passt wohl besser hier

https://www.youtube.com/watch?v=dLxPIOxgkM0

(kann im anderen thread gelöscht werden, wenns keine umstände macht)

Armin

2020-05-27 19:52:54- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2020-03-27 19:54:16- Newsbeitrag

Die Pop-Pioniere von den Sparks veröffentlichen mit „One For The Ages“ den nächsten Song aus ihrem kommenden Album! „A Steady Drip, Drip, Drip“ erscheint am 15.05. als Stream/ Download und am 03.07. in physischer Form!

Der unter der Regie des estnischen Animationskünstlers Chintis Lundgren entstandene Animations-Clip zu „One For The Ages“ feiert nun seine Premiere auf YouTube, hier zu sehen: https://sparks.lnk.to/AgesPR

Armin

2020-03-13 20:28:23- Newsbeitrag


SPARKS veröffentlichen neue Single/ Lyric Video “I’M TOAST”



Neuer Vorbote auf das 24. Studioalbum der Pop-Pioniere / A STEADY DRIP, DRIP, DRIP erscheint am 15. Mai 2020



Die legendären Pop-Ikonen Sparks - Ron und Russell Mael – veröffentlichen heute ihre neue Single! „I’m Toast“ ist ab sofort über BMG bei allen DSPs und Streaming-Diensten verfügbar. Die Band hat auch ein Lyric-Video erstellt, das zeitgleich veröffentlicht wurde.



"Eine fröhliche Melodie für unsere fröhlichen Zeiten... darauf einen Toast!", sagen die Maels.

STREAM/DOWNLOAD “I’M TOAST”: https://sparks.lnk.to/Toast



Schaut Euch hier das Lryic Video zu “I’M TOAST” an:



"I'm Toast" ist der neue Vorbote auf das kommende 24. Studioalbum der Sparks, “A STEADY DRIP, DRIP, DRIP“, das am 15. Mai erscheint. Das Album kann ab sofort vorbestellt werden, dann gibt es „I’m Toast“ und den gefeierten ersten Song „Self Effacing“ direkt als Download. Das Album erscheint in verschiedenen Formaten, darunter CD, 2x schweres farbiges Vinyl und Picture Disc-Vinyl sowie Kassette. Zu den limitierten Exklusivprodukten zählen signierte Drucke, Deluxe-CD-Bucheditionen und eine ganz besondere Sparks-Baskenmütze. Weitere Details gibt es unter www.allsparks.com.



PRE-ORDER A STEADY DRIP, DRIP, DRIP: https://sparks.lnk.to/dripID



"Self Effacing" erschien im Februar inklusive Lyric-Video und wurde vom Rolling Stone direkt als „Song, den man einfach kennen muss“ gefeiert: „Wer, wenn nicht die Sparks, würden einen bombastischen Song über Bescheidenheit veröffentlichen? 'Self-Effacing' ist genau das, was Sie vom Art-Rock-Duo erwarten: großartiger Gesang, dramatische Musik und reines Camp ... Eine Hymne für Introvertierte überall, ein starker Auftakt für die Band, die vor zwei Jahren ihr letztes Album HIPPOPOTAMUS veröffentlicht hat.”

Lyric Video „Self Effacing“, hier zu sehen:



Im vergangenen Jahr kündigten Sparks A STEADY DRIP, DRIP, DRIP mit dem festlichen Album-Track "Please Don't Fuck Up My World" an. Der Titel wurde bei seiner Veröffentlichung vor Weihnachten weltweit gefeiert. Uncut erklärte ihn als "klagende Botschaft der Hoffnung, ausgedrückt auf Sparks 'eigene, unnachahmliche Weise". "Sparks ist zurück mit einer brandneuen Single, die sich sehr aktuell anfühlt", schwärmte Brooklyn Vegan. „Während ‚Please Don't Fuck Up My World‘ keine Namen nennt, zielen Texte wie All that you are pursuing / please don’t fuck up my world / can’t you see what you’re doing, eindeutig ab auf das Staatsoberhaupt deiner Wahl. Russell und Ron Mael lassen einen Kinderchor singen und unterstreichen so die Dinge auf ihre Weise sehr gut."



Jetzt, in sechsten Jahrzehnt ihrer Karriere, werden Sparks A STEADY DRIP, DRIP, DRIP mit einer kurzen Reihe Live-Daten in Europa feiern, gefolgt von einer epischen Welttournee 2021. In diesem Jahr wird auch die mit Spannung erwartete Premiere von Annette stattfinden, dem ersten englischsprachigen Film des bahnbrechenden französischen Regisseurs Leos Carax (Holy Motors, Pola X), der von Ron und Russell Mael geschrieben wurde und mit Adam Driver und Marion Cotillard in den Hauptrollen verfilmt wird. Darüber hinaus gibt Regisseur Edgar Wright (Shaun of the Dead, Hot Fuzz, Baby Driver) seinem langjährigen Sparks-Dokumentarfilm den letzten Schliff, der diese einzigartige Band gebührend feiert.

SPARKS EUROPA TOUR 2020:


OKTOBER

11 – Oslo, Norwegen – Rockefeller Music Hall

12 – Stockholm, Schweden – Cirkus

14 – Kopenhagen, Dänemark – The Koncerthuset

15 – Berlin, Deutschland – Metropol

17 – Amsterdam, Niederlande – Paradiso

18 – Brüssel, Belgien – AB Flex

20 – Paris, Frankreich – Casino de Paris

21 – London, UK – The Roundhouse

23 – Manchester, UK – Albert Hall

24 – Glasgow, UK – Barrowland Ballroom

26 – Belfast, UK – Limelight Club

27 – Dublin, Ireland – Vicar Street


More Infos: www.allsparks.com


Armin

2020-02-19 18:38:55- Newsbeitrag



Die legendären SPARKS kündigen den Release ihres neuen Albums an: „A Steady Drip, Drip, Drip“ erscheint am 15.05. via BMG!

Im Oktober sind die beiden Brüder live in Deutschland zu sehen!



Die legendären Sparks – namentlich die Gebrüder Ron und Russell Mael – haben die Veröffentlichung ihres mittlerweile 24. Studioalbums angekündigt: „A Steady Drip, Drip, Drip“ erscheint am 15. Mai 2020 via BMG. Im Oktober begibt sich das Duo auf eine kleine Europa-Tour, auf der die Sparks am 15.10. auch in Deutschland zu sehen sind. In einem Ankündigungsclip bestätigt die Formation außerdem die Veröffentlichung des von den Sparks geschriebenen Musikfilms „Annette“ (ohne jedoch ein Datum zu nennen) mit Adam Driver und Marion Cotillard. Regie führte Leos Carax („Holy Motors“). Ebenso kündigt man eine momentan noch unbetitelte Sparks-Documentary an, bei der Edgar Wright („Baby Driver“, „Spaced“) Regie führte.


Vorab gibt es die Premiere zum Lyric Video „Self Effacing“, hier zu sehen:

Das Video-Announcement zum Album ist hier zu sehen:



Seit sie im Jahr 1974 mit ihrem Megahit „This Town Ain`t Big Enough For Both Of Us“ aus ihrem 3. Studioalbum „Kimono My House“ erstmalig die Charts, Köpfe und Radiowellen gestürmt haben, haben sich die beiden ewig jungen Pop-Pioniere (https://www.forbes.com/sites/davidchiu/2020/12/30/sparks-celebrate-50-years-of-eccentric-and-influential-music-on-new-compilation/) mit ihren Alben und ihren Liveshows ein einzigartiges Denkmal gesetzt. Mit „A Steady Drip, Drip, Drip“ legt das US-Duo den Nachfolger seines von Kritikern hoch gelobten 2017er Albums „Hippopotamus“ vor, mit dem die Sparks seinerzeit in die Top 10 zurückkehrten und das nicht nur als eines der besten Alben des Jahres, sondern auch als Schaffenshöhepunkt der Formation gefeiert wurde – bis jetzt. Bevor sich die Sparks 2021 gemeinsam mit ihrer Band (https://thequietus.com/articles/24671-sparks-live-three-songs-no-flash-kentish-town-forum) auf eine ausgedehnte Worldtour begeben, sind die Gebrüder im Oktober 2020 auf einer kleinen Europa-Tour zu erleben. Hierzulande machen die Sparks am 15.10. im Berliner Metropol Station.



„A Steady Drip, Drip, Drip“ erscheint in den Formaten CD, Picture-Disc und als Kassette.



Das Album ist bei folgenden Anbietern vorbestellbar: https://sparks.lnk.to/dripEM

Die aktuelle Single „Self Effacing“ gibt es unter folgendem Link: https://sparks.lnk.to/Self-EffacingEM


October 2020 European Tour Dates:


11.10. Norway, Oslo, Rockefeller Music Hall

12.10. Sweden, Stockholm, Cirkus

14.10. Denmark, Copenhagen, The Koncerthuset

15.10. Germany, Berlin, Metropol

17.10. Netherlands, Amsterdam, Paradiso

18.10 Belgium, Brussels, AB Flex

20.10. France, Paris, Casino de Paris

21.10. UK, London, Roundhouse

23.10. UK, Manchester, Albert Hall

24.10. UK, Glasgow, The Barrowland Ballroom

26.10. UK, Belfast, Limelight Club

27.10. IRE, Dublin, Vicar Street



More Infos: www.allsparks.com


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