
Die Happy - The weight of the circumstances
Firestarter / BMGVÖ: 11.08.2003
Big, big girl
Es muß immer weitergehen. Man muß in Bewegung bleiben. Ständig und stetig noch ein bißchen größer werden. Schlagzeilen machen. Präsent sein. Stillstand ist der Tod, you know? Die Happy wissen. Und tun folglich alles, um nicht vergessen zu werden. Kreuz und quer durch Deutschland touren. Auch mal in Pforzheim spielen. Und zwischendurch noch das neue Album aufnehmen. Obwohl das letzte doch erst ein gutes Jährchen alt ist. Locker machen ist hier nicht. Und deshalb hat man sich in Ulm diesmal auch ganz besonders viel vorgenommen.
Es ist eine gute Zeit für rockende Frauen, und Marta Jandová rockt für mindestens zwei. Wegen ihr haben Die Happy in Deutschland Fuß gefaßt, die Charts geknackt und Fans gesammelt. Und wegen ihr hegt man neuerdings auch internationale Ambitionen. Wieso auch nicht? Marta schien schließlich schon immer zu mehr geboren, als Konzerte in Pforzheim zu geben. Sie hat Talent, kann singen, sieht toll aus und sucht die Nähe zu den Fans. Die richtigen Leute könnten einen richtigen Star aus ihr machen. Und hier fängt der ganze Ärger an.
"Beautiful morning" war der rechte Weg für Die Happy. Zu mehr Erfolg und Anerkennung genauso wie zu mehr Eigenständigkeit. Weg von den stumpfen Crossover-Stampfern der ersten Platte "Supersonic speed", hin zu richtiger Rockmusik, angenehmem Pop-Appeal und neuer Vielfältigkeit. Ärgerlich daher, daß Die Happy schon wieder abgebogen sind. Nach Los Angeles jetteten und dort mit dem Matrix-Team (bekannt für Avril Lavigne, gehaßt für die letzte Liz Phair) gemeinsame Sache machten. Und das erwartungsgemäße Ergebnis abliefern. "The weight of the circumstances" hievt Die Happy mal eben mindestens zwei Gewichtsklassen nach oben, ist fetter, ausgetüftelter, professioneller als seine Vorgänger. Und muß sich vor den ganz großen Ami-Rockern sicherlich nicht verstecken. Bloß, was heißt das schon?
Wenig bis gar nichts natürlich. "The weight of the circumstances" klingt nicht wie Die Happy, sondern so, wie Die Happy klingen sollten, um noch mehr Erfolg zu haben. Grundsolides, aber nur selten wirklich pfiffiges Songwriting, leise Strophen, laute Refrains, keine Experimente. Die ordentliche Single "Big boy" flutscht noch geschmeidig durch jedes Ohr und der Opener "Take you on a ride" läßt es standesgemäß krachen. Groß angelegte Balladen wie "Slow day" verheben sich dagegen regelmäßig an der eigenen Bedeutungsschwere, und ein paar mal zu oft klingt das Album auch nach überanstrengter Schwerstarbeit, denn nach wirklicher Leidenschaft. Sorry Leute, aber manchmal ist das hier doch entschieden zu sehr Reamonn.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Take you on a ride
- Your soul is a pilot
Tracklist
- Take you on a ride
- Big boy
- Good friend
- Slow day
- Get up
- Everyday's a weekend
- Wrong
- Your soul is a pilot
- Standing strong
- Mannequin
- There you are
- Worlds away
Im Forum kommentieren
Prof Pogo
2005-06-30 15:56:49
ich war bei der tour in nürnberg im Hirsch.
Da hab ich auch noch Rock erwartet.
Nach einer Stunde bin ich aber raus: mitklatschpop-Kindergeburtstag und keine Spur von Eiern.
Aber für Euch sind ja Martas Drüsen das Thema und nicht die Musik
FundamentallyLoathsome
2005-06-30 14:30:06
Für mich schon. Da muß ich grad schmuzeln weil mir ne Anekdote (schreibt man das so - sieht scheußlich aus) aus der "Supersonic Speed"-Zeit einfällt. Als ich gerade die Meinung vertreten hatte, daß Die Happy doch zu den Besten Newcomern des Jahres zählen würden, ist mir ne Freundin ins Wort gefallen: "Ja, vor allem weil die Sängerin so ne 'Ausstrahlung' hat " - der Gesichtsausdruck dabei ;-)
Daniela
2005-06-30 14:19:10
Absolut nicht, aber ob der Die-happy-Vergleich unbedingt eine Aufwertung darstellt?
FundamentallyLoathsome
2005-06-30 14:06:15
Bands mit attraktiven Frontfrauen müssen nicht immer gleich schlecht sein...
Daniela
2005-06-28 20:48:19
Unsere Tageszeitung versuchte sich an einem Lob vom Silbermondauftritt in Stuttgart:
Silbermond spielen schon eher in der Liga von Die Happy als von Juli.
Öhm, wie meinen?
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