Kytes - Good luck

Frisbee
VÖ: 28.02.2020
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Bavaria One

Es ist schon erstaunlich, wenn eine gar nicht mal so deutsch klingende Band aus München zwar mehr als 300.000 monatliche Spotify-Hörer, einen internationalen Sound sowie mehrere Radio-Hits aufweisen kann, sie aber aus irgendeinem Grund weiter im Indie-Dschungel umherirrt, statt ihren längst vorgedachten Mainstream-Weg zu beschreiten – nicht mal 7.000 Instagram-Follower sprechen eine eindeutige Sprache. Kytes sind wohl vielen, die zumindest einen ihrer Songs kennen, noch kein Begriff. War das Vorgängeralbum "Heads and tales" noch ganz im britischen Indie-Poprock auf den Spuren der Wombats verankert, wagte sich das Quartett auf der EP "Frisbee" an kühl-groovenden Pop. Nur, um auf ihrem neuesten Werk "Good luck" die 80er für sich zu entdecken.

Am Ende des Tages machen Kytes immer noch recht glatte Popmusik, aber dafür auf einem hohen Level. "Want you back" praktiziert den "Frisbee"-Sound mit gedämpften Gitarren- und Bass-Lines weiter und paart ihn mit klassisch-distanzierten 80s-Synthies. "Take me home" avanciert dagegen zum eskalativen Uptempo-Kopfnicker mit Dancefloor-Potenzial. Einige stilistische Ausrutscher wie die Flöte auf "Alright" ausgenommen, servieren die Münchner hier Popmusik auf der absoluten Höhe der Zeit. Das heißt selbstredend: verankert in den 80ern.

"Shot of love" führt die Simplifizierung der Melodien auf die Spitze, punktet dafür aber mit unwiderstehlichem The-1975-Vibe. Generell dürften Kytes von den meisten Menschen als durch und durch britisch wahrgenommen werden, im Vorprogramm der Wombats würden wohl wenige ihre Herkunft auf dem europäischen Festland vermuten. Sogar die Aussprache und Artikulation von Sänger Michael Spieler lässt stundenlanges The-Kooks-Covern vermuten. Ob man die teils tropischen Klänge von "Good luck" ob ihrer offensichtlichen Pop-Anbiederung noch genießen kann, muss wohl jeder selbst entscheiden. Gerade ein Song wie "Like a dream" plätschert in seiner Gleichförmigkeit nur so dahin und markiert so den Tiefpunkt des Albums, lupenrein amerikanische Produktion hin oder her. "Fast life" will sogar Felix-Jaehn-EDM wieder auskramen. Glücklicherweise sind sich Kytes ihrer Indie-Vergangenheit noch bewusst und beenden das Album gelungen mit der wunderbar schwebenden "Champagne supernova"-Hommage "Wheel", die an die besten Tage des Britpops erinnert. Vielleicht ja bald in einer bayerischen Stadt in ihrer Nähe.

(Julius Krämer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Runaway
  • Want you back

Tracklist

  1. Runaway
  2. Go out
  3. Emily
  4. Take me home
  5. Want you back
  6. Alright
  7. Shot of love
  8. Like a dream
  9. Fast life
  10. Wheel
Gesamtspielzeit: 35:42 min

Im Forum kommentieren

Armin

2020-02-17 20:59:01- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2020-01-17 15:43:09- Newsbeitrag



„Go Out“ ist die neue Single vom kommenden Album „Want You Back“, das am 28.2. veröffentlicht wird.

*ZITAT DER BAND ZUM SONG*
„“Go Out“ wirft uns in eine Zeit zurück, wo das Leben gefühlt etwas leichter und unkomplizierter war. Nach der Schule einfach nur raus bis es dunkel wird.
Ohne Handy. Ohne Gruppen-Chats, Sprachaufnahmen oder Video-Chats. Wenn wir nicht raus konnten, haben wir auf dem Festnetz angerufen, einige von euch kennen das ja vielleicht sogar auch noch. „Go Out“ ist also ein Throwback Song, der eine Menge schöne Erinnerungen hochbringt. Wir können kaum drauf warten, nächstes Jahr unser Live-Set mit diesem Song anzufangen."
https://www.instagram.com/kytesmusic/

Armin

2019-11-23 16:17:23- Newsbeitrag

Kytes – „good luck“ (VÖ 28.2.2020)
Rauf aufs Fahrrad – Kaltgetränk beim nächsten Späti besorgt und ab in Richtung Stadtstrand – deine besten Freunde warten schon. Ab den ersten Sekunden ihres neuen Albums „good luck“ tauchen die Kytes in die Großstadt ein und die verträumte Stimme von Sänger Michael Spieler lädt uns ein, mit auf diesen Kurztrip zu kommen.
Aufbruch heißt nicht immer Abschied und Freundschaft heißt nicht Stillstand. Echte Leichtigkeit entsteht in genau diesem Mix aus Freiheit und Vertrautheit. Daraus ziehen die vier Münchner von den Kytes ihren Feel-Good-Sound, den sie auf ihrem neuen Album „good luck“ in die Playlists für den Frühsommer 2020 schießen.
Kytes: Eine „Should be bigger“-Band
Aus der Rolle der Indie-Pop-Hoffnung sind die Kytes eigentlich schon lange herausgewachsen. Mit mehr als 250 europaweiten Konzerten und Auftritten auf den großen Festivals haben sie sich ihre Sporen auf der Bühne schon längst verdient. Dazu kommen mehr als 20 Millionen Streams ihrer Songs und etliche Musik-Preise, wie der „New Music Award“.
Und trotzdem laufen die Kytes für viele immer noch ein wenig unter dem Radar. Und das, obwohl die allermeisten höchstwahrscheinlich schon mindestens einmal einen ihrer Songs gehört haben, denn: Die Songs der Kytes werden in TV-Shows genauso gern gespielt, wie in der Werbung oder im Radio – und das aus dem einfachen Grund, dass sie mit ihrer Musik schlicht immer eine Gute-Laune-Leichtigkeit-Atmosphäre schaffen.
„good luck“: Großangelegter 80s-Pop mit Indie Charme gewürzt
Für ihr zweites Studio-Album „good luck“ haben sich die Kytes nun einmal mehr weiterentwickelt. Ihr Sound ist reifer geworden und sie kommen mit dieser Platte endgültig auf der großen Pop-Bühne an. Dazu haben sie die Tür zum Synthie-Sound der 80er ganz weit aufgestoßen und sich so ein neues Klang-Outfit besorgt – Original Vintage aus dem Laden um die Ecke quasi.
Allerdings denken die vier Musiker gar nicht daran ihre Identität als Indie-Band aufzugeben. Das neue 80s-Sound-Element steht den Jungs zwar sehr gut – sie schaffen aber die Balance mit den Gitarrensounds, für die die Kytes schon immer standen.
Dafür ist die Band neue Wege gegangen, hat sich von Labels losgesagt, wesentlich mehr in Eigenregie produziert und veröffentlicht das Ergebnis nun im eigenen Label Frisbee Records. Herausgekommen ist eine mittreißende Mischung aus Indie-Rock, zu dem auf Sommer-Open-Airs getanzt wird, und aus Radio-Pop, der den Soundtrack für den nächsten Road-Trip zum Badesee liefert.
„good luck“: Kytes laden zum Kurztrip in die Sonne
Genau diese Leichtigkeit, mit der die Kytes ihre Lieder füllen, spürt man schon ab den ersten Sekunden des neuen Albums „good luck“. Schon der erste Song „Runaway“ ist eine absolute Indie-Pop-Hymne. Mit 80er Gitarren- und Synthie-Sounds unterlegt geht die Reise in das neue Kytes-Universum los und ruft uns zu: Es wartet noch viel mehr da draußen. Passend folgt „Go Out“, in dem Songwriter und Drummer Timothy Lush die Freundschaft zu seinen Jungs feiert: Einfach raus, an der altbekannten Tür klingeln und gemeinsam um die Häuser ziehen.
Obwohl die Kytes auf „good luck“ mit Songs, wie „Fast Life“ oder „Take me home“ einmal mehr ordentlich Futter für die Party-Playlists liefern, zeigen sie auch eine andere Seite: Gerade die fließenden 80er Sounds bieten ihnen die Chance ihre Gedanken in Songs, wie „Want you back“, „Alright“ oder „Shot of Love“ auch mal im Synthie-Teppich treiben zu lassen. Am markantesten ist dies bei „Emily“: Kombiniert mit einer absoluten Ohrwurmmelodie klingt der Song nach dem tiefenentspannten Sommer-Blues, den weiße Sandstrände nach einigen Urlaubstagen so mit sich bringen. Und trotzdem: Das Grinsen und die positive Lebenseinstellung bekommt man aus Michael Spielers Stimme auch hier nicht heraus. Dadurch haben die Kytes einen reiferen Musik-Ansatz gefunden und ihren Feel-Good-Indie konsequent zu breitem Pop-Sound weiterentwickelt, der nun auf zwei Beinen fest im Leben steht.
Und dennoch gehört zum Leben eben auch, dass man es manchmal darauf ankommen lässt – eine Münze einwirft und auf sein Glück vertraut: Gut, wenn einen dann der Sound von „good luck“ bei diesem Abenteuer begleitet und weiterträgt.
Kytes mit „Good Luck“ 2020 live erleben
Mit ihrem neuen Album „good luck“, inklusive der vorab erschienen Singles „Want You Back“, „Go out“ und vor allem „Runaway“, sind Kytes im Frühjahr 2020 auf Tour durch Europa:
28. Februar 2020 – München: Triple M
5. März 2020 – London: The Fiddler
12. März 2020 – Wien: Arena
14. März 2020 – Zürich: Dynamo Werk
17. März 2020 – Wiesbaden: Schlachthof
18. März 2020 – Köln: Luxor
19. März 2020 – Berlin: Lido
20. März 2020 – Hamburg: Knust
21. März 2020 – Leipzig: UT Conewitz


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