Ween - Quebec
Sanctuary / ZombaVÖ: 04.08.2003
Die Kammer des Schreckens
Pfeffer - weißer - weiter? Stadt in Kanada? Französischsprachig? \"Quebec\". Glückwunsch! Ween haben ein neues Album und Sie sind Gewinner einer schicken rosafarbenen Speisekarte. Warum das alles? Na, weil es Spaß macht. Nicht Sinn, aber Spaß. Und warum sonst hätten Sie auf eine Ween-Rezension klicken sollen? Wie die Band, so die Schreibe. Wer ein Ween-Album hören oder gar davon berichten will, benötigt drei Grundtugenden: Zynismus, Durchhaltevermögen, taube Ohren. Masochismus und tiefschwarzer Humor sind auch nicht unnütze.
Nirgendwo ist Pathos pathetischer, Rock rockiger, Schnulzen schnulziger. Kurz: Unsinn unsinniger. Ween verkörpern die Übertreibung, und wenn Adorno Recht hatte, daß nur in dieser die Wahrheit liegt, dürfen wir uns wieder Hoffnung auf ein richtiges Leben im Falschen machen. Dean, Gene: Danke!
\"Quebec\" ist eine Reise. Nur weiß leider keiner wo es hin-, geschweige denn langgeht. Am wenigsten das falsche Brüderpaar persönlich. Man ist schon froh, daß wenigstens die Songs eine Einheit bilden: in sich unlogisch, aber konsistent. Über deren Grenzen hinauszudenken, macht so viel Sinn, wie die Lotto-Zahlen aus Buchstabensuppennudeln vorherzusagen. Während \"It\'s gonna be a long night\" das arme Schwein von Hörer direkt zum Auftakt Richtung Highway to hell schleppt, könnte \"Zoloft\" auch aus Airs Synthesizern entsprungen sein. \"I don\'t want it\" bewirbt sich mit seinem hemmungslosen Gitarrensolo für die nächste Kuschelrock-Compilation, \"Among his tribe\" liebäugelt mit den neuen Motorpsycho, und \"Fancy pants\" dürfte bei manch geneigtem Hörer traumatische Erinnerungen an Jahrmarktbesuche in Kindertagen auslösen. Was sich schließlich hinter \"Fucked Jam\" verbirgt, dürfen Hartgesottene gerne selber herausfinden. Es sei aber verraten, daß es schwer sein dürfte einen passenderen Titel zu finden.
\"Most people are not okay / But they\'re taking siestas in the sun.\" Wie gut, daß es auch andere Menschen gibt: Menschen mit Idealen. Menschen mit Instrumenten. Menschen mit Ideen. Auch wenn man manchmal wünscht, man könnte ablassen vom Hören, man könnte Ween einfach für bekloppt erklären, ihrer Musik die Stellung zuschreiben, die ihr objektiv zukommt. Man kann nicht. Ween werden wohl nie erwachsen werden, und Menschen mit Humor werden sich trotz aller Magenschmerzen nur schwer von ihren Platten losreißen können. Ohne Ween und Aber.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Tried and true
- I don\'t want it
Tracklist
- It's gonna be a long night
- Among his tribe
- Ooh va la
- Tried and true
- So many people in the neighborhood
- Captain
- Fancy pants
- Happy colored marbles
- Chocolate town
- Transdermal celebration
- I don't want it
- The fucked jam
- Zoloft
- The argus
- If you could save yorself
- Alcan road
Im Forum kommentieren
Menikmati
2014-03-10 18:19:03
"The Argus" ist immer noch gross. Kommt aber nicht ans Vorgänger-Album heran. Ween sind vor allem dann gut, wenn sie Esswaren besingen: Chocolate&Cheese / White Pepper
Achim1
2014-03-10 18:00:22
März, 23°, Urquell, QUEBEC.
Achim.
Horst
2014-03-10 17:49:00
10/10
Oliver Ding
2003-08-05 17:30:45
Da ich die Platte noch nicht gehört habe, erlaube ich mir dazu kein Urteil.
oNe
2003-08-05 17:25:47
nix da Held der Stunde!!!
die Olli , die!!!
nur fünf Punkte für J.A. das verzeih ich dir nie! ;)
was hättest du denn der Quebec gegeben?
10 Punkte sind da schon okee, aber ich bin da nicht kritikfähig, wann kommt es sc hon mal vor das zwei absolute Heldenbands kurz hintereinander Alben veröffentlichen...
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