Train - My private nation

Columbia / Sony
VÖ: 04.08.2003
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Star Express light

Now they\'re back in the atmosphere. Ziemlich exakt zwei Jahre, nachdem ihnen ein tropfender Jupiter einen großen Bahnhof bescherte, und damit pünktlicher als jeder Nahverkehrszug, sind die Herren von Train wieder da. Stand schon beim Vorgänger neben dem erwähnten Kleinod vor allem gepflegte Langeweile auf dem Fahrplan, so ist Train mit \"My private nation\" die Preisreform unter den Popalben des Jahres gelungen: viel Lärm um nichts, und am Ende ist alles wie zuvor. Und weit und breit kein Harald Schmidt in Sicht, der den Schlamassel bewerben könnte.

Der auf Hochglanz polierte Mainstreamrock für amerikanische Teenager und deutsche Soziologiestudentinnen schleppt sich mit der Behäbigkeit einer ausrangierten Dampflock durch die Gegend, ohne je deren Charme erreichen zu können. Der Opener \"Calling all angels\", zugleich die erste Single, hat die Knackigkeit eines Mitropa-Sandwiches und über Zeilen wie \"My dad used to tell me I was lazy / I got dance moves like Patrick Swayze / I\'m the left over turkey for the world\'s mayonnaise\" hätte man bei der Eröffnung der Strecke Nürnberg-Fürth vielleicht gerade noch gegrinst. Wenn schon kein rechter Fahrtwind aufkommt, kann man ja wenigstens auf eine schöne Aussicht hoffen. So zählt Sänger Pat Monahan in \"Counting airplanes\" seelenruhig Flugzeuge, während der Zuhörer eher Krähen vor Augen hat. Wenigstens keine Schäfchen.

Wenn Monahan im letzten offiziellen Stück des Albums \"I\'m about to come alive\" singt, wünscht man sich, ihm wäre diese Idee schon ein wenig früher gekommen. Der anschließende Bonustrack \"Better of alive\" klingt dann in der Tat deutlich lebendiger, läßt aber selbst Bon Jovi noch als ICE erscheinen. Ab und an mal schwarz fahren macht eben noch keinen echten Rocker aus. Zwar fallen Train zu keinem Zeitpunkt negativ auf, aber leider auch viel zu selten positiv. So kommt man nie ans Ziel, so wird man nur Lieblingsband von Hartmut Mehdorn. Oder gerät auf die schiefe Bahn.

(Lukas Heinser)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Counting airplanes
  • Lincoln Avenue

Tracklist

  1. Calling all angels
  2. All American girl
  3. When I look to the sky
  4. Save the day
  5. My private nation
  6. Get to me
  7. Counting airplanes
  8. Following Rita
  9. Your every color
  10. Lincoln Avenue
  11. I'm about to come alive
  12. Better off alive
Gesamtspielzeit: 46:35 min

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