Hatchie - Keepsake
Heavenly / [PIAS] Cooperative / Rough TradeVÖ: 21.06.2019
Einmal im Traum
The present is female! Beyoncé und Taylor Swift sowieso, aber auch zahlreiche talentierte Songwriterinnen aus dem großen Indie-Teich beweisen das. Hatchie ist mit ihrem bezaubernden Dreampop nun ein weiterer, aussagekräftiger Beleg dafür, warum wir Frauen in der Musik dringend brauchen. Bereits im vergangenen Jahr begeisterte sie vielerorts mit ihrer ersten EP "Sugar & spice" mit verspieltem rosa Sound voller 90er-Jahre-Vibes. Jetzt legt die Künstlerin, die eigentlich Harriete Pilbeam heißt, mit ihrem Debütalbum "Keepsake" zehn neue Songs nach.
Die offensichtliche 90er-Jahre-Nostalgie lässt Hatchie nicht nur in ihren Artworks durchschimmern, sondern auch in beinahe jedem Ton ihrer Songs. Leichte LoFi-Ästhetik, unbeschwerte Melodien und scheinbar naiv drauflos bespielte Gitarrenseiten, die sich mit intensiv aufbauschenden Popmomenten abwechseln ("Secret"). Dann wären da noch die Stücke, die in ihrem Gerüst an Britpop von Bands wie The La's erinnern, durch Hatchies Gesang aber wieder eine zartere Note erhalten ("Keep").
Die Australierin behauptet sich wie schon auf ihrer EP nicht nur als unglaublich talentiert, sondern vor allem als Meisterin der Kompromisse, die im ersten Moment gar nicht wie solche klingen. So könnte ihre Musik genauso in der Indie-Disco oder in einem romantisierten Coming-Of-Age-Film stattfinden, als auch in Werbungen namhafter Konzerne. Die Vorabsingle "Without a blush" trifft die Mitte zwischen mitreißendem Refrain und Melancholie-erfülltem Sehnsuchtspop, der einer vergangenen Liebe hinterher trauert und ist damit wohl auch der zugänglichste Song von "Keepsake". Synthie- und Gesangs-Experimente und voller Gitarreneinsatz treffen in "Unwanted guest" aufeinander.
Das Faszinierende: Im Kern bleiben Hatchies Songs immer Dreampop. Dabei schafft sie es nicht etwa mit verschwommenen Filtern oder beinahe unglaublich sanftem Gesang, ihre Zuhörer in eine wortwörtliche Traumwelt zu entreißen, sondern mit hervorragendem Songwriting und vielschichtigen Arrangements, die niemals gleich klingen und doch zusammen passen. Das zauberhafte "Secret" und das romantische "Kiss the stars" ziehen besonders in Hatchies Bann und lassen auch überschneidenden Gesang nicht kitschig, sondern charmant erscheinen. Und in dieser permanenten Balance liegt auch die Kunst von "Keepsake".
Highlights & Tracklist
Highlights
- Without a blush
- Obsessed
- Secret
- Kiss the stars
Tracklist
- Not that kind
- Without a blush
- Her own heart
- Obsessed
- Unwanted guest
- Secret
- Kiss the stars
- Stay with me
- When I get out
- Keep
Im Forum kommentieren
qwertz
2022-01-24 11:27:13
Gefällt mir auch total! Freue mich sehr aufs Album. Wäre sogar langsam mal Zeit für einen neuen Thread.
Yndi
2022-01-24 10:31:11
Neue Single, Quicksand: https://www.youtube.com/watch?v=xP5yeegZEsE
Deutlich mehr Dancepop als je zuvor, aber irgendwie ist das stimmig und gefällt mir ziemlich gut.
qwertz
2021-09-14 18:41:51
Ganz starke neue Single mit mächtiger Wall of Sound am Schluss: https://www.youtube.com/watch?v=nBrcc0laZwM
Auch gut: Ihr Cover von Taylor Swifts "August", das sie mal eben in was ganz Eigenes verwandelt: https://www.youtube.com/watch?v=0L_gKjFTVbY
Peacetrail
2021-02-12 21:59:55
Hatchie - Gesundheit!
*humorröchel*
jo
2021-02-12 21:04:04
Das kommt auch öfter mal vor :) - vor allem, wenn eine EP vorher eben so viel Vorfreude generiert hat.
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