
Outer Spaces - Gazing globe
Western Vinyl / CargoVÖ: 28.06.2019
Falsche Fährten
Der Bandname Outer Spaces wirkt eigentlich wie eine falsche Fährte. Denn im Grunde sind die Songs von Cara Beth Satalino, der federführenden Musikerin hinter dem Bandnamen, tief und fest im Hier und Jetzt verwurzelt. Die in der Nähe von New York aufgewachsene Sängerin und Gitarristin spielt gemeinsam mit ihren Mitmusikern intimen, warmen Indierock, der auch Freunden von Phantastic Ferniture, Courtney Barnett und Sharon Van Etten ans Herz gehen dürfte. "Gazing globe" ist ihre zweite Platte, vor drei Jahren veröffentlichte sie bereits ihr Debütalbum "A shedding snake", von dem jedoch kaum jemand Notiz nahm. Die zehn neuen Stücke stehen unter dem Einfluss einer Trennung, die Satalino in den letzten Monaten durchlebte, sie handeln von Angstzuständen, Selbstzweifeln und sämtlichen weiteren Gefühlen, die einen eben so bedrücken, wenn man auf einmal wieder alleine ist.
Unschön für Outer Spaces, umso besser jedoch für uns, die Hörer: Ihre Songs profitieren von den emotionalen Grabenkämpfen, die Satalino mit sich selbst bestreitet, lassen manchmal und ganz vorsichtig etwas Optimismus durchscheinen, sind im Grunde aber aufs Schönste der Melancholie verpflichtet. Mit Fingerspitzengefühl verbindet Satalino also sentimentale Themen mit lebensbejahendem Gitarrenpop, der gerne mit einem Bein in den Neunzigerjahren steht. Der Opener "I see her face" überzeugt mit einer warm perlenden Gitarre, darüber schwebt Satalinos zarte Stimme, das Schlagzeug schubst den Song im Hintergrund immer wieder sachte an. Viel mehr passiert gar nicht, viel mehr ist aber auch überhaupt nicht nötig. Outer Spaces' Indierock ist minimalistisch und schmeckt bitterlich-süß wie ein kaltes Glas Tonic Water an einem lauen Sommerabend. Und wer wird dazu schon "Nein" sagen?
Die Gefahr zu lieblich zu klingen, besteht bei Outer Spaces glücklicherweise kaum: Dafür sind ihre Stücke zu brüchig, zu dunkel in ihrer Grundstimmung. Immer wieder bricht sich eine Ahnung von Southern Gothic Bahn, man könnte sich vorstellen, dass Cormac McCarthy zu dieser Musik auf einer Veranda sitzt und über neuen Texten brütet. Der Titelsong ist ein perfektes Beispiel für jene Atmosphäre, trifft hier doch popverliebter Grunge auf somnambulen Folkrock. Doch auch Sonnenstrahlen finden ihren Platz in Outer Spaces' Sounddesign: "TV screen" kommt im funkelnden Powerpop-Outfit daher, Satalinos Stimme transportiert Hoffnung, eine Gitarre gniedelt gegen Ende gedankenverloren Richtung Horizont. Und vielleicht strahlt der Song noch weiter darüber hinaus. Dann wäre der Bandname wohl doch keine komplett falsche Fährte.
Highlights & Tracklist
Highlights
- I see her face
- Gazing globe
- TV screen
Tracklist
- I see her face
- Truck song
- Gazing globe
- YWLGOML
- Album for ghosts
- TV screen
- Telling you things
- I slowly close my eyes
- Paper flowers
- Teapot #2
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MasterOfDisaster69
2019-10-02 16:57:18
Boring !
typische 7/10 PT Rezension, die niemanden interessiert, 1-3 Punkte zu hoch gegriffen ist.
Leider passiert das einfach zu oft hier.
6 und 5 von 10 ist auch noch gut ! und sollte oefters angewandt werden.
5/10
Armin
2019-06-20 20:58:43- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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- Outer Spaces - Gazing globe (2 Beiträge / Letzter am 02.10.2019 - 16:57 Uhr)