Crystal Fighters - Gaia & friends
WarnerVÖ: 01.03.2019
Der globale Dance-Workshop
Einfach mal liebhaben, diese Crystal Fighters! So jedenfalls die Empfehlung des Rezensenten nach Genuss der neuen Platte "Gaia & friends." Natürlich wälzen diese Basken der Herzen mal wieder keine hochprekären Probleme, doch glücklich machenden Pop, das kann diese Truppe immer noch. "Runnin'" schmiegt sich da schon mal fein an, Sebastian Pringles Gesang legt den Tanzboden flauschig aus und es groovt und tönt wie unter einem karibischen Vollmond. War ja auch klar, denn Crystal Fighters sind ja schon immer Spezialisten für Urlaubsmusik gewesen, deutlich geschmackvoller als die Ballermann-Bummser freilich, aber der tröpfelnde Holzklöppelbeat von "Remolino icarito" macht schon Laune auf Nächte unterm Sternenhimmel. Und wenn man dann genügend ausgeschlafen hat, packt man sich "The get down" aufs Smartphone und startet eine Wanderung durch Olivenhaine und Pinienwälder, immer motiviert durch diese Mischung aus elektronischen und analogen Bestandteilen einer Musik, die jede Menge Sonne in ihren Melodien gespeichert hat.
Dabei ist dieses Album noch weltoffener als die bisherigen Werke der Crystal Fighters. Ein Abstecher nach Costa Rica ist durch den gleichnamigen Song mit anschmiegsamer Unterstützung von Nahli möglich, Südafrika grüßt durch die Partizipation von Petite Noir in "Hope" und Kolumbien geht mit Bomba Estéreo in "Goin' harder" an den Start. Und was haben wir davon? Ein lockeres, globales Tanzvergnügen. Denn ob in afrikanische Folkore verwickelte Electronica oder ein fett bouncender Urbano, man merkt, wenn man es nicht eh schon wüsste, dass auf der ganzen Welt herrlich ausgelassen getanzt werden kann. Dadurch, dass Crystal Fighters hier eher Kuratoren als Ursprung der Musik zu sein scheinen, hat dies alles den Anstrich eines lustigen Workshops.
Südamerikanische Flötentöne hält "Wild ones" bereit, die zackigen Handclaps und die in Manschaftsstärke vorgetragenen Chöre gewähren eine Tauglichkeit für das Guten-Morgen-Radio, ohne jedoch ins allzu Platte abzudriften. Natürlich hört sich manches hier nach Standardware an, doch kann man dieser frohgemuten Band eigentlich nicht böse sein, sie wollen, neben dem Geldverdienen, halt dafür sorgen, dass die Leute Spaß haben und das geht eben unkompliziert mit einem "Lalala." Wer also auf stapelweise eingefügte Bedeutungsebenen verzichten kann, wird hier sicher den einen oder anderen Moment finden, der für ein Lächeln oder ein paar improvisierte Dance Moves sorgt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The get down
- Costa Rica (feat. Nahli)
- Goin' harder (feat. Bomba Estéreo)
Tracklist
- Runnin'
- Remolino icarito (feat. Allison Sleator)
- The get down
- Costa Rica (feat. Nahli)
- Txalamantra (feat. Ugarte Anaiak)
- Wild ones
- All of it (feat. Soledas Vélez)
- One string
- Another level
- Lift up
- All my love
- Hope (feat. Petite Noir & Miller Blue)
- Goin' harder (feat. Bomba Estéreo)
- Reborn
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Armin
2019-03-07 20:31:52- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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