Various Artists - Beside Bowie: The Mick Ronson story (The soundtrack)

Universal
VÖ: 06.07.2018
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Mehr Schatten war nicht

Eins vorweg: "Beside Bowie: The Mick Ronson story", der Dokumentarfilm über Mick Ronsons Karriere neben und nach Bowie, ist äußerst empfehlenswert. Wer schon immer einmal mehr über den leider viel zu früh verstorbenen Gitarristen und Songwriter wissen wollte, kann hier viel lernen. Hier soll es aber um den Soundtrack zum Film gehen. Und der ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich sind praktisch alle enthaltenen Songs gut bis herausragend. Und natürlich hört man mehr als oft, welch außergewöhnlicher Saitenstreichler Ronson war. Allerdings fehlt der Kompilation etwas ganz Entscheidendes, nämlich ein Konzept. So reihen sich einige Bowie-Gassenhauer neben Ronson-Solosongs ein, oben drauf gibt es ausgewählte Kollaborationen des Mannes aus Hull zu hören. Das wirkt nicht nur willkürlich, das ist es auch.

Wobei der Teufel schon im Titel schlummert. "Beside Bowie" mag gut gemeint und aus Marketing-Sicht schlau sein, klingt aber dennoch nach "Schattenmann Ronsons Greatest Hits". Das ist unglaublich schade, unterschlägt die Zusammenstellung aufgrund ihrer Beliebigkeit doch die Tatsache, dass Ronson sowohl als Mitglied von The Spiders From Mars, als auch in späteren Jahren ein ebenso erfolgreicher wie außergewöhnlicher Musiker war. Vor allem stimmt die Gewichtung nicht: Wenn das Konzept "Beside Bowie" lautet, dann wäre es spannender gewesen, bis dato ungehörtes Archivmaterial an die Öffentlichkeit zu bringen, als eine Handvoll Hits auf einen Silberling zu klatschen.

Nur logisch mutet es daher an, dass gerade die Solonummern Ronsons herausragen. So toll Tracks wie "Cracked actor" auch sind, hat man sich doch relativ sattgehört an ihnen. Besonders erwähnenswert ist "I'd give anything to see you", welches nicht nur ein elegisches Solo beinhaltet, sondern auch zeigt, welch formidabler Arrangeur Ronson war. Nicht minder gelungen sind "Hard life" und "Midnight love" – es bleibt zu hoffen, dass durch Film und Soundtrack dazu beigetragen wird, den Komponisten Mick Ronson im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Das uninspirierte "Like a Rolling Stone"-Cover hätte hingegen nicht unbedingt auf Platte gebannt werden müssen.

Bleiben noch die Songs, die Ronson mit solch illustren Namen wie Elton John und Ian Hunter eingespielt hat. "Madman across the water", welches mit ersterem entstand, lebt von Johns beeindruckendem Gesang und den clever gesetzten Gitarrenakzenten des Engländers. Aus den Jahren, in denen Ronson mit Mott The Hoople, bzw. Ian Hunter verbandelt war, hat es "Once bitten, twice shy" auf die Compilation geschafft. Keine schlechte Wahl, so viel ist sicher. Wie eingangs erwähnt, war Mick Ronson kein langes Leben beschieden. Möge es seiner Musik anders ergehen. Das "Beside Bowie"-Projekt ist ein anständiger Anfang. Reissues des Ronson-Backkatalogs wären die konsequente Fortsetzung.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • I'd give anything to see you (Mick Ronson)
  • Hard life (Mick Ronson)
  • Midnight love (Mick Ronson)

Tracklist

  1. All the young dudes (Live at Wembley Stadium 1992) (Queen, Ian Hunter, David Bowie, Mick Ronson, Joe Elliott & Phil Collen)
  2. Soulful lady (Michael Chapman)
  3. Madman across the water (Elton John)
  4. Moonage daydream (David Bowie)
  5. Cracked actor (David Bowie)
  6. Time (David Bowie)
  7. Once bitten twice shy (Ian Hunter)
  8. I'd give anything to see you (Mick Ronson)
  9. Hard life (Mick Ronson)
  10. Midnight love (Mick Ronson)
  11. Like a rolling stone (Mick Ronson)
  12. This is for you (Joe Elliott)
  13. Heroes (Live at Wembley Stadium 1992) (Queen, David Bowie & Mick Ronson)
  14. Piano tribute to Mick Ronson (Mike Garson)
Gesamtspielzeit: 69:26 min

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Armin

2018-07-17 16:43:34- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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