Subsignal - La muerta
Gentle Art of Music / SoulfoodVÖ: 25.05.2018
Keine schnelle Nummer
"Gentle Art of Music" – eine treffende Be- bzw. Umschreibung für liebenswürdigen progressiven Rock, der mit progressivem Rock im engeren Sinne nur bedingt zu tun hat. Jenes 2010 von Mitgliedern der Band RPWL gegründete und nach ihrem gleichnamigen Album benannte Label konzentriert sich auf deutsche Künstler, welche von der Fachpresse gerne in die Schublade "progressiv" gesteckt werden, die bei allem Anspruch aber auch hohen Wert auf Zugänglichkeit legen. Das Unternehmen mit Sitz im oberbayerischen Freising hat Acts wie Frequency Drift, Sylvan und eben Subsignal unter Vertrag, wobei letztere die Philosophie des Labels wohl mit am besten repräsentieren.
Deren Geschichte begann, als die der deutschen Prog-Meister Sieges Even 2008 aufgrund interner Differenzen endete. Die bereits ein Jahr zuvor von Sänger Arno Menses und Gitarrist Markus Steffen gegründete Band nahm rasch deren Platz ein. Allerdings löste sie sich schon mit ihrem ersten, 2009 veröffentlichen Album "Beautiful & monstrous" weitgehend von dem artifiziellen Ansatz ihrer Quasi-Vorgänger. Durch ihren Sinn für geschmackvolle Melodien und transparente Strukturen zwar klar als deren inoffizielles Nachfolgeprojekt erkennbar, lassen sich Subsignal aber eher dem zuordnen, was nicht zuletzt dank des Fachmagazins Eclipsed seit einiger Zeit als New Art Rock bezeichnet wird – also als ein laut Babyblaue Seiten definierten "Versuch, mit vergleichsweise einfachen Mitteln atmosphärische Klangkunstwerke zu schaffen".
Mit ihrem fünften Studioalbum bewegt sich die Band allerdings schon an der Schwelle zu dem, was als New Art Pop bezeichnet werden könnte: Kompakter denn je, ohne echten Longtrack und noch ein Stück sympathischer in einer entgegen des Titels und Covers stets recht sonnigen Stimmungslage. Da es dabei jedoch nie zu lieblich-süßlich oder unterfordernd wird, dürfte mit "La muerta" erneut der Einstieg in die Albumcharts sicher sein. Und würden sie es darauf anlegen, vermutlich auch in die Singlecharts, denn mit dem Titeltrack, "The bells of Lyonesse", "Even though the stars don't shine" und "When all the trains are sleeping" sind dafür mindestens vier geeignete Kandidaten vertreten.
Es wäre jedoch leichtfertig, das Album wegen seiner Zugänglichkeit zu unterschätzen. Eine gewisse, oft attestierte Verwandtschaft zum AOR ist zwar nicht von der Hand zu weisen, das Quintett agiert jedoch deutlich ausgefeilter und überraschender, als das Künstler dieser Kategorie für gewöhnlich tun. So ist nicht nur einem "The passage" anzumerken, dass die Band ihre eigentlichen Wurzeln im Progressive Rock hat. In einem Geschäft, in dem Eingängigkeit oft anbiedernd und oberflächlich daherkommt, sind Subsignal daher zwar außergewöhnlich liebenswürdig, richten sich aber auch mit "La muerta" wieder in erster Linie an geduldig Liebende, als an jene, die die schnelle Befriedigung suchen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The bells of Lyonesse
- Even though the stars don't shine
- The passage
Tracklist
- 271 days
- La muerta
- The bells of Lyonesse
- Every able hand
- Teardrops willd dry in source of origin
- The approaches
- Even though the stars don't shine
- The passage
- When all the trains are sleeping
- As birds on pinions free
- Some kind of drowning
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Armin
2018-05-24 20:47:58- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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