Black Milk - Ultrawide

GUN / BMG
VÖ: 05.05.2003
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Konsensmilch

Widerfahren ist es jedem schon mal: Die allmorgendliche Ration Cornflakes soll mit einem Schuß gesunder Milch begossen werden, aus der Tüte purzeln aber nur übelriechende Bröckchen. Kann passieren. Wer den eigenen Kühlschrank aber derart gedankenlos sich selbst überläßt, daß die Milch schwarz und selbst Dick Gentlys Gesicht weiß vor Schreck wird, der muß ein echtes Problem haben. Genau wie Black Milk eben. Fünf Jungs aus dem Ruhrpott, die sich nicht nur unverfroren in die Nische zwischen HIM und Muse schieben, sondern auch so herzerweichend mit dem Schicksal hadern, wie es in Dortmund seit Marcio Amoroso keiner mehr getan hat.

Man kann also davon ausgehen, daß Matthias Sammer seine liebe Mühe mit der jammerlappigen Einstellung von Black Milk hätte. Da es jedoch ein schlecht gehütetes Geheimnis ist, daß der berufsnörgelnde Borussen-Coach sich nach dem Training gern den Klängen von Schlagerschnepfe Nicole hingibt, soll das an dieser Stelle nicht weiter interessieren. Black Milk legen zum Auftakt ihres Debüts "Ultrawide" mit "If the gods (may know your name)" nämlich gleich mal eine Hymne hin, für die Ville Valo wohl tatsächlich über Leichen gehen würde, statt immer nur von ihnen zu singen. Und auch sonst wird hier eine ganze Menge richtig gemacht.

Neben einem Haufen gehörig knackender Rock-Songs stimmt bei Black Milk auch der Blick für die kleinen Details. Die überraschende Glockenspiel/Orgel-Kombo im Bellamy-artigen Schmachtfetzen "Please don't say you care" erweist sich als gewitzter Geniestreich, die hübsche Wurlizer-Einlage im folgenden "Why I'm here" kommt nicht minder gut. Daß manche Nummer dann doch unnötig dick aufträgt würde gar nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn nicht so viele der feinen Kleinigkeiten unter einer übergewichtigen Volle-Lotte-Produktion verschüttet worden wären. In seinen schwachen Momenten klingt "Ultrawide" genauso breiig vermatscht, wie man sich das von schwarzer Milch lieber nicht vorstellen möchte. Dem Einfaltspinsel, der ausgerechnet Fabio Trentini (Guano Apes, Donots) den Produzentenstuhl unter den Hintern geschoben hat, würde man trotzdem gern ein Gläschen davon einverleiben.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • If the gods (may know your name)
  • Why I'm here

Tracklist

  1. If the gods (may know your name)
  2. Make it hard for me
  3. Small believer
  4. Testflight
  5. Difference
  6. Please don't say you care
  7. Why I'm here
  8. Only one
  9. Can't stop the tide
  10. Roam
  11. Just like anyone
  12. Ultrawide
Gesamtspielzeit: 48:50 min

Im Forum kommentieren

Mark

2009-10-30 10:58:27

Weiß eigentlich jemand, was aus Black Milk geworden ist? Ich hab damals noch mitbekommen, dass sie ihren Sänger Sascha rausgeworfen haben (bzw. dass er von selbst gegangen ist). Aber auch das liegt jetzt schon mindestens 5 Jahre zurück ... ich denke mal, sie werden sich danach einfach aufgelöst haben, hm?

Eigentlich schade, war ne tolle Band. Hab sie 2003 zufällig live in Traunstein gesehen und mir danach die CD gekauft, die ich immer noch gerne von Zeit zu Zeit höre.

el_STORM

2003-05-07 16:40:11

Also ich mag's nicht: Liegt aber vielleicht auch daran, dass es nicht wirklich meine Musikrichtung ist...(-->die Stimme mag ich auch nicht)

jochen

2003-05-07 15:42:19

"let's push it!"

jochen

2003-05-04 15:11:15

ja, ist wunderschön geworden!
btw, 17.05. releaseparty im fzw in dortmund!

stefan

2003-05-04 12:35:14

Ab morgen gibt es das Debut Album von BLACK MILK im Handel. Also ich finde das Teil wirklich gelungen. Bin gespannt was ihr dazu meint!

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