Michael Jackson - Scream

Sony
VÖ: 29.09.2017
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Is it scary?

Halten wir uns nicht mit der Sinnfrage auf. Natürlich gibt es weitere Michael-Jackson-Compilations. Nachdem die "Number ones", "The essential Michael Jackson" und mit "This is it" ein Doku-Begleitsoundtrack schon abgegrast wurden, geht es nun in die thematische Fächerung hinein. "Scream" hat sich in den Kopf gesetzt, zukünftige Halloweenpartys mit Jacksons unheimlichsten Tracks zu untermalen. Leichenfledderei zum Gruselfest, wie passend! Man mag meinen, dafür würden sich ja "Invincible" oder "Michael" in ihrer schauderhaften Gesamtheit schon gut eignen – aber wir möchten hier nicht lästern. Stattdessen können wir uns schon gut die nachfolgenden Sammlungen vorstellen. Etwa "You are not alone" mit den schönsten Balladen für den Valentinstag, "Heal the world" zum Weltfriedenstag oder eine Zusammenstellung der Motown-Alben aus den Siebzigern zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit. You heard it here first.

Was leistet nun also "Scream" zur Rekontextualisierung? Gar nicht mal so wenig. Gerade einmal die Hälfte der Tracks stammt von den regulären Studioalben aus Jackos Lebenszeit. Darunter natürlich mit "Thriller" und "Dirty Diana" obligatorische Evergreens, "Blood on the dance floor" als eher mäßiger Abklatsch des erstgenannten und von "Dangerous" den Titeltrack als Besucher aus der zweiten Riege. Dass mit "Smooth criminal" nicht nur ein thematisch passender Vertreter ausgelassen wurde, sondern gleich der – zumindest nach Meinung des Rezensenten – beste Michael-Jackson-Song, ist aber durchaus verwunderlich. Stattdessen findet sich das energische Duett "Scream" mit Schwester Janet hier wieder, das zwar der Compilation ihren Namen beschert, sich jedoch textlich nicht mit Gruselthemen, sondern Jacksons schlechtem Verhältnis zur Klatschpresse beschäftigt. Gleiches gilt für "Leave me alone" – sicher auch ein toller Song, der mit Halloween jedoch nichts am Hut hat.

"Invincible", Jacksons Flop aus 2001, darf überraschenderweise gleich zwei Mal in die Tracklist. Während "Threatened" gerade im Vergleich mit dem Rest immer noch schwachbrüstig wirkt, verzückt "Unbreakable" mit einem von Klavierklängen getragenen Beat, einer gelungenen und gar nicht mal vorhersehbaren Melodie in der Bridge sowie einem posthumen Vers von The Notorious B.I.G.. Vom bis dato letzten Resteverwertungsalbum "Xscape" macht der Titeltrack zudem keine allzu schlechte Figur. "Scream" greift zudem über Jacksons Solo-Diskografie hinaus. Der Opener "This place hotel" stammt vom The-Jacksons-Album "Victory" aus 1980 und war mal als "Heartbreak hotel" bekannt – bis man aus Respekt oder Angst vorm gleichnamigen Elvis-Song die Umbenennung vollzog. Auch an Bord: Rockwells "Somebody's watching me", zu welchem Jacko den markanten Refrain beisteuerte und das deshalb sowieso häufig seinem Werk zugerechnet wird. Nicht verwunderlich: Seine in späteren Werken noch viel öfter durchscheinenden paranoiden Andeutungen haben hier eine Art Blaupause.

Als Dreingabe für Sammler tackerten die Verantwortlichen noch ein Mash-up des Duos The White Panda diverser Songs ans Ende, welches nicht mal schlecht beginnt, aber mit zunehmender Laufzeit ziellos und chaotisch wirkt. Der größte Horror wird jedoch Hörern von "Scream" vorenthalten: Steve Aoki drehte "Thriller" kurz nach dem Release durch den Bumsbeat-Fleischwolf mit sagenhaft schlechtem Ergebnis. Was soll man aber auch von jemandem erwarten, der das gleiche bereits mit Soundgardens "Spoonman" tat? (Nein, kein Scherz, leider.) Zum Glück bleibt einem dieses Übel auf "Scream" erspart. Stattdessen erhält man eine Zusammenstellung, die launig und stimmig gestaltet ist und auch bisher wenig beleuchtete Ecken ins Licht rückt, auf denen sich zuvor schon die Spinnweben gesammelt haben. Die Sinnfrage bleibt natürlich trotzdem bestehen. Alles genau wie bei Halloween also.

(Felix Heinecker)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Thriller
  • Somebody's watching me (Single version) (Rockwell)
  • Leave me alone
  • Scream (Michael Jackson and Janet Jackson)
  • Unbreakable (feat. The Notorious B.I.G.)

Tracklist

  1. This place hotel (a.k.a. Heartbreak hotel) (The Jacksons)
  2. Thriller
  3. Blood on the dance floor
  4. Somebody's watching me (Single version) (Rockwell)
  5. Dirty Diana
  6. Torture (The Jacksons)
  7. Leave me alone
  8. Scream (Michael Jackson and Janet Jackson)
  9. Dangerous
  10. Unbreakable (feat. The Notorious B.I.G.)
  11. Xscape
  12. Threatened
  13. Ghosts
  14. Blood on the dance floor X Dangerous (The White Panda mash-up)
Gesamtspielzeit: 69:25 min

Im Forum kommentieren

Mr. Orange

2017-12-22 01:01:56

Stimme dem Rezenten in den meisten Punkten zu, möchte aber bzgl. "Blood On The Dancefloor" widersprechen. Der Song ist doch kein Abklatsch von "Thriller" (wieso?). Vielmehr kam er tatsächlich damals im Sommer 1997 als kleiner Lichtblick rüber, nach dem letztlich doch recht halbgaren/enttäuschenden "History"-Album und den daraus ausgekoppelten Singles. Der Song brachte irgendwie den tollen New-Jack-Groove zurück, der "Dangerous" ausgezeichnet hat und aus dessen Sessions er auch stammte, was man auch mehr als deutlich hört. War auch der letzte wirkliche Hit von MJ und damit in gewisser Weise sein (gelungener) Karriereabschluss. Sollte nicht unterschätzt werden. Großer Song!

Armin

2017-12-20 20:46:46- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?


Felix H

2017-09-12 10:04:45

Fairerweise gesagt wurde es nirgendwo offiziell als "neues Album" bezeichnet.
Das Ganze ist natürlich trotzdem höchst überflüssig, nichts, wozu nicht eine einfache Spotify-Playlist reichen würde und weit entfernt von essentiell.

BVBe

2017-09-12 09:25:18

Wozu braucht man ein weiteres Best-Of? Doch nicht wegen eines lächerlichen Remixes?

Und das als "Neues Album" anzupreisen ...

Armin

2017-09-11 22:43:28- Newsbeitrag

MICHAEL JACKSON

Album „SCREAM“



Neues Album des King of Pop

mit weltweiten Fan-Feierlichkeiten




ab dem 29. September auf CD und Digital erhältlich,

sowie ab dem 27. Oktober als Glow-In-The-Dark-Vinyl



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Liebe Medienpartner,



MICHAEL JACKSON ist nicht nur der King of Pop, sondern der erfolgreichste Künstler aller Zeiten. Am 29. September 2017 erscheint sein neues Album „SCREAM“ mit dem neu kreierten Bonus-Titel “Blood On The Dance Floor X Dangerous (The White Panda Mash-Up)“.





Album Teaser:

Video zum Bonus-Titel: „Blood On The Dance Floor X Dangerous (The White Panda Mash-Up)“:





New York, NY – Am 29. September veröffentlichen Epic/Legacy Recordings in Zusammenarbeit mit The Estate of Michael Jackson Michael Jackson SCREAM – eine Zusammenstellung von dreizehn seiner elektrisierendsten und tanzbarsten Tracks inklusive „Ghosts“, „Torture“, „Thriller“ und „Dirty Diana“. Zusätzlich liefert SCREAM mit “Blood On The Dance Floor X Dangerous“ einen neu kreierten Bonustrack: Ein hochenergetisches Mashup aus fünf Songs vom gefeierten Remixer The White Panda, der damit ein ganz neues musikalisches Erlebnis wie aus einem Guss erschaffen hat.



Die Fans haben ab sofort Zugriff auf das Mashup „Blood On The Dance Floor X Dangerous“, das aus „Blood On The Dance Floor“, „Dangerous“, „This Place Hotel“, „Leave Me Alone“ und „Is It Scary“ besteht. Das Werk von The White Panda steht als Instant-Gratification-Track für digitale Vorbestellungen von SCREAM sowie auf allen Streaming-Plattformen zur Verfügung.



Die Wahl der Songs für SCREAM spiegelt die Liebe des King of Pop für diese Jahreszeit mit ihren Kostümen, dem Wechselspiel von Dunkelheit und Licht, Verwandlungen und Überraschungen wieder. Das Album wird physisch in zwei Formaten erhältlich sein: Als CD und als Glow-In-The-Dark-Vinyl (ab 27. Oktober) und beide werden ein für das jeweilige Format eigenes Poster beinhalten. Passenderweise verbirgt sich sowohl hinter dem Poster als auch hinter dem Artwork das erste Augmented-Reality-Erlebnis, das je für ein Michael-Jackson-Projekt entwickelt wurde.



Jeder Track auf SCREAM ist auf seine Weise bemerkenswert. „Dirty Diana“ zum Beispiel war der fünfte aufeinanderfolgende No.1-Song aus dem Album Bad – dem Album, das auch alle Rekorde in Sachen aufeinanderfolgende Top-Chart-Singles aus einem einzigen Album angeht; „Thriller“, aus der Feder von Rod Temperton, war die siebte Single einer beispiellosen Serie von sieben Top-Ten-Singles allein aus Thriller, dem meistverkauften Album aller Zeiten, und der Top-5-Hit „Scream“ ist das einzige Duett von Michael Jackson und seiner Schwester Janet. Daneben bietet das Album Lieblingssongs der Fans aus dem Albumrepertoire von The Jacksons wie „Torture“ und „This Place Hotel“ (der ersten Single, die Michael im Alleingang geschrieben, komponiert und arrangiert hat). Außerdem, zum ersten Mal auf einem Michael-Jackson-Album: „Somebody’s Watching Me“, der internationale Hit von Rockwell aus dem Jahre 1985 mit der von Michael gesungenen Kult-Hookline.



SCREAM ist ab sofort hier vorbestellbar: https://lnk.to/MichaelJackson_Scream. Die Doppel-LP-Sammleredition des Glow-In-The-Dark-Vinyls wird ab 27. Oktober erhältlich sein.



Fans sind eingeladen, an den offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des Michael Jackson Albums SCREAM teilzunehmen. Die Veranstaltungen werden diesen Herbst in sechs großen Städten auf der ganzen Welt stattfinden: Paris, London, Sydney, Berlin, Los Angeles und Tokio.



Unter anderem präsentieren die Events Vorführungen von Michaels sieben Kurzfilmen aus dem Album SCREAM, inklusive des ungekürzten, 40-minütigen Michael Jackson’s Ghosts, das nach der Uraufführung bei den Filmfestspielen in Cannes 1997 nur selten gezeigt wurde. Im Anschluss wird es eine Aftershowparty geben. Weitere Informationen zu den offiziellen Michael Jackson SCREAM Album-Feierlichkeiten werden in den kommenden Tagen bekanntgegeben.




Offizielle Trackliste von “SCREAM”:



1. This Place Hotel

2. Thriller

3. Blood On The Dance Floor

4. Somebody’s Watching Me

5. Dirty Diana

6. Torture

7. Leave Me Alone

8. Scream

9. Dangerous

10. Unbreakable

11. Xscape

12. Threatened

13. Ghosts



Bonus Track: Blood On The Dance Floor X Dangerous (The White Panda Mash-Up)


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