Sue The Night - Wanderland

Popup / Soulfood / Believe Digital
VÖ: 27.10.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Das A und O

Suus de Groot ist dann mal weg: "I'm gone again / Into the night, into the day." Die niederländische Sängerin, Gitarristin und Songwriterin taucht ab ins gezeichnete "Wonderland", wo eine gewisse Alice, dauerhaft in Bewegung, der Zeit davonläuft. "Go go", feuert de Groot sie an und scheint sich auch selbst damit zu pushen. Schließlich lässt Sue The Night In der nachfolgenden halben Stunde ihren sehr pointierten Indie-Pop von der Leine und präsentiert sich damit im Vergleich zum Debüt "Mosaic" schnörkelloser in Sound und Arrangement.

Unterstützt wird de Groot von ihrer fünf- bis siebenköpfigen Band, weshalb man sich manchmal fühlt wie bei Florence + The Machine. Auch da trägt die Band einen nicht unwesentlichen Teil zur musikalischen Gestaltung bei, in der Regel aber wird das Schaffen auf Florence Welch zugespitzt. Bei Sue The Night liegt der Fokus ebenso klar auf de Groot, die mit Gitarre und kraftvoller Stimme vorweggeht. Beides schwirrend durch hallige Sphären. Ein gutes Beispiel dafür bildet "The world below", das mit der straighten Rhythmik im Umfeld von The War On Drugs einzuordnen ist, ähnlich wie "Flickering lights" seinerzeit auf Amanda Bergmans Album "Docks".

Beim folgenden, nicht weniger einnehmenden "Mind dear" orgeln die Synthies und irgendwo in den Twang-Gitarren schimmern dann auch The Smiths durch. Im synkopisch getakteten "Melody remedy" spielen unheilvolle und zu Beginn sägende Geigen eine tragende Rolle. Hintergründig dröhnt bereits ein synthetischer Schwarm, mit welcher Intensität dieser den Track aber gegen Ende in eine Elektro-Nummer überführt, ist da noch nicht zu erahnen. Schlussendlich stupst der Songtext den Hörer auf die Undercover-Aktion: "Hiding something, hiding something."

Eine Ballade versteckt Sue The Night auf "Wanderland" dann doch. Den finalen, live eingespielten "Pity song" veredelt ein 21-köpfiges Orchester. Was de Groot insofern wohl bekommt, als dass sie die Power in ihrer Stimme nach "Come to play" ein wenig zurückfahren kann. Und: Bis dahin gab es ja schon das zackige "Morning paper" zu hören, das sarkastisch bemerkt "At least we know we're on the right train although we know it's heading the wrong way", und das auf pumpenden Keyboard-Tönen stehende "All the roses". Wäre er immer so eingängig wie bei Sue The Night, könnte man Indie-Pop auch wieder häufiger hören. Dank je wel.

(Stephan Müller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The world below
  • Mind dear
  • Melody remedy
  • Morning paper
  • All the roses

Tracklist

  1. Wonderland
  2. The world below
  3. Mind dear
  4. Melody remedy
  5. The big picture
  6. From the mire
  7. Morning paper
  8. All the roses
  9. Come to play
  10. Pity song (live)
Gesamtspielzeit: 36:53 min

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Armin

2017-11-15 21:32:03- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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