The Barr Brothers - Queens of the breakers
Secret City / Rough TradeVÖ: 13.10.2017
Öfter mal was Neues
Auf Tour mit My Morning Jacket, Calexico oder unlängst The War On Drugs: The Barr Brothers dürften vielen zur Veröffentlichung ihres dritten Albums schon längst ein ein Begriff sein. Nach ihrem kleinen Durchbruch 2014 mit "Sleeping operator", das im Vergleich zum selbstbetitelten 2011er Debüt durchaus poppigere Töne anschlug, scheint das Trio aus Montreal auf "Queens of the breakers" seinen Sound nun endgültig gefunden zu haben. Es ist eine atmosphärische Americana-Platte geworden, die trotz ihres Detailreichtums nie den Fokus aus den Augen verliert und überdies mit einem starken Spannungsbogen aufwartet. So beginnt "Queens of the breakers" behutsam mit dem wiederbelebenden "Defibrilation". Unterstützt von den sanften Harmonien der Gäste von Lucius lassen die Drums schließlich den Herzschlag neu aufkeimen. Wiedererstarkt wird es flotter, schon im darauffolgenden "Look before it changes", dessen Gezupfte einen hüftschwingenden Rhythmus darbietet, aber auch in "Song that I heard", obgleich es ein paar Takte mehr braucht, um aus der Deckung zu kommen. Es zeigt sich als wurzelnahes Folk-Stück, dessen Hörner im Schlussdrittel von froher Kunde zeugen. Der Titel verhaftet im Ohr, bis man ihn gezielt wieder überspielt. Genau das könnte bereits mit "Maybe someday" gelingen, dessen E-Gitarre ein bisschen Wüsten-Rock ins Geschehen trägt und eine Harmonica herzergreifend aufjaulen lässt.
"Kompromat" bringt erstmals Dunkelheit ins Geschehen, präsentiert sich als bestens abgehangener Road-Soundtrack mit apokalyptischen Zügen: "I was dragging the head of a buffalo through the city streets", heißt es da etwa, während die Breaks im Chorus durchaus eine Assoziation zu Queens Of The Stone Age und Konsorten zulassen. Lockerer, aber nicht weniger schwermütig gliedert "You would have to lose your mind" ein, featured überdies einen Vocoder und ein paar Drones, wie man es schon auf dem Debüt einmal zu hören bekam. Mit dem Titeltrack "Queens of the breakers" hält wieder Positives Einzug: Zwischen marschierender Percussion, schellender Elektrischer und aufbegehrendem Piano lassen The Barr Brothers die Freiheit hochleben. Das anschließende "It came to me" macht als undurchdringlicher Blues-Groover auf sich aufmerksam, der von verrauchten Räumen und Whisky on the rocks träumt, Handclaps einfallen lässt und der Gitarre abermals genug Platz zum Gniedeln bietet.
Das abschließende "Ready for war" lässt den Höhenflug wieder ausgleiten. Mit dennoch sonnigem wie gefestigtem Gemüt stehen The Barr Brothers in der Kulisse und stellen klar: Da kann kommen, was will. So viel Selbstvertrauen muss man erstmal haben, oder ist es einfach der Friede mit sich selbst? Es gibt viele unbeantwortete Fragen auf "Queens of the breakers", viele Geheimnisse noch zu lüften, mit jedem Hördurchlauf Neues zu entdecken – man muss sich nur darauf einlassen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Song that I heard
- Maybe someday
- Kompromat
Tracklist
- Defibrillation (feat. Lucius)
- Look before it changes
- Song that I heard
- Maybe someday
- Kompromat
- You would have to lose your mind
- Queens of the breakers
- It came to me
- Hideous glorious
- Hideous glorious part 2
- Ready for war
Im Forum kommentieren
Armin
2017-11-23 20:02:50- Newsbeitrag
The Barr Brothers
Geänderte Venues für Januar
Achtung: die beiden Konzerte von The Barr Brothers im Januar wurden in größere Venues verlegt:
21. Januar 2018 - Berlin | Lido
22. Januar 2018 - Köln | Stadtgarten
Armin
2017-10-25 22:08:14- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
musie
2017-10-25 17:17:57
in Zürich Vorband von The War on Drugs! Perfekt. Sehr schönes Album
CC
2017-10-24 20:31:03
Echt ein super Album.
Vielleicht minimal weniger Facetten als der Vorgänger, aber dafür noch wärmer und atmosphärischer.
BB
2017-10-24 15:38:59
Super Album!
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Referenzen
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