Fùgù Mango - Alien love

Listen / Broken Silence
VÖ: 01.09.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Nicht von dieser Welt

Als Band mit Ambitionen geht es kaum geradliniger: mit einer musikalischen Vision durch Europa bis in den Balkan touren, EPs verkaufen, auf sich aufmerksam machen. Fùgù Mango aus Brüssel sind diesen Weg gegangen und präsentieren nun ein Debütalbum, dessen Titel gar nicht treffender hätte ausgewählt werden können.

Denn wie die Vorabsingle “Blue sunrise” kommt auch der Rest von "Alien love" mit einem Sound daher, der nicht von dieser Welt zu sein scheint: immer elektronisch untermalt und mit allerlei getrommeltem Schlagfell durchmischt. Was Fùgù Mango daraus machen, würde sich nach dem ersten Lauschen sicherlich als grob Indie-Afropop einstufen lassen, aber so einfach ist der Eindruck, den das Album hinterlässt, nicht erklärt.

Wo die EP "Mango chicks" noch traditionelle Instrumente und Rhythmen zuließ, ist "Alien love" weitestgehend digital, ohne eine Synthesizer-Übersättigung zu provozieren. Einflüsse aus aller Welt hat das Trio sich dennoch bewahrt. "Liar" beispielsweise greift zur Flöte und setzt, während der Ozean besungen wird, E-Drums ein. Im aufbrausenden "Katsuni" kommen sogar Steeldrums dazu. Durchgehend singen Vincent Lontie und Anne Fidalgo in einer Ästhetik, die einerseits der 2000er Madonna gefallen hätte, andererseits an einen hitzigen Urlaub erinnern. Die Beats verändern sich auch innerhalb der Songs, das aber niemals unpassend oder zu aufgeregt, und die Refrains scheinen nur genau so zu funktionieren, wie sie bereits arrangiert sind.

Der dramatischste Titel des Albums macht das genauso deutlich. "Walk on by" klingt zunächst nach einer Musical-Einschubnummer, mausert sich aber schnell zu einer potenziellen ESC-Nummer inklusive Ausdruckstanz. Den Titelsong umhüllt dann wieder ein futuristischer Mantel aus einfachen Clubbeats und gleichzeitig ausschweifenden Tonarrangements. "Alien love" bedient sich an Vaporwave-Soundkulissen – die längst etablierte Internet-Subkultur zieht sich über das Flamingo-Artwork bis zu den DIY-Musikvideos. Und obwohl die Genre-Zuordnung am Ende kaum präzisiert werden kann: Fùgù Mango spielen Hits, wenn auch keine konventionellen.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Liar
  • Blue sunrise
  • Walk on by

Tracklist

  1. Summer days
  2. Blue sunrise
  3. Liar
  4. Katsuni
  5. Alien love
  6. High
  7. Gone with the sea
  8. Walk on by
  9. Possible
  10. Silencio
  11. Black powder
Gesamtspielzeit: 46:17 min

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Armin

2017-10-18 22:25:35- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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