Angelo De Augustine - Swim inside the moon

Asthmatic Kitty / Cargo
VÖ: 25.08.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Wie am Schnurrchen

Miau! Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Am 8. August ist Weltkatzentag und das bedeutet, dass man an diesem Tag alles wie die kleinen rumtigernden Vierbeiner machen muss. Ordentlich Thunfisch essen etwa. Und viel Milch trinken. Ein paar Mäuse jagen, sich ausgiebig an Möbeln und Menschen reiben und vor allem den halben Tag beide Arme abschlecken. Und wenn man damit fertig ist, das eine oder andere Haarknäuel hervorzuwürgen, darf man als Musikfan schon auch mal eine kleine Pause einlegen, um etwa zu schauen, ob Cat Power endlich ein neues Album angekündigt hat. Überhaupt gibt es ja auch in der Musikwelt genug Katzenfans – Sufjan Stevens zum Beispiel, der sogar sein Label Asthmatic Kitty genannt hat. Auf jenem erscheint dieser Tage nun auch das Album "Swim inside the moon" von Angelo De Augustine, und wenn es nicht das genau falsche Tier wäre, behaupteten wir hier doch glatt, dass man den besungenen Mond vor lauter Freude am liebsten anheulen würde.

Weil Stevens nicht nur Katzen- und Menschenfreund ist, sondern auch ein durch und durch kreativer Kopf, führte er auch gleich noch Regie beim Musikvideo zur Leadsingle "Crazy, stoned, and gone". Das ist ein bisschen verschroben, irgendwie niedlich und immer liebevoll – wie das ganze Album also. Der Gesang des Kaliforniers De Augustine ist stets glockenhell und glasklar, die Musik zurückhaltend und eingängig. Und genau deswegen auch eine echte Wucht: Die schiere Schönheit des vergleichsweise fast schon leicht poppigen "On my way home" sorgt für Glücksgefühle und Herzklopfen, die schwere Melancholie von "Truly gone" hingegen für dicke Kullertränchen in den Augen und den einen oder anderen Atemaussetzer.

Überhaupt ist Stevens ganz offensichtlich nicht nur (Label-)Boss von De Augustine, sondern auch eine große Inspirationsquelle, um nicht zu sagen: ein waschechtes Idol. Von denen hat der 24-Jährige einige, um die er auf "Swim inside the moon" keinen Hehl macht. Das hauchzart-verspielte "Haze" etwa weckt Erinnerungen an den zum Zeitpunkt seines Todes rund zehn Jahre älteren Elliott Smith, während schon in den ersten Sekunden von "I'll wait for the others" ein gewisser Nick Drake vor dem geistigen Auge auftaucht. Und dennoch ist De Augustine alles andere als ein Nachahmer. Stattdessen nimmt man ihm jegliche Gefühlsregung auf seinem Zweitling ab, erkennt seine Musik als Huldigung statt als Kopie und ist schon jetzt gespannt auf die weitere Entwicklung dieses noch so jungen Künstlers. "I hope that all of your dreams come true", singt er im ebenso benannten Abschlusstrack, und auch ihm kann man es nur wünschen, während man sich katzenwohl unter der Decke einkuschelt und den Mond, nun ja, nicht anheult. Aber zumindest anschnurrt.

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • On my way home
  • Truly gone
  • I'll wait for the others

Tracklist

  1. Fade
  2. Haze
  3. On my way home
  4. Dreaming of the moon
  5. Crazy, stoned, and gone
  6. Truly gone
  7. More than you thought to use
  8. I'll wait for the others
  9. I hope that all of your dreams come true
Gesamtspielzeit: 28:03 min

Im Forum kommentieren

Odradek

2017-10-02 12:31:39

Gerade durch die Spex-CD entdeckt, wirklich ein schönes Album. Herbst!

Wolf

2017-08-31 07:57:05

Eigentlich immer nicht ganz einfach, einem Typen mit Gitarre über einen längeren Zeitraum als 5 Minuten zuzuhören, aber das hier klingt zumindest etwas anders und recht spannend. Also mal schauen, wie weit ich beim Album komme...

Armin

2017-08-23 21:29:57- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Jennifer

2017-07-26 18:55:00- Newsbeitrag

Jennifer

2017-05-23 11:46:32- Newsbeitrag

Erscheint am 25. August auf Asthmatic Kitty, dem Label von Sufjan Stevens. Der hat auch Regie beim Video zu "Crazy, stoned, and gone" geführt.

Swim Inside the Moon is a record by 24-year-old Angelo De Augustine. This second full-length of Angelo’s career captures a sound he’s been looking for since he started playing music a decade ago:

“A sound behind the voice,” says Angelo, who recorded all of this record in his bathtub using a reel-to-reel machine and a single Shure SM57 microphone. “I noticed that when you sing off a reflective surface you hear two voices. I was compelled to isolate that voice and bring it more to the front of the songs because in many ways I feel more connected to and comforted by that voice following me.”

Listeners might hear Nick Drake’s intricate arpeggiated guitar parts, Elliott Smith’s pure vocals, or, at times, a likeness to the soulfulness of artists such as Vashti Bunyan, Judee Sill, and José González. But for Angelo’s part, he found this sound on his own terms. As to what these songs mean, well, that’s harder to say. “I couldn’t tell you,” says Angelo. “I get into this place, and then I wake up with a song instead of a dream.”


Tracklist:
01. Truly gone
02. Haze
03. More than you thouht to use
04. Crazy, stoned, and gone
05. Fade
06. On my way home
07. I'll wait for the others
08. Dreaming of the moon
09. I hope that all of your dreams come true





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