Shabazz Palaces - Quazarz: Born on a gangster star

Sub Pop / Cargo
VÖ: 14.07.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Weit draußen

Hallo, mein Name ist Björn Bischoff und Sie kennen mich vielleicht von Reviews zu "Black up" oder vielleicht auch schon von der gleichzeitig mit dieser Kritik online gegangenen Rezension zu "Quazarz vs. the jealous machines". Allerdings wollen wir uns hier und jetzt dem ersten Streich des Alben-Doppelschlags von Shabazz Palaces widmen – "Quazarz: Born on a gangster star". Wobei wie immer bei dem Duo aus Seattle gilt: "Hier" und "jetzt" sind dehnbare Begriffe. Doch der erste Teil der Geschichte um Quazarz kommt deutlich verständlicher daher. Die Beats sind ganz reduziert, nicht komplett karg, hier und da gibt es einen nachhaltigen Groove und Synthesizer schmeißen durchaus öfter mal entspannte Melodien ein wie in "Dèesse du sang". Wobei wir hier natürlich weiterhin weit entfernt vom aktuellen Geschehen im HipHop sind. Nur statt weit, weit draußen schafft es "Quazarz: Born on a gangster star" nur nach weit draußen. Was natürlich alles andere als ein Makel ist.

Denn vor allem sind Shabazz Palaces weiterhin jene Band des Genres, die dem geneigten Indie-Hörer ebenfalls zusagen dürfte. Und gerade die erste Hälfte dieses Albums dürfte zu den eingängigsten Sachen von Shabazz Palaces gehören. "Eel dreams" philosophiert über Wasser und Bewegung, während ein dünner Clap-Beat stoisch die Gangart vorgibt. Ein paar alte Effektgeräte, die irgendeine Funk-Kapelle im Keller vergessen hat, dürfen dazu noch einmal das Himmelszelt des psychedelischen Sounds aufstellen. So weit, so gut, so annehmbar.

Doch es ist die zweite Hälfte dieses Albums, wo sich diese Dinge alle verbinden und zu ganz großen Tracks werden. "The neurochem mixalogue" wackelt über ein paar verzerrte Stimmeffekte, bevor ein schleppender Beat einsetzt. Dann vermischen sich kurz Funk und HipHop bei Minustemperaturen. Eine Stimme kehrt zurück und lässt ein paar Wortfetzen im Song. Das verstört weniger, es ist viel eher die logische nächste Station dieser Reise. Das schwarze Loch dieses Albums glitzert mehr und mehr mit anhaltender Laufzeit. Und dann folgt mit "Moon whip quäz" vielleicht der beste Song, den Shabazz Palaces jemals geschrieben haben, der aus den Trümmern von Kraftwerks "Das Model" ein düsteres Sittengemälde macht – das sogar noch einigermaßen tanzbar ist.

Die Verweigerungshaltung von "Quazarz: Born on a gangster star" halten Shabazz Palaces nicht stetig hoch, sondern setzen sie ein, wenn es sein muss. Im Vergleich zu "Quazarz vs. the jealous machines" hat dieses Album einfach die besseren Momente, verliert dadurch aber auch die atmosphärische Dichte, die Quazarz‘ Kampf mit den eifersüchtigen Maschinen ausmacht. Die Geometrie ihres Sounds liegt weiterhin unter jedem Beat – auf jeder Veröffentlichung. Die Features fügen sich da alle wunderbar in diesen Kosmos. Doch beide Ansätze sind glücklicherweise so weit entfernt von den aktuellen Strömungen und Nicht-Entwicklungen im Rap, dass das hier nur als futuristisch gelten kann. Die Zukunft des HipHop ist hier und jetzt. Niemand muss sie verstehen. Aber sie hört sich verdammt gut an.

(Björn Bischoff)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dèesse du sang
  • Moon whip quäz (feat. Darrius)

Tracklist

  1. Since C.A.Y.A.
  2. When cats claw
  3. Shine a light (feat. Thaddillac)
  4. Dèesse du sang
  5. Eel dreams (feat. Loud Eyes Lou)
  6. Parallax (feat. The Palaceer Lazaro)
  7. Fine ass hairdresser
  8. The neurochem mixalogue
  9. That's how city life goes
  10. Moon whip quäz (feat. Darrius)
  11. Federalist papers
Gesamtspielzeit: 35:21 min

Im Forum kommentieren

gobblethree

2018-03-12 15:14:44

die Cover bei dieser und der Rezension zu Quazarz vs. the jealous machines wurden vertauscht

Armin

2017-07-12 21:05:53- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2017-04-25 17:55:31- Newsbeitrag

Shabazz Palaces veröffentlichen im Juli neues Album
Hör dir jetzt "Shine a Light" (feat. Thaddillac) an


Shabazz Palaces veröffentlichen ihr drittes, spektrales Album "Quazarz: Born On A Gangster Star" weltweit am 14. Juli via Sub Pop. Das Album, inklusive der Highlights "Shine A Light" (ft. Thaddillac), "Since Caya" und "Moon Whip Quaz" (ft. Darrius), wurde produziert von Knife Knights (aka Ishmael Butler und Erik Blood) und aufgenommen und gemixt von Blood in den Protect und Exalt Labs in Seattle. "Quazarz: Born On A Gangster Star" ist der Nachfolger und der erste Schub an neuem Material seit dem hochgelobten "Lese Majesty" aus dem Jahr 2014.

Die erste Single "Shine A Light" erscheint heute mit einem Lyric Video, eine Zusammenarbeit von Cristina T. Bercovitz und Jonathan Snipes von Clipping. Schau dir das Video jetzt hier an:




The Palaceer von Shabazz Palaces sagt über seine außerirdische Rolle auf dem Album: "I, Quazarz, Born On A Gangster Star, son only of Barbara Dream Caster and Reginald The Dark Hoper - he who rides on light - dreamer of the seventh dream and kissed eternal by Awet the Sun Scented - who far from home I found my same self differents in those constellies that be Dai at my weap-side immediate and all us Water Guild affiliates who revelries in the futures passed recordings and ceremonies flexing resplendent in the Paradise Sportif armor - raising these musics a joy/cry that way into these aquadescent diamondized ethers of the Migosphere here on Drake world. Welcome To Quazarz."




www.facebook.com/shabazzpalaces
www.shabazzpalaces.com

Shabazz Palaces - "Quazarz: Born On A Gangster Star" - VÖ 14.07.2017 - Sub Pop / Cargo Records

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