Basement - Promise everything (Deluxe)

Atlantic / Warner
VÖ: 31.03.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Was lange währt

Ob hier im Glaspalast von plattentests.de noch alle ganz knusper sind, werden sich wohl einige an dieser Stelle fragen. Nicht ganz zu Unrecht, wohlverstanden. Man kommt schließlich nicht jeden Tag mit einer Rezension zu einem Album an, das eigentlich schon mehr als ein Jahr auf dem Buckel hat. Genau, "Promise everything" von Basement – die ihrerseits übrigens eine 2009 gegründete, zwischenzeitlich aufgelöste und längst wiedervereinte Band zwischen den Polen Grunge, Post-Punk und Emo sind – wurde eigentlich schon Anfang 2016 veröffentlicht. Seinerzeit hat es aus welchen Gründen auch immer nicht für die Rezensionsauswahl gereicht. Aber wofür sind Deluxe-Ausgaben schließlich gut, außer, um solche Vorkommnisse auszubügeln?

Diese im Grunde genommen ziemlich merkwürdige Konstellation bietet einen durchaus interessanten Nebeneffekt: Wo ansonsten Alben meist nur vergleichsweise kurz vorliegen, hatte "Promise everything" nun lange Zeit, um die Bewertungsskala einmal komplett von oben nach unten und wieder zurück abzugrasen. Das meint: Die ersten Begegnungen mit diesem Album verlaufen geradezu begeisternd. Weil das Quintett ein paar musikalische Leuchttürme unter den zehn regulären Songs untergebracht hat, die locker genug Klasse besitzen, vermeintliche Schwächen des restlichen Materials auszublenden. Der Titeltrack ist ein solcher Fall. Da geht die wilde Hatz ohne weitere Fragen direkt nach vorne und noch viel direkter ins Ohr. Mit ganz viel Finesse und vor allem einer ganzen Menge Punch. Ein Song, der zeigt, wofür derlei Musik eigentlich erst ersonnen wurde. Übertroffen wird das ganze aber noch von "Aquasun", einem Stück, dem man mit Worten eigentlich unrecht tut. Dennoch: Ein Hit, eine Hymne, eine Erinnerung daran, dass es ungelenke Ausdrücke wie "weltumspannend" gibt, die wir uns an dieser Stelle lieber sparen. Nur so viel: Was für ein Song!

Das Schöne daran: Wenn ein Jahr später "Halo" das reguläre Album als unnachahmlicher Schlurfer beschließt, ist all das immer noch da. Und der negative Eindruck, der sich zwischenzeitlich mal breit gemacht hat, weil die ganze Chose vielleicht etwas harzig startet und mancher Song nicht auf die erste drei Versuche hängen bleiben will, der ist auch verflogen. Im Gegenteil: "Brothers keeper" winkt man inzwischen freudig als Opener durch, "Submission" knallt ordentlich rein und "Blinded eye" hat sich in all den Monaten zu einem unbestreitbaren Highlight gemausert. Das ist also diese Halbwertszeit, von der so oft die Rede ist. So steht hier jetzt auch ganz offiziell, was ohnehin schon alle wissen: Basement gelingt mit "Promise everything" ein würdiger Nachfolger zum hervorragenden "Colourmeinkindness". Den man sich übrigens nicht unbedingt in der Deluxe-Edition holen muss, wenn man auf ein The-Cardigans-Cover und ein paar Akustiknummern verzichten kann.

(Martin Smeets)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Aquasun
  • Blinded eye
  • Promise everything

Tracklist

  1. Brothers keeper
  2. Hanging around
  3. Lose your grip
  4. Aquasun
  5. Submission
  6. Oversized
  7. Blinded eye
  8. For you the moon
  9. Promise everything
  10. Halo
  11. Favourite game
  12. Aquasun (Acoustic)
  13. Blinded eye (Acoustic)
  14. Cloud
Gesamtspielzeit: 38:50 min

Im Forum kommentieren

Armin

2017-04-27 18:43:34

Das ist der Thread zum normalen Album. Wir haben die Rezension anlässlich der Deluxe Edition nachgereicht - und dass auch der passende Thread unbenannt wurde, hat technische Gründe.

ähm

2017-04-27 08:56:22

warum das deluxe in der rezi und im forum? das sieht doch doof aus. gibts auch einen thread zum normalen album?

MartinS

2017-04-27 08:52:37

@dampfnudel:

Der Meinung war ich zwischenzeitlich auch, fand aber dann doch, dass das Album mit der Zeit eher wieder wächst.
Der Sound war beim Vorgänger allerdings wirklich deutlich besser, ja.

Armin

2017-04-26 21:11:43- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

dampfnudel

2017-04-26 20:56:17

besser spät als nie. :D
mochte das album bei release schon sehr, hat sich aber doch recht schnell abgenutzt. würde heute nur noch "meh" sagen und vllt 6 Punkte geben. 7 sind hier doch arg großzügig vergeben, auch wenn die band zu den guten gehört.

das nervige aber ist dieses rerelease an sich mit "neuem" mix und "bonus" tracks, was eigentlich nur ein witz ist. lediglich bei aquasun und promise nothing wurde etwas geregelt und das hört sich nicht ma wirklich besser an. der rest ist so geblieben. die gleiche schwache, drucklose produktion. ist auch mein hauptkritikpunkt am album.

man höre sich mal das starke vorgängeralbum an. hier wurde mir zu sehr beim aufnehmen geschlampt. bonustracks überzeugen auch nicht wirklich und acousticversionen von bereits bekannten songs sind meist auch sinnlos. mit nem guten, neuen mix hätte man da einiges rausholen können, so bleibt lediglich aquasun als guter track übrig.

die aktion kam auch nicht wirklich so gut bei den fans an, die sich recht heftig bei fb darüber ausließen.

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