Fink (UK) - Fink's Sunday night blues club, vol. 1
R'COUP'D / Ninja Tune / Rough TradeVÖ: 10.03.2017
Berliner Schwermut
Manchmal muss alles ein bisschen schneller gehen und trotzdem wird es am Ende gut. Klar, ein kleines Risiko ist immer da, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Auch Fin Greenall alias Fink hat womöglich einen Blick in Omas alte Spruchkiste riskiert: Der hat sich für die Erfüllung eines Traumes zumindest was getraut. Für die Aufnahmen seines Blues-Albums "Fink's Sunday night blues club, vol. 1" stellte er sich genau jenen Bedingungen, vor denen auch seine Helden standen: Pro Tag ein Track, in einem Rutsch live aufgenommen, ein Mikrofon, so wenig technisches Equipment wie möglich.
So entstanden die acht Stücke innerhalb weniger Tage in Greenalls Studio in Berlin, seit einer Weile seine zumindest derzeitige Wahlheimat. Es ist beeindruckend: Nicht nur, dass der gebürtige Brite in kurzer Zeit ein Album aufgenommen hat – es ist noch dazu ein ziemlich gutes geworden. Und auch wenn es Finks Intention war, ein reines Blues-Album aufzunehmen, ist es doch vor allem ein Fink-Album geworden. Im besten Sinne, schließlich lässt sich der Mann nur schwerlich in Schubladen stecken. Und doch ist es stets unverkennbar, wer hier am Werke ist.
Bevor aber das nächste richtige, offizielle Studioalbum im späteren Verlauf des Jahres 2017 erscheint, gönnt Fink seiner Hörerschaft etwas Blues made in Berlin. Der kommt stellenweise noch schwermütiger als erwartet daher, etwa im düsteren "Hard to see you happy", dessen zweite Hälfte zwar ein wenig mehr aufs Gas drückt, aber weit entfernt von wirklicher Entspannung ist. Der Opener "Cold feet" steigert sich etwas stetiger, verweigert am Ende aber dennoch dem ersehnten Ausbruch, ebenso wie die darauffolgende unheilschwangere Gospel-Atmosphäre von "She was right".
So bleibt "Fink's Sunday night blues club, vol. 1" über weite Strecken vor allem ein Statement, oder gar ein kleiner Tagesausflug, bevor die richtige Reise beginnt. "Keep myself alone now" zeugt vom verspielten Jam-Charakter im Studio, wohingegen der Abschluss mit "Black curls" so detaillreich daherkommt, mit einer Feinabstimmung seiner einzelnen Bestandteile, dass der schnelle Aufnahmeprozess umso faszinierender wirkt. Da spürt man tatsächlich auch den Puls der Hauptstadt und nicht nur ihre Schwermut. Der geht hier auch etwas schneller, manchmal muss das sein. Und am Ende ist alles gut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- She was right
- Black curls
Tracklist
- Cold feet
- She was right
- Little bump
- Boneyard
- Hard to see you happy
- Keep myself alone now
- Hour golden
- Black curls
Im Forum kommentieren
Katrin
2017-05-19 18:13:59
Auf Laut.de haben die es noch nicht mal bewertet
Melly
2017-05-19 18:11:47
Also von mir gebe es 8/10
Armin
2017-05-19 18:11:01- Newsbeitrag
FINK veröffentlicht digitale EP mit überarbeiteten Versionen seines Blues-Albums
Mit "Fink's Sunday Night Blues" veröffentlichte Fink am 10. März 2017 sein gefeiertes Blues-Album und spielte einige wenige, ausgewählte Live-Shows.
Heute erscheint mit "Fink's Sunday Night Blues Dubs" eine digital-only EP mit überarbeiteten Versionen.
Fin Grenall dazu: "During the making of Fink's Sunday Night Blues Club I was blessed with some epic sessions from some really great players - Colin Stetson , David Shirley, Hugo Devenhard, Mike Dawes, Martin Harley - what got used got used - but some of them original takes didn't make it - particularly with one in mind - Colin's mind blowing 10 minute take on Black Curls ...When Ninja offered me a Solidsteel Mix on the release of the record I took the opportunity to basically remix the whole record - and in the process discovered some of these session gems .... after marinating on it for like 5 minutes I realised some of these Dubs had to see the light of day - an Instrumental side to the project which reflects some of the jams we had that lead to the final takes .... "
Fink - "Fink's Sunday Night Blues Dubs"
Soundcloud:
https://soundcloud.com/fink/sets/finks-sunday-night-blues-1
Spotfiy:
http://found.ee/fink-sp
https://www.facebook.com/finkmusic/?fref=ts
"Die neue Platte "Fink's Sunday Night Blues, Vol. 1" enthält acht Genre-Perlen, die auch seine Vorbilder wie John Lee Hooker goutiert hätten." (Zitty, 05/17)
"(...) acht wunderbar authentische Bluesnummern, ganz als hätte Fink nie etwas anderes gemacht." (Piranha, 04/17)
"Dementsprechend ist "Sunday Night Blues, Vol. 1" (R'coup'D) eine Zwischenveröffentlichung, auf der sich der Ex-Elektroniker ausschließlich den sphärischen Auswüchsen des fragilen Blues widmet. Und auch das gelingt dank seines Talents faszinierend (...). Fink hat die Stimme, er hat das Songwriting, und vor allem hat er das nötige Gefühl." (Intro, 04/17)
"Auf dieses viel versprechende "Vol.1" wird hoffentlich bald Teil 2 folgen." (Eclipsed, 04/17)
myx
2017-03-19 08:23:40
Schönes Album geworden. "Cold Feet" ist ein wunderbarer Opener. "She Was Right" hat einen tollen Schlussteil. Die Zeile "God Bless The Stewardess Tonight" (auf "Little Bump") schleppt sich herrlich langsam dahin. Bei "Keep Myself Alone Now" kann ich meine Beine nicht stillhalten ... usw.
Ich empfinde das Album als recht intim, so als würde man bei Fin Greenall im Wohnzimmer sitzen. Nach all den Eindrücken bin ich geneigt, sogar eine 7/10 zu vergeben. Und die Rezension von Jennifer ist ja auch ganz positiv geschrieben, das freut! Schöne Zusatzinfo, dass es heuer noch ein weiteres Fink-Album geben soll.
redhoruba
2017-03-17 18:11:44
Hör mir grad das Album an. Cooles Ding, Deine Rez passt Jennifer.
Schön dass sowas heute noch produziert wird.
Well done Fin, thanks a lot!
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