LaBrassBanda - Around the world
RCA / SonyVÖ: 24.02.2017
Hoamwork
Die Welt ist momentan noch genug, aber es fragt sich, wie lange noch. Wenn die Bläserbande vom Chiemsee so weitermacht, wird sich das nächste LaBrassBanda-Album nach der Heimatstadt "Übersee", "Europa" und nun eben "Around the world" wohl oder übel ins Universum begeben müssen. Dabei ist der neueste Streich doch nur vom gleichnamigen Daft-Punk-Song inspiriert, den die Lederhosn-Derwische live gerne mal zum Besten geben. Und entsprechende rhythmische Versatzstücke finden sich immer wieder im selbsternannten bayerischen "Tecno", auf "Around the world" am meisten wohl im potenziellen Hit "Cadillac". Für Puristen eine Zumutung, für alle anderen ein guter Grund, ein weiteres Mal die Sau rauszulassen. Pumpende Rhythmusfraktion, Stefan Dettls wichtig-nichtige Weisheiten am Mikro und großzügiger Einsatz von Stimmverzerrer ("Audotjuan"?) zeugen davon, dass das aktuell als Septett musizierende Kollektiv weiterhin auf den Puls der Zeit zielt – und ihn in der Regel trifft.
Auch wenn es wortspieltechnisch nun arg heikel wird: Im Vergleich zum etwas zerrissenen "Europa" ist "Around the world" eine rundere Sache geworden. Die Tendenz zu mehr Künstlichkeit, Pop und Elektronik wurde gegenüber dem Vorgänger zwar nicht zurückgenommen, jedoch gelingt die Balance aus Tradition und Moderne nun deutlich besser und ausgefeilter. Wenn im Opener "Indian explosion (Bauwagn)" eine treibende Eröffnung samt einprägsamem Refrain auf Dettls Rap-Passagen treffen, ist wieder alles in Butter. Erst recht, weil der erzählte Werdegang der Band mit schönen Wortkonstruktionen wie "Drum blasn mer nei bis der Gamsbart gliat" garniert wird. Das dürfte trotz Sprachbarriere dem gesamten Publikum auf der Tournee rund um den Globus gefallen haben. Ebenso wie der Knaller "Wirt", bei dessen hektisch-energischem Setting das Live-Ausrasten vorprogrammiert ist. "Wirt / Bitte moch net zua" – solange das hier läuft, geht sowieso niemand freiwillig heim.
Doch "Around the world" gönnt sich auch häufig Auszeiten, im Sinne von ruhigen Momenten. "Australien" und "Ujemama" kommen gleich zu Beginn der Platte ohne große Steigerung aus und präsentieren dafür die ausgefeiltere Seite von LaBrassBanda, "Johnny" hat klassisch den Blues und "wui hoam". "Africa" zeigt hingegen gewissen Hamburger Altnasen, wie das mit "Rap & fette Bässe" wirklich geht. Verzeihlich, dass dabei "Alarm" nicht nur Grönemeyers "Mambo", sondern auch gefährlich oft die Unmusiker von Culcha Candela in Erinnerung ruft oder das percussionlose "Scheena Dog" nicht nur vom Titel her zu nah an diesem doofen "Fliegerlied"-Schlager ist. Am Ende des Albums gönnen sich die Überseer sogar eine extralange beruhigende Coda. In "LaBa" erscheinen die Bläser in Schwaden, Bilder einer Hütte am stillen See erscheinen, die hübsche Verklärung überwiegt dabei den Kitsch. Leicht andersrum verhält es sich im folgenden "Nacht", einem ganz klassischen Schlaflied, vielleicht ist es gerade deshalb ein paar Momente zu lang gemacht worden. Trotzdem sind sie mit ihrem vierten Studioalbum wieder auf Kurs der globalen Völkerverständigung, die Buam. The world is a Lederhosn.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Indian explosion (Bauwagn)
- Cadillac
- Wirt
- LaBa
Tracklist
- Indian explosion (Bauwagn)
- Australien
- Ujemama
- Alarm
- Johnny
- Africa
- Scheena Dog
- Cadillac
- Wirt
- LaBa
- Nacht
Im Forum kommentieren
MM13
2017-03-01 18:43:48
richtig gut geworden,und anscheinend alles mit ihren blechinstrumenten eingespielt selbst das didgeridoo im oben genannte song wurde auf der tuba erzeugt,hut ab!
Sick
2017-02-25 19:22:22
Hmm, "Australien" ist ja wohl geil...
Armin
2017-02-22 21:17:42- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Armin
2016-12-09 19:55:41
LaBrassBanda präsentieren mit “Indian Explosion” (Bauwagn) die erste Single aus ihrem kommenden Album „Around the World“ welches am 24.02.17 erscheint. Dazu haben die Jungs soeben ein ganz besonderes Video veröffentlicht.
Videoclip: LaBrassBanda “Indian Explosion” (Bauwagn) :
Wo vor einigen Jahren barfüßige Blechbläser in Lederhosen und T-Shirts belächelt wurden, gilt dies heute als Markenzeichen einer einzigartigen Band, die es versteht auf höchstem Niveau Menschen mit ihrer Musik zu begeistern und mitzureißen, ob in Bayern, ganz Deutschland oder in Europa.
Nach Europa kommt Around The World - entsprechend hoch sind die eigenen Anforderungen an das neue Studioalbum nach 4 Jahren. Und so wurde 2016 bis auf wenige Ausnahmen live fast gänzlich pausiert, um sich vollends aufs Songwriting und die Produktion im nun eigenen Studio zu konzentrieren. Für das Single-Mixing wurde Peter Schmidt (u.a. SEEED, Peter Fox) ins Boot geholt und kurzerhand das Album Master bei Sterling Sounds in New York (u.a. Adele) erstellt. Das Resultat sind 11 mehr als starke Songs, mit denen LaBrassBanda nun ab 09.01.17 auf eine knapp 6-wöchige Welttour gehen wird, bevor am 24.Februar 2017 das neue Album unter dem Titel „Around The World“ erscheint.
Das Motto der Around The World Tour ist: Rausgehen – Lernen – Mitbringen! The Fastest Brass Band of the World wird mal auf großen, mal auf kleine Bühnen dieser Welt spielen. Ein großer, sehen- und hörenswerter Clash der Kulturen, der am Ende unser aller Welt bunter werden lässt. Bevor die Jungs im nächsten Jahr ihr neues Album rausbringen, geht es also im Januar los! Die Band, die nächstes Jahr ihr 10- jähriges Jubiläum feiert, erfüllen sich mit diesem Trip einen Lebenstraum.
3 -2 -1 Zündung. Es knallt und donnert, Take –Off. Sieben Männer krallen sich an ihre Instrumente und drücken ihre blanken Füße in den Boden, während sie der Schub tief in die Sitze presst. Die Augen festverschlossen, der Gesichtsausdruck konzentriert angespannt, dennoch zuversichtlich. LaBrassBanda sind bereit – bereit die Welt zu umrunden.
Die Anspannung vom Start ist unterdessen den Gesichtern komplett entschwunden. Die Augen öffnen sich, sie signalisieren große Vorfreude. Der Videodreh zur ersten Single „Indien Explosion (Bauwagn)“, bei welchem LaBrassBanda in einem mit Raketenantrieb ausgestatteten Bauwagen die Exploration neuer Länder und Kulturen unternimmt, war bereits ein erster Vorgeschmack auf, das was sie auf ihrer Around The World - Tour erleben werden. Bei dieser Truppe und mit diesem starken Album im Gepäck kann es sofort losgehen.
Tourdaten:
09.01.2017 München - Ho-Chi-Minh (Vietnam)
10.01.2017 Ho-Chi-Minh
11.01.2017 Ho-Chi-Minh
12.01.2017 Ho-Chi-Minh - Hong Kong
13.01.2017 Hong Kong
14.01.2017 Hong Kong
15.01.2017 Hong Kong – Tokio (Japan)
16.01.2017 Tokio
17.01.2017 Tokio
18.01.2017 Tokio – Sydney (Australien)
19.01.2017 Sydney
20.01.2017 Sydney
21.01.2017 Sydney – Wellington (Neuseeland)
22.01.2017 Wellington
23.01.2017 Wellington
24.01.2017 Wellington
25.01.2017 Wellington - Auckland
26.01.2017 Auckland
27.01.2017 Auckland
28.01.2017 Auckland – Honolulu (USA)
29.01.2017 Honolulu
30.01.2017 Honolulu
31.01.2017 Honolulu
01.02.2017 Honolulu - San Francisco
02.02.2017 San Francisco
03.02.2017 San Francisco - Houston
04.02.2017 Houston
05.02.2017 Superbowl Houston
06.02.2017 Houston - Mexico
07.02.2017 Mexico
08.02.2017 Mexico – Rio (Brasilien)
09.02.2017 Rio
10.02.2017 Rio
11.02.2017 Rio - Fortaleza
12.02.2017 Fortaleza
13.02.2017 Fortaleza – Lissabon (Portugal)
14.02.2017 Lissabon
15.02.2017 Lissabon – Marrakesch (Marokko)
16.02.2017 Marrakesch
17.02.2017 Marrakesch – München
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Referenzen
Spotify
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