Rollins Band - Get some go again
DreamworksVÖ: 21.02.2000
Back to the roots!
Hier ist sie nun, die neue Scheibe von Henry Rollins. Nach seiner letzten Veröffentlichung "Come in and burn" wurde der gute "Hank" ja schon von dem ein oder anderen Kritiker (ich nehme mich da nicht ganz aus) abgeschrieben, doch nun ist er wieder da. Rollins hat die letzten 6 Monate im Studio verbracht um mit komplett neuem Line-Up mehr als 20 neue Tracks einzuspielen. Die Band an Rollins' Seite heißt Mother Superior (nicht zu verwechseln mit den Rockern aus Skandinavien ), für die Rollins schon 1998 ein paar Songs produziert hatte. Womit wir auch gleich bei der nächsten Neuerung wären. "Get some go again" ist von Henry Rollins selbst produziert und er hat wirklich einen guten Job an den Reglern geleistet. "You can't break me" singt er in "On the day" - und diese Platte rockt!
Bereits nach dem ersten Song "Illumination" dachte ich schon voller Nostalgie an "Hot animal machine" und an "Hard volume". Will sagen, daß diese Scheibe ohne große Schnörkel nach vorne los geht. Beim zweiten Song "Get some go again" werden Erinnerungen an Rollins' erste Band Black Flag wach und spätestens nach "Monster" ist klar: Dieser Mann hat nichts von seiner Energie verloren.
Ich mochte die filligrane Gitarrenarbeit von Chris Haskett sehr, aber Jim Wilson, der neue Gitarrist, ist ein ganz guter Ersatz gerade für den straighten Rock, und Melvin Gibbs, der jetzt durch Marcus Blake ersetzt wurde, hat mir ab und an eh zu viel rumgefrickelt am Bass. Bleibt noch Jason Mackenroth, der Drummer. Auch dieser verleiht der Platte die nötige Dynamik, die Rock'n'Roll haben muß. Präzises Drumming, aber nicht zu viel. Henry selbst spart nicht mit Komplimenten für das neue Material: "Die Sounds sind klasse, die Guys spielen fantastisch, die Songs und die Leidenschaft stimmen und ich weiß, daß ich dem Material alles gegeben habe, was ich geben konnte."
Drei Songs möchte ich noch besonders hervorheben. Da ist zum einen die Thin Lizzy Coverversion "Are you ready" auf der Lizzy-Gitarrist Scott Gorham höchstpersönlich mitrockt und zum anderen "L.A. moneytrain", ein schon fast soulig-bluesiger Rocksong mit der Gitarrenlegende Wayne Kramer. Dieser verstärkt die Band auch noch bei "Hotter and hotter". Hinzu kommt noch ein Filter-Remix vom ersten Stück des Albums "Illumination" mit dem Titel "Illuminator", welcher auch sehr gelungen ist.
Textlich ist alles beim alten geblieben, Rollins gibt mal wieder einiges aus seinem Seelenleben preis:"I'm a monster monster - you touched me deep inside, monster monster - from you I cannot hide!". Und die gelungene Synthese aus Text und Musik kommt wirklich sehr authentisch und glaubwürdig daher, nicht aufgesetzt oder proletenhaft. Von dieser Platte könnten sich einige Schweinerocker noch eine Scheibe abschneiden! Insgesamt hat mich diese Platte wirklich überrascht, und zwar im positiven Sinne. Für Rockfans der etwas härteren Gangart absolut zu empfehlen. Das ganze gibt es dann auch als limitierte Doppel-CD mit unveröffentlichten Songs und diversem Live-Material.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Illumination
- Monster
- On the day
Tracklist
- Illumination
- Get some go again
- Monster
- Love's so heavy
- Thinking cap
- Change it up
- I go day glo
- Are you ready?
- On the day
- You let yourself down
- Brother interior
- Hotter and hotter
- Illuminator
- Hidden Track
Referenzen
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