Nick Oliveri's Mondo Generator - Best of
Heavy Psych / CargoVÖ: 21.10.2016
A problem that never existed
Soso: Das langjährige Soloprojekt Mondo Generator von Ex-Kyuss- und Ex-Queens-Of-The-Stone-Age-Bassist Nick Oliveri hat nun auch ein (unkreativ betiteltes) "Best of" in der Vita. Gibt es denn hierfür überhaupt einen Bedarf? 1997 gegründet, brachte es die instabile Formation um den instabilen Frontmann in knapp 20 Jahren nur auf vier Studioalben. Keine allzu ausufernde Sammlung also. "Best of" fährt dennoch stolze 21 Tracks in fast 80 Minuten auf. Ob man dieses explosive Gemisch aus Hardcore, Punk und Stoner Rock überhaupt so lange hören mag, sei dahingestellt. Nicht umsonst dauern die Alben jeweils gerade mal halb so lang.
Am besten kommen mit Abstand das zweite und dritte Werk weg. Insbesondere die mit Mark Lanegan entstandenen Stücke von "A drug problem that never existed" glänzen auf dieser Zusammenstellung tadellos. Das shuffelnde "Detroit" hat ordentlich Schmiss, aber vor allem mit dem dramatischen "Four corners" sorgen die beiden für das Highlight des Mondo-Generator-Œuvres. Von "Dead planet: Sonic slow motion trails" wurde mit sieben Songs sogar gleich die Hälfte mitgenommen. Der Quasi-Titeltrack oder das abschließende "Paper thin" haben sich ihren Platz jedoch auch redlich verdient.
Das die Freude am Ausrasten zelebrierende Debüt "Cocaine rodeo" kann mit seinen drei Attacken nicht ansatzweise so glänzen. "13th floor" wurde bei den Queens Of The Stone Age als "Tension head" besser aufgenommen, "Shawnette Jackson" ist eher unbedeutend und das schwielende "Simple exploding man" lässt besetzungstechnisch die Kyuss-Mannschaft wieder auflaufen, rechtfertigt aber nicht ganz die elf Minuten Spielzeit. Trotzdem ist das noch Klassen über dem altbackenen Müll, den Oliveri 2012 mit "Hell comes to your heart" veröffentlichte. Warum das Album zurecht komplett unterging, zeigen die vier hier enthaltenen Stücke, die allesamt als vollkommen leblose Showstopper fungieren. Abseits der Alben gibt es zwei unkreativ nachgespielte Coversionen (Iggy Pops "Dog food" und "Turbonegro must be destroyed" von – na, wem wohl?) und das wiederum sehr gelungene psychedelische "Sleep the lie away" von der EP "III".
Mondo Generators "Best of" fährt zwar im Schnitt durchaus gute Qualität auf, kann jedoch die Sinnfrage seiner Existenz nicht vom Tisch fegen. Neulinge sind mit den sehr gelungenen Alben "A drug problem that never existed" und "Dead planet: Sonic slow motion trails" in jedem Fall besser bedient – und danach lohnt sich nur noch "Cocaine rodeo". Die laute Seite der Band wäre außerdem durch Bretter wie "Meth, I hear you callin'" oder "Dead insects" besser repräsentiert worden als von den oftmals langweiligeren hier enthaltenen Stücken. Für diejenigen, die nur die Essenz des Schaffens von Nick Oliveris Truppe besitzen möchten, ist zu viel Füllmaterial enthalten. Und abseits von "Sleep the lie away" wird nichts durch eine interessante Auswahl oder geschicktes Sequencing in ein neues Licht gerückt. "Best of" wird seinem Namen also höchstens teilweise gerecht – "A bit too much of" wäre ehrlicher und treffender gewesen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- SonicSlowMotionTrails
- Four corners
- Detroit
- Take me away
- Sleep the lie away
- Paper thin
Tracklist
- 13th floor
- F.Y.I.F.
- SonicSlowMotionTrails
- Like the sky
- Dog food
- Smashed apart
- The last train
- So high
- Simple exploding man
- Four corners
- Dead silence
- I never sleep
- Shawnette Jackson
- Detroit
- Lie detector
- Take me away
- Like you want
- Sleep the lie away
- Turbonegro must be destroyed
- All the way down
- Paper thin
Im Forum kommentieren
Armin
2016-11-30 23:17:29
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Threads im Forum
- Nick Oliveri's Mondo Generator - Best of (1 Beiträge / Letzter am 30.11.2016 - 23:17 Uhr)