Teenage Fanclub - Four thousand seven hundred and sixty six seconds: A shortcut to Teenage Fanclub

Epic / Sony
VÖ: 20.01.2003
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Teenagerliebe

Den großen Sprung haben sie nie geschafft: Den drei Schotten vom Teenage Fanclub war ein stilvoller Platz im Pop-Olymp nicht vergönnt, auch wenn jedes ihrer sechs Alben mit einigen brillianten Indie-Schrammlern gespickt war. Allerdings muß man ebenso zugeben, daß sich daneben auch stets viele schwächere Stücke auf den Platten wiederfanden. Die konsequente Schlußfolgerung: Der Teenage Fanclub ist eine Singleband erster Güte. Und was läge da näher als eine Versammlung all dieser Kleinoder, die den noch unvertrauten Hörer in die allesamt niedlich-lieblichen Melodien des Teenage Fanclubs einführt?

Mit "Four thousand seven hundred and sixty six seconds: A shortcut to Teenage Fanclub" ist die Best Of nach ihrer Gesamtlänge benannt und part kongruent zum ausufernden Plattentitel auch nicht bei der Anzahl der Hits. 21 Songs inklusive der mittlerweile obligatorischen drei neuen Titel schmücken dieses Album mit seinem an Dali erinnerndern Artwork. Gute Laune stellt sich schon beim ersten Song "The concept" ein: Stilbildend wirkte beim Teenage Fanclub ihre fulminante Mischung aus beachboyeskem Gesang gepaart mit leicht verzerrten Gitarren und einem zielsicheren Gespür für feine Melodien.

Die Glasgower schickten schon lange vor Travis und Belle And Sebastian mächtige kleine Pophymnen aus dem Schottenland ins Königreich. Besonders bei Songs wie "I need direction" vom vorletzten Album "Howdy" und dem entzückenden "Hang on" scheinen die drei Herren Brian Wilson ordentlich über die Songwriterschulter geschaut zu haben. Die Entwicklung von der Schrammelgitarren-Phase ihrer ersten Alben hin zum Melodienzauber der jungen Werke verläuft beim Fanclub fast fließend. Den zentralen Bestand ihrer Werkschau liefern dabei die beiden Erfolgsalben "Grand prix" und "Songs from Northern Britain". So sind wunderschöne Songs wie "Neil Jung" mit seinem typischen Young-Intro oder das an Beatles erinnernde "Mellow doubt" mit von der Partie. Doch irgendwie wollen die versammelten Stücke auf dieser selbsternannten Abkürzung zum Teenage Fanclub dann doch nicht ganz ins popmusikalische Schema passen. Dafür sind die Kompositionen ab und an zu vertrackt, setzen die Schotten zu sehr auf Vielfältigkeit.

Wer die angenehme Eigenschaft besitzt, Songs Jahreszeiten zuordnen zu können, der wird beim Teenage Fanclub dennoch unweigerlich bei Sommermusik landen. "Four thousand seven hundred and sixty six seconds: A shortcut to Teenage Fanclub" ist Musik für den Ausflug mit dem Käfer-Cabrio. T-Shirt statt Pulli, Limo statt Glühwein. Sogar die drei Neulinge fügen sich recht angenehm ins Gesamtbild, dürften aber wohl für Fans der ersten Stunde als alleiniger Kaufanreiz nicht ausreichen. Der Rest allerdings ist große Pop-Klasse. Und so muß beim Teenage Fanclub wohl mal wieder auf die eigentlich doch zu genüge verwendete Metapher des Ohrwurms verwiesen werden, aber hier verdient sie eben ihre Berechtigung. "Ain't that enough?"

(Sebastian Peters)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The concept
  • Hang on
  • I need direction

Tracklist

  1. The concept
  2. Ain't that enough
  3. The world'll be OK
  4. Everything flows
  5. Star sign
  6. Mellow doubt
  7. I need direction
  8. About you
  9. What you do to me
  10. Empty space
  11. Sparky's dream
  12. I don't want control of you
  13. Hang on
  14. Did I say
  15. Don't look back
  16. Your love is the place where I come from
  17. Neil Jung
  18. Radio
  19. Dumb dumb dumb
  20. Planets
  21. My uptight life
Gesamtspielzeit: 75:21 min

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