Bon Jovi - This house is not for sale

Island / Universal
VÖ: 04.11.2016
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Nur für Dich

Wenn Du den Regenbogen sehen willst, musst Du den Regen akzeptieren. Genieß die kleinen Momente im Leben, denn später wirst Du merken, dass sie die großen Momente waren. Denn der Sinn des Lebens ist, dem Leben einen Sinn zu geben. Was für den einen wie miese Kaffeetassensprüche klingt, ist Jon Bon Jovi gerade gut genug, um als Inspiration für neue Texte zu dienen. "If you were born again tomorrow / Would you do it all again?", fragt der etwas in die Jahre gekommene Beau. Die einzig akzeptable Antwort: "For sure." 100 Millionen Bon-Jovi-Fans können nicht irren. Devot kaufen sie jedes neue Album ihrer Lieblingsband, obwohl spätestens seit "Crush" immer die gleichen Songs drauf sind. Kann man doof finden, aber auch einfach so hinnehmen. Bei AC/DC stört es ja auch keinen.

"This house is not for sale" ist das vierzehnte Studioalbum der Band aus New Jersey. Rein personell markiert es einen Wendepunkt in ihrer langen Karriere: Erstmals bedient nicht Richie Sambora, sondern Phil X die E-Gitarre. Stünde dies nicht im Promotext, würde man es gar nicht bemerken. Treibende Riffs, perlende Arpeggios und prägnante Soli, in denen so richtig abgerockt wird, fügen sich nahtlos ineinander. Dazu stampft das Schlagzeug siegesgewiss im 4/4-Takt dahin, während der Sänger seine Reibeisenstimme [TM] professionell abschmirgelt. Kennt man alles. Und obwohl die innere Geschmackspolizei "Obacht!" schreit, ist der Musik nicht zu entrinnen.

"Catchy" nennen das wohlwollende Hörer. "Konstruiert", sagen andere. Beides ist richtig. Songs wie der Titeltrack oder das eingangs zitierte "Born again tomorrow" sind fugenlos verleimte Meisterstücke der Radiorock-Schreinerei. Zwar ist mittlerweile deutlich zu hören, dass Jovi Bon Jovi ein paar technische Helferlein zum Erhalt seiner Stimmgewalt braucht, seine Verehrer ficht das aber sicher nicht an. "Ich bin einer von Euch", suppt es aus den Lautsprechern, und das Staubsaugen macht gleich viel mehr Spaß. Apropos Suppe: Wer es schafft, bei Nummern wie "Roller coaster" alle Einzelspuren herauszufiltern, sollte sich Gedanken über eine Laufbahn als Toningenieur machen. Die zu Tode komprimierte Musik ringt mit der Stimme des Sängers um Fassung, bis nichts außer "Whoo, hoo, hoo" übrigbleibt. .

Standesgemäß finden sich auch wieder einige Balladen auf dem Album. Allumfassend pathetisch wie ihrerzeit "Bed of roses" und "Always" sind sie aber nicht mehr. Zum Smartphone schwingen eignet sich ein "Labor of love" aber allemal. Dass es das Erfolgsrezept von Coldplay über den großen Teich geschafft hat, durfte man ja bereits beim diesjährigen Super Bowl bewundern. Deshalb plumpsen auch auf "This house is not for sale" immer wiede fiese Klavierlinien in die gleichförmige Matschpampe. Besonders gruselig ist diesbezüglich "Living with the ghost", das mulmige Assoziationen zu den Flippers heraufbeschwört. Gut, dass Jon Bon Jovi auch hier die passenden Zeilen parat hält: "How can I scream? / I'm scared to breathe." Gitarrensolo und ab dafür.

(Christopher Sennfelder)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • This house is not for sale

Tracklist

  1. This house is not for sale
  2. Living with the ghost
  3. Knockout
  4. Labor of love
  5. Born again tomorrow
  6. Roller coaster
  7. New year's day
  8. The devil's in the temple
  9. Scars on this guitar
  10. God bless this mess
  11. Reunion
  12. Come on up to our house
Gesamtspielzeit: 48:51 min

Im Forum kommentieren

edegeiler

2016-11-10 20:35:16

es war nicht alles schlecht.

nörtz

2016-11-10 20:07:41

Die Band hatte ihren letzten Hit im Jahre 2000. Seitdem gab es nur schablonenhaften Formatradiorock.

Reinhart

2016-11-10 20:01:40

Boston,das lohnt sich nicht mehr.Jon Bon's Stimme ist mittlerweile total im Arsch.Ab 2003 ging sie den Bach runter.2008-2011 hatte er sich nochmal gefangen,aber seit 2013 ist es nur noch traurig und peinlich.

Boston

2016-11-10 19:46:10

Mir ist der Typ irgendwie sympathisch und die Band hatte ein paar schöne Hits. Dieses Album ist vielleicht die 100. Wiederholung von Crush, aber hey- warum nicht. Leben und leben lassen. Ich hätte schon Bock, mal so ein gepflegtes Stadionkonzert zu besuchen und dafür taugt es sicher.

MM13

2016-11-10 19:06:27

da ist was dran,wie schon gesagt mir tun sie nicht weh wenn ich sie hör,es gibt dann doch erheblich schlimmeres.

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Threads im Forum