The Hidden Cameras - Home on native land

Outside / H'art
VÖ: 28.10.2016
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Brokeback mountain

Das Schöne an Musik ist ihre universelle Sprache. Wenn ein Banjo und eine Steel-Gitarre erklingen, ist in der westlichen Welt und darüber hinaus klar: Country-Musik, hier erzählt gleich jemand mit direkter Sprache von sich, seinen Gefühlen, seiner Heimat. Joel Gibb, Kopf beziehungsweise einziges konstantes Mitglied der Hidden Cameras, hatte schon lange davon gesprochen, eines Tages eine Countryplatte aufzunehmen. Und eigentlich tat er genau das auch seitdem, schließlich ist "Home on native land" über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren entstanden. Zuerst standen die Texte, dann kam die Musik und das Material wurde im Laufe der Jahre parallel zu den seither veröffentlichten, regulären Alben aufgenommen. Sowohl in Berlin, der Wahlheimat des auch als Regisseur seiner Band tätigen Musikers, als auch in seiner eigentlichen Heimat Kanada - mit diversen Gästen.

Es fällt schon seit Jahren auf, dass gerade die kanadischen Musiker viel miteinander musizieren, Broken Social Scene dürfen hier als Epizentrum gelten. Wenn der seit Beginn seiner Karriere offen schwul lebende Gibb seine siebte Platte als Heimkehr nach Nordamerika inszeniert, lassen sich die anderen nicht lange bitten. Beim "Long driver's waltz", im Original von Wade Hemsworth gesungen, schunkeln Feist, Rufus Wainwright und Mary Margaret O'Hara mit ihm, im ursprünglich von Tim Hardin dargebotenen "Don't make promises" sowie im finalen "Twilight of the season" bekommt der Hüne Gesellschaft von Ron Sexsmith. Und vermutlich aus gemeinsamen Berliner Zeiten stammt noch das kurze, amüsante "Ode to an ah" mit Neil Tennant von Pet Shop Boys. Wiederum auf einen anderen Kanadier nimmt das Cover Bezug, denn es erinnert in Form und Inhalt stark an Owen Palletts Großtat "Heartland" - wenn der Rezensent da in seiner Interpretationsfreude nicht übers Ziel hinaus schießt.

Bei so viel gemeinsamem Musizieren ist es nur natürlich, dass der Grundton des Albums wieder heller ausfällt als der durchgehend in F-Dur gespielte, düstere Vorgänger "Age". Zudem sorgen die Gäste und die Traditionals in Kombination mit den eigenen Songs für Abwechslung. Aber ein Countrysong bleibt eben ein Countrysong und wer allergisch auf Fidel und Banjo reagiert, wird hier nicht glücklich werden. Im Eröffnungssong, dem poppigen "Day I left home", halten diese sich zum Glück im Hintergrund, dafür sind das perlende Klavier und der Chor umso schöner. Generell überzeugt der Anfang des Albums sehr – zum Beispiel das von der ersten EP bekannte, neu arrangierte "He is the boss of me" und auch "Dark end of the street", ein berührendes James-Carr-Cover. Ebenso in seinen Bann zieht das hüpfende, verspielte "Big blue" in der zweiten Albumhälfte, leider nehmen hier aber auch die redundanten Stücke zu. Insgesamt aber gilt für dieses Album, mit dem Gibb, der muskelbepackte Songwriter, so lange schwanger gegangen ist: Es war und ist eine Herzensangelegenheit. Der Berg ist erklommen, also auf zum nächsten Gipfel!

(Johannes Mihram)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Day I left home
  • He is the boss of me
  • Dark end of the street
  • Big blue

Tracklist

  1. Day I left home
  2. He is the boss of me
  3. Ode to an ah
  4. Dark end of the street
  5. You and me again
  6. Long driver's waltz
  7. Be what I want
  8. Counting stars
  9. The great reward
  10. Big blue
  11. Don't make promises
  12. Drunk dancer's waltz
  13. Feeling 'bout you
  14. Twilight of the season
Gesamtspielzeit: 48:37 min

Im Forum kommentieren

Johannes

2016-10-26 23:33:40

@ Rainer to Fall: Dass der Sänger offen schwul lebt, ist bei dieser Band durchaus relevant. Und muskelbepackt soll etwas Lebendigkeit in den Text bringen, wie das Attribute so an sich haben. Die Rezensionen auf dieser Seite sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen, sollen auch Spaß beim Lesen machen und dazu gehören Attribute genauso wie Abwechslung in der Satzlänge und auch der ein oder andere Gliedsatz, um einen Gedanken zu Ende zu führen.

Das hat also nichts mit Drüberlesen zu tun, sondern wohl mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Texte.

Stephan

2016-10-26 22:09:02

Danke für die Hinweise, ist korrigiert.
Fehler können auch beim Redigieren immer mal wieder durchrutschen.

Rainer to Fall

2016-10-26 21:14:13

Eine Vielfalt an Fehlern und Stilgrausamkeiten, diese Rezension.

Wenn der seit Beginn seiner Karriere offen schwul lebende Gibb seine siebte Platte als Heimkehr nach Nordamerika inszeniert, lassen sich die anderen nicht lange bitten.

Toll, dass er schwul lebt, aber was hat das mit dem Kontext zu tun?

Beim "Long driver's waltz", im Original von Wade Hemsworth gesungen, schunkeln Feist, Rufus Wainwright und Mary Margaret O'Hara mit ihm, im ursprünglich von Tim Hardin dargebotenen "Don't make promises" sowie im finalen "Twilight oft he season" bekommt der Hüne Gesellschaft von Ron Sexsmith und vermutlich aus gemeinsamen Berliner Zeiten stammt noch das kurze, amüsante "Ode to an ah" mit Neil Tennant von den Pet Shop Boys.

Ging der Satz nicht noch etwas länger?

Wiederum auf einen anderen Kanadier nimmt das Cover Bezug, denn es erinnert in Form und Inhalt stark an Owen Palletts Großtat "Heartland" - wenn der Rezensent da in seiner Interpretationsfreude nicht übers Ziel hinaus schießt.

Ein...ganz...klein...wenig.

der durchgehend in F-Dur gespielte, düstere Vorgänger a href="rezi.php?show=10913 class="rezitxt">"Age".

Liest sich toll...

Insgesamt aber gilt für dieses Album, mit dem Gibb, der muskelbepackte Songwriter so lange schwanger gegangen ist: es war und ist eine Herzensangelegenheit.

Kommafehler, Großschreibung nach Doppelpunkt. Und was soll das mit "muskelbepackt"?

Sorry, liest hier keiner mehr drüber?

Armin

2016-07-15 18:48:19

THE HIDDEN CAMERAS - Neues Album "Home On Native Land" im Herbst / 1. Song Online

Listen To First Single, 'DAY I LEFT HOME' here: https://soundcloud.com/thehiddencameras/the-day-i-left-home

Exclusive Interview with Exclaim here: http://exclaim.ca/music/article/hidden_cameras_announce_home_on_native_land_lp

The Hidden Cameras perform August 4th with Peaches at the LIVE AT MASSEY HALL Concert Series

Toronto, ON - Coming this fall, The Hidden Cameras bring it back home to release their sixth studio album. Home On Native Land marks the beginning of a new chapter for singer-songwriter Joel Gibb and The Hidden Cameras. An ode to Gibb's native country, he returns to Canadian soil both physically and philosophically. Speaking exclusively to Exclaim Magazine, Gibb explains the process HERE.

The first track to be shared is also the albums' lead. On "Day I Left Home" Gibb announces a departure, "I burned everything I own, left it in a pile smoldering," begins "Day I Left Home", leading The Hidden Cameras on a search for something simpler, more beautiful and pure, playing with genre and experimenting with old sounds.

LISTEN TO "DAY I LEFT HOME" HERE https://soundcloud.com/thehiddencameras/the-day-i-left-home

Written and recorded over ten years by Joel Gibb, this seminal album once again sees Gibb assembling friends, bandmates and icons including Mary Margaret O'Hara, Rufus Wainwright, Feist, Bahamas, Ron Sexsmith, Neil Tennant and longtime collaborator and producer Don Kerr to accompany him on this adventure in revisionist history. On Home On Native Land, The Hidden Cameras explore the expansive musical landscape of the Canadian countryside delivering an album rich with feelings of lonesome cowboy blues and heartbreak to toe-tapping rhythms, and campfire sing-a-longs. Each song is a journey beckoning the listener to follow - to gather 'round the fire, sing until you fall asleep and share the same dream. It's a place that you might not have been before but which feels like home.

Gibb borrows from the classic country songbook, reimagining soulful standards like "Dark End of the Street," and "Don't Make Promises" originally recorded by Tim Harden. "Log Driver's Waltz" is The Hidden Camera's cover of one of the most successful and beloved Canadian folk songs of all time. "He is the Boss of Me," is Gibb covering himself with a rerecording of an early 4-track demo from 2001's Ecce Homo, now given a full studio treatment.
Transitioning into the genre with infectious melodies on the original tracks"Big Blue" and "Drunk Dancer's Waltz" with Home On Native Land, Gibb reaches into the past to find new ground, while singing playfully pointed lyrics oozing with hopefulness and sorrow.

THE HIDDEN CAMERAS LIVE AT MASSEY HALL SERIES
Offering unparalleled insight into the country's most storied live music venue, the Live at Massey Hall concert and film series is devoted to extraordinary artists and milestone moments in their careers. Massey Hall is proud to present The Hidden Cameras and Peaches as part of the series on Thursday, August 4. Tickets start at $18.94 and are available at masseyhall.com

Home On Native Land will be available this fall on Outside Music.

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