sHeavy - Synchronized

Rise Above / Dream Catcher / Zomba
VÖ: 13.01.2003
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Zucht ohne Ordnung

Parapsychologische Phänomene überraschen uns immer wieder mit schwierigen Rätseln. Ein Problem, das sich aus aktuellem Anlaß stellt, ist die Frage, ob Seelenwanderung - oder genauer gesagt Reinkarnation - unbedingt den Tod des Vorbesitzers der betreffenden Seele voraussetzt. Und wie so oft wirft die Beantwortung dieser Frage neue Schwierigkeiten auf. Wenn die Antwort nämlich "Nein" lautet, heißt die nächste Frage: "Wie soll das funktionieren?" Im Falle eines "Ja" muß hingegen geklärt werden, wer denn der tapsige alte Mann ist, der bei "The Osbournes" den Hausherren mimt.

Ozzy jedenfalls kann es dann jedenfalls nicht sein, da seine düster-wahnsinnige Seele und vor allem seine Stimme ohrenscheinlich ihren Weg nach Kanada gefunden haben. Dort werden sie im Körper von Steve Hennessey freundlich bewirtet und - zumindest die Stimme - nach Kräften ausgenutzt. Mr. Hennessey ist nämlich Sänger der Band sHeavy und verleiht seiner Kapelle mit den Gaben, von denen wir nicht wissen, wie er sie bekommen hat, den Glanz des Wahnsinns. Paranoid.

Tatsächlich würden sHeavy mit diesem Mann am Mikro jeden Black-Sabbath-Coverband-Contest mit links gewinnen. Statt dessen geht die Band aber den unbequemeren Weg und wirft eigenes Material auf einen einigermaßen übersättigten Markt. Das musikalische Feld, das auf "Synchronized" beackert wird, ist in etwa so originell wie der Bandname. Die Furchen, die Herr Hennessey mit seinen Helfern zieht, sind nicht ganz so gradlinig wie anderswo und weisen ihre Macher als Stadtmenschen aus, die ihren aufgemotzten Van jedem Traktor vorziehen. Außerdem bringt so eine vor sich hin mäandernde Pflanzenreihe auch etwas Abwechslung in das triste Bild einer riesigen Monokultur.

Zudem ist die Qualität dessen, was sHeavy aus der völlig überdüngten Krume rausholen, beachtlich. Und ein paar neue Züchtungen haben sich die Kanadier auch einfallen lassen. Immer wieder wird Erbgut von Fu Manchu oder auch gerne mal von Rainbow in die gar nicht zarten Pflanzen eingekreuzt. Wirklich frisches Blut kommt so zwar auch nicht in die Züchtung, aber das, was hier heranwächst ist gegen den Langeweile-Virus resistenter als vieles, was nebenan so angebaut wird. Von reinrassigem Doom kann hier zwar beim besten Willen nicht die Rede sein. Wenn wir dreckigen Hardrocker aber mal ehrlich sind, ist uns so ein Bastard doch sowieso tausendmal lieber als ein überzüchteter Rassespargel.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Firebird 350
  • Synchronized
  • Kill queens go disco

Tracklist

  1. Firebird 350
  2. Last of the V8 interceptors
  3. Next exit to Vertigo
  4. Part of the machine
  5. Synchronized
  6. Invasion of the micronauts
  7. Kill queens go disco
  8. Ultraglide
  9. AFX... thrown for a loop
  10. Set phasers to stun
  11. The time machine
Gesamtspielzeit: 43:28 min

Im Forum kommentieren

bee

2006-07-27 21:29:21

Electric sleep fand ich gut

HeavyMix

2006-07-27 20:19:17

Stark unterschätze Band. Kennt die noch jemand?
Dann bitte posten!!!!! =)

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