DJ Shadow - The mountain will fall

Mass Appeal / Groove Attack
VÖ: 24.06.2016
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Zusammen halt

Die zwei letzten DJ-Shadow-Alben waren in gewisser Weise ein Kuriosum. Dafür, dass Josh Davis mit seinem Meilenstein-Debüt "Endtroducing....." im Jahr 1996 mit Versatzstücken aus unterschiedlichsten Quellen ein äußerst kohärentes Meisterwerk geschaffen hatte, waren "The outsider" und "The less you know the better" so dermaßen zusammenhanglos, dass man fast den Eindruck bekam, der Random-Modus wäre im Player noch an. Auch stimmungstechnisch sowie im Ideenreichtum hinkten die Spätgeborenen dem Erstling sowie "The private press" von 2002 deutlich hinterher. Aber was hilft es, sich ewig an einer scheinbar unerreichbaren Messlatte zu orientieren? Vor allem Davis selbst dürfte der ewige Vergleich mit seinem initialen Opus Magnum sauer aufstoßen. Also lieber den Blick aufs Hier und Jetzt und das fünfte Studioalbum "The mountain will fall" richten, seine bisher kürzeste und kompakteste Platte.

"Are you ready, Ralph? Are you ready to die?", fragt Timothy Leary per Sample im reduzierten und spärlich beleuchteten "Three Ralphs", in dem Shadow endlich wieder wie früher echte Film-Noir-Atmosphäre aufkommen lässt. Zu diesem Zeitpunkt haben Run The Jewels zuvor bereits in gewohnter und erwarteter Manier in der ersten Single "Nobody speak" die Wände eingerissen und der instrumentale Titeltrack mit offenem, sogar ansatzweise euphorischem Sound die Einleitung perfekt gemacht. Für "Bergschrund" – offenbar vom LKW der Pantha-Du-Prince-Songtitel gefallen – schaute indes der Wahl-Berliner und Elektro-Komponist Nils Frahm im Studio vorbei. Sein Stempel ist in der träumerischen Melodietextur klar erkennbar, DJ Shadows DNA findet sich komplementär dazu in den zerhackten Beats wieder.

"The mountain will fall" ist wieder mehr aus einem Guss als seine Vorgänger, setzt seine Samples effektiv ein und staubt den Titel des besten Werks von DJ Shadow seit "The private press" locker ab. Dazu tragen unter anderem das mächtig treibende "Depth charge" sowie die tolle Jazz-artige Installation "Ashes to oceans" bei, in der zu Anfang fast die Ambient-Stücke von Moby um die Ecke lugen, bevor im Mittelteil mit Handclaps und Percussion das Tempo angezogen wird. Schade nur, dass auf unspannende DJ-Fingerübungen wie "Mambo" oder "California" nicht verzichtet wurde, welche den hinteren Teil der Platte einigermaßen zäh werden lassen. Dennoch ziehen die zwölf neuen Stücke größtenteils an einem Strang und stehen dichter zusammen als die Flickenteppiche der letzen Jahre. Gemeinsam arbeitet es sich eben doch am besten.

(Felix Heinecker)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The mountain will fall
  • Nobody speak (feat. Run The Jewels)
  • Three Ralphs
  • Ashes to oceans (feat. Matthew Halsall)

Tracklist

  1. The mountain will fall
  2. Nobody speak (feat. Run The Jewels)
  3. Three Ralphs
  4. Bergschrund (feat. Nils Frahm)
  5. The sideshow (feat. Ernie Fresh)
  6. Depth charge
  7. Mambo
  8. Ashes to oceans (feat. Matthew Halsall)
  9. Pitter patter (feat. G Jones & Bleep Bloop)
  10. California
  11. Ghost town
  12. Suicide pact
Gesamtspielzeit: 49:40 min

Im Forum kommentieren

Felix H

2017-04-21 15:40:19- Newsbeitrag

Vom Soundtrack zu "Silicon Valley":

TheFan

2016-10-13 09:19:41

hatte mir das Album schon in der ersten Woche des release geholt und war zunächst wenig begeistert aber auch nicht richtig enttäuscht, definitiv besser als "the less you know" und "outsider"

jetzt aber nach mehrfachen durchläufen , besonders mit guten kopfhörern auf dem Fahhrrad durch die City unterwegs, so ne art epiphanie gehabt :-)

klingt dämlich aber slebst stücke wie "Mambo" haben sich mir auf einmal erschlossen.

Insgesamt "fliesst" das Album gut, undhat ein paar richtige Kracher.

beste Tracks: Nobosy Speak, Bergschrund, Pitter Patter, Depth Charge und ja auch Mambo

8/10

Die kontroverse Meinung

2016-06-16 00:15:33

Hab dieses ganze "Meilenstein"-, & "noch-nie-dagewesen"-Getue um den Shadow und "Endtroducing" ja nie so richtig kapiert. Ich mein, es ist OK, bestenfalls "nett", aber gegen so etwas wie das ca. 1 Jahr zuvor erschienene, stilistisch durchaus ähnlich gelagerte, aber ca. 1000-mal packendere, vielseitigere und innovativere ISDN-Album von FSOL z.B. kackt der Shadow-Typ doch einfach nur ab mit seinen Rumpelbeats und den immer gleichen generischen Jazz-Samples.

Armin

2016-06-15 21:49:51

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2016-04-15 19:34:02

Liebe Leserinnen und Leser,



DJ Shadow veröffentlicht heute einen weiteren Album Track feat. Run The Jewels!

Außerdem erscheinen die Musikvideos von Brandt Brauer Frick und Susanna!



DJ SHADOW VERÖFFENTLICHT “NOBODY SPEAK” FEAT. RUN THE JEWELS



AUF SOUNDCLOUD ANHÖREN: https://soundcloud.com/massappealrecs/dj-shadow-nobody-speak-feat-run-the-jewels



DJ Shadow veröffentlicht heute einen neuen Track vom kommenden Album „The Mountain Will Fall“.“Nobody Speak“ ist eine Zusammenarbeit mit Run The Jewels. Das erste Album seit 2011 erscheint am 24.6. auf Mass Appeal Records via Groove Attack mit Gästen wie u.a. Nils Frahm und beinhaltet auch den kürzlich veröffentlichten Titel-Track.



"Occasionally, I make a beat that demands a specific vocal treatment and attitude. In the case of 'Nobody Speak,' I wasn't going to settle for anyone other than Run The Jewels; in my mind, it was them or no one. Fortunately, they agreed, and they took the track to a place I could never get to on my own. That's the definition of a rewarding collaboration." – DJ Shadow



"Shadow is a legend and a friend. When he makes music he often changes music forever.

When he asked us to jump on the record we didn't blink.” – El-P von Run The Jewels



“Nobody Speak” ist Teil des Run The Jewels’ Record Store Day Releases am kommenden Samstag. Exklusiv für den Record Store Day erscheint ein Cardboard Viewer mit integriertem 360° Video und Download. Infos: http://recordstoreday.co.uk/exclusive-releases/rsd-2016/run-the-jewels/

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