Lupine Howl - The bar at the end of the world

Beggars Banquet / Connected
VÖ: 02.12.2002
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Rudelbildung

Im Alter wird alles knapper. Das Haar, die Potenz, die Ansprüche. Als Damon Reece und Sean Cook noch die erniedrigende Rolle der Wasserträger für Spiritualized-Patentinhaber Jason Pierce spielten, wollte man wenigstens dabei sein, wenn der Boß im Weltall dahinfloatete. Heute, wo man sich des Daseins als Mietmusiker entledigt hat und in der eigenen Band namens Lupine Howl zockt, ist man auch mit einem Plätzchen am Ende der Welt zufrieden. So lange es dort eine gemütliche Kneipe und ein paar Drinks gibt. Im Alter schrumpfen eben nicht nur die Ansprüche, man gewinnt auch den Blick für das Wesentliche.

Auf dem Weg zu besagtem Örtchen lassen Lupine Howl es sich nicht nehmen, ihrem Namen alle Ehre zu machen und ihre Zuhörer mit wolfsgemeiner Hinterlistigkeit auf die ein oder andere falsche Fährte zu locken. Klingt der Opener "A grave to go to" noch nach staubiger Trockennahrung aus dem Futtertrog eines beliebigen Schweinestalls, schleicht sich das schwelgerische Drogen-Epos "Don't lose your head" auf Samtpfoten an. "You're only half way there / But you're already so high". Ein Song, so hoch wie breit. The drugs do scheinbar doch work.

Daß diese Wölfe nicht nur heulen, sondern auch feste zubeißen können, beweist "Gravity's pull": ein wendiges Stück Kino für die Birne, mit Gitarre und Streichern in den Hauptrollen - Überlänge inklusive. Danach werden düstere Dramen mit Liebe zum Detail aneinander gereiht, ausladend groß angelegt und zur Verblüffung aller Beteiligten so gut dargeboten, daß man sich durchaus fragen darf, ob Lupine Howl nicht vielleicht die neuen Vervewölfe sein könnten. Wo der Ashcroft doch eh nur noch rumblödelt.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Don't lose your head
  • Gravity's pull
  • Signing off

Tracklist

  1. A grave to go to
  2. Don't lose your head
  3. Can you forgive me?
  4. The pursuit of pleasure
  5. Gravity's pull
  6. Centre of the universe
  7. Trust me?
  8. Signing off
  9. Burning stars
  10. All I can do
Gesamtspielzeit: 51:23 min

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