Mayer Hawthorne - Man about town

Vagrant / BMG / Rough Trade
VÖ: 08.04.2016
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Über Coolness gestolpert

Als Tuxedo tanzte er auf "Tuxedo" zuletzt beflügelt unter der funkelnden Diskokugel. Nun widmet sich der maßgeschneiderte Zweiteiler Mayer Hawthorne wieder seiner anderen Nostalgie. "Man about town" ist irgendwo zwischen Jukebox und Nebelmaschine, den späten 70ern und frühen 80ern angesiedelt. Die Songs könnten ebensogut auf einer Motown-Compilation stattfinden, die in diese Ära einleiten möchte. Das spricht für Geschmackssicherheit und gegen die eigene Inspiration des Soulmusikers. Hawthorne ist Oberflächenkünstler. Denn zuerst schillert dieses Album in produziertem Hochglanz, sodass alles, was darunter ist (wenig), kaum beachtet wird.

Die Musik bewegt sich dabei in artverwandten Genres: Der Titeltrack schürt als kurzer Gospel noch Hoffnungen auf gefühligere Parts, die nach weniger als einer Minute verpuffen. In "Lingerie & candlewax" sorgen Bläser für den schmissigen Funk. Die zuckrigen Synthesizer in "Love like that" erinnern direkt an Hall & Oates. Ein E-Gitarrenwirbel, den John Mayer zu besseren Zeiten hingebracht hätte, leitet in den gejammerten Reggae "Fancy clothes" ein. Hawthornes geschmeidige Stimme taumelt dabei auf den Pfaden von Sting und erhebt sich in ein Prince-Falsett im poppigen poppigen "Breakfast in bed". Das ist alles schick, kaum jemand anderes kann derart viele Zitate und Versatzstücke einbauen, ohne dabei aufzufliegen.

Doch als Soulalbum ist "Man about town" zu seicht. Gerade "Cosmic love" groovt unter arg banalen Texten: "If I had a dollar / For every dream of you and me / I'd buy myself a rocket / And shoot into your galaxy." Gefühlsausbrüche, die Mauern einbrechen, hinter denen sich vielleicht peinliche Gefühle verbergen, sind bei Hawthorne nicht vorgesehen. Vielmehr scheut er sie, er tapst um sie, wenn sie unausweichlich werden. Die gute Laune in "The valley" wird hierdurch schmierig. Und das ist so schade. Denn mit so viel Coolness und gehemmtem Herz auf der Zunge funktioniert Soul nicht. Im Sommerradio werden die vielen Vierminüter auf "Man on town" dennoch nicht negativ überraschen, dafür sind sie zu gut gemacht und zu stilbewusst. Wer Nachhaltigeres sucht, greift allerdings weiter zu Charles Bradley oder dem Staples-Clan.

(Maximilian Ginter)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Lingerie & candlewax
  • Fancy clothes

Tracklist

  1. Man about town
  2. Cosmic love
  3. Book of broken hearts
  4. Breakfast in bed
  5. Lingerie & candlewax
  6. Fancy clothes
  7. The valley
  8. Love like that
  9. Get you back
  10. Out of pocket
Gesamtspielzeit: 34:02 min

Im Forum kommentieren

Matze

2016-04-13 23:53:06

Kann man eigentlich nur zustimmen. Etwas seichte Angelegenheit und dann auch noch extrem kurz; ich habe verstört auf die Uhr geguckt als es vorbei war.

Wird im Sommer aber trotzdem öfter laufen, gerade im Auto. MH macht einfach gute Musik zum In-den-Sonnenuntergang-fahren.

Armin

2016-04-13 21:11:15

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2016-02-19 11:30:31


Liebe Freunde, liebe Partner,

TGIF right? Noch nicht ganz, wir haben noch paar heisse News vor dem Wochenende.

Die erste heisse News heute heisst:
Mayer Hawthorne veröffentlicht sein viertes Album MAN ABOUT TOWN am 8.April 2016.

Hier ein kleiner Albumtrailer:
https://www.youtube.com/watch?v=_f0EEAKi4Sw

In den Staaten veröffentlichte er bereits eine erste Single Cosmic Love:
https://www.youtube.com/watch?v=EQTpOkmL8Wk

Heute erscheint die zweite Single Love Like That:
https://www.youtube.com/watch?v=SkHkVsmbJOo

https://soundcloud.com/mayerhawthorne
https://www.facebook.com/MayerHawthorne/?fref=ts
https://www.youtube.com/user/MayerHawthorne

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