Seal - 7

Warner
VÖ: 06.11.2015
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Liebeskummer lohnt sich

Es gibt unzählige Möglichkeiten, über eine Trennung von Heidi Klum hinweg zu kommen. Das Wäschelabel Victoria's Secret setzte sein Geschäft wie gehabt fort, die Laufstegkünstler Bruce Darnell und Jorge González suchten Trost bei RTL. Seal verarbeitet das Ende von immerhin sieben Jahren Ehe mit dem Topmodel ganz klassisch in der Kunst. Die Albentitel mit Ziffern zu versehen, hat bei dem Sänger Tradition und so wundert es nicht, dass sein neuestes Werk schlicht auf "7" hört. Diese stupide Nummerierung eines Bündels von Songs macht in seinem Fall vielleicht sogar Sinn, wenn man bedenkt, dass der Sound chronologisch austauschbar ist: im Grunde fühlt sich vieles auf "7" noch immer an, wie in den Neunzigern.

Die aufeinander folgenden Songs "Monascow" und "Redzone killer" sind wohl der verzweilfte Versuch einer souligen Note, klingen dann aber doch wie völlig in die Jahre gekommener Pop. Das zurückhaltende "Bada, bada, bada" in "The big love has died" hängt dann wohl am roten Faden des mit dem Grammy ausgezeichnetem "Kiss from a rose". Dennoch präsentiert sich Seal verletzlich. Zwar wird er in der verhältnismäßig düsteren Ballade von Streichern und einem Klavier begleitet, der Fokus liegt hier aber besonders auf seinen Worten: "Something inside me breaks when I get your phone call / And I just can't hide / The big love has died", singt Seal und es gelingt ihm, den Schmerz in seiner Stimme im Zusammenspiel mit den Instrumenten imposant aufzubauschen, ohne in eine lächerliche Dramatik zu verfallen.

Allerdings gelingt es ihm auch, diesen kurzweiligen, schmerzerfüllten Zauber selbst zu zerstören. So experimentiert "Life on the dancefloor" mit stumpfen Beats und Elektronik, Seals angenehm rauer und gleichzeitig sanfter Gesang ist hier doch eher Fehl am Platz. Und dabei sollte er gerade die Hauptrolle spielen. Denn wenn Seals Gesang sein Album schlicht mit "Daylight save me all my head like I've had enough / Of all the changes I've been trough lately" eröffnet, glaubt man ihm. Seine alten Muster, die überladenen Popsongs mit erzwungener Tanzbarkeit oder die schrägen Melodien: all das wäre für "7" gar nicht nötig gewesen. Mit einfachen Streichern ist Seal besser dran. Und ohne Heidi vielleicht auch.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The big love has died

Tracklist

  1. Daylight saving
  2. Every time I'm with you
  3. Life on the dancefloor
  4. Padded cell
  5. Do you ever
  6. The big love has died
  7. Redzone killer
  8. Monascow
  9. Half a heart
  10. Let yourself
  11. Love
Gesamtspielzeit: 49:24 min

Im Forum kommentieren

keenan

2015-11-26 09:07:55

freu mich jetzt schon wahnsinnig auf "8"

Armin

2015-11-24 21:15:05

Frisch rezensiert!

Meinungen?

Linder, Seitenbetreiber

2015-11-21 11:11:37

*betreib*

Armin

2015-09-11 18:42:41

SEAL veröffentlicht sein brandneues Studio-Album "7" am 6.11. Für das sehr persönliche Werk arbeitet der Weltstar erneut mit seinem langjährigen Produzenten Trevor Horn zusammen.



Der Multi-Platin Singer / Songwriter Seal veröffentlicht am 06.11. ein brandneues Studioalbum mit dem Titel „7“. Zwei Songs vom Album, „Every Time I’m With You” und „Do You Ever”, sind ab sofort digital erhältlich.

Auf „7“ erkundet Seal die Liebe und alle ihre Verwicklungen, Eigenarten und Nuancen – ein Thema, dem er sich bereits 2013 behutsam zu nähern begann. Und er wusste genau, worauf er hinauswollte: „Dieses Album dreht sich um das am häufigsten besungene, am meisten diskutierte und am besten dokumentierte Gefühl – "die Liebe“, kommentiert Seal. „Ich habe versucht, all die wundervoll unterschiedlichen Dynamiken einzufangen, ob es der Zorn ist, die Akzeptanz, die Glückseligkeit, die Traurigkeit, das Hochgefühl oder die Rücksichtslosigkeit. Es geht um diese ganz bestimmte Emotion und darum, wie sie uns fühlen lässt.Um die extreme Freude und den extremen Kummer und all die anderen verrückten Dinge, die Liebe mit uns anstellt".

Um seine Geschichte erzählen zu können, tat er sich einmal mehr mit seinem langjährigen Produzenten Trevor Horn zusammen. Damit setzen sie ihre enge Partnerschaft fort, die mit dem Platin-veredelten Debüt „Seal“ begann (1991, DE: Gold), gefolgt vom vierfach Platin-dekorierten „Seal II“ (1994, DE: Gold), dem Gold-ausgezeichneten „Human Being“ (1998), „Seal IV“ (2003, DE: 2x Platin) und zuletzt „Soul 2“ (2011). „Wir haben im Studio kaum über Musik gesprochen“, berichtet Seal über die Zeit mit Horn. „Eher haben wir uns über das Leben und unsere Beziehungen der vergangenen Jahre unterhalten. Er weiß einfach, wo er meine Stimme platziert. Auf der einen Seite gibt es die ausgeklügelte Produktion und Handschrift von Trevor Horn, andererseits verliert man nie aus dem Blick, wovon ich gerade singe. Das ist der Rahmen. Es gibt keinen Produzenten, der es besser versteht, den Klang meiner Stimme und was ich damit sagen will im Blick zu behalten. Er treibt mich zu neuen Höchstleistungen an. Er hat mich einen Arbeitsethos gelehrt, der mich bis ans Ende meiner Tage begleiten wird.“

Ursprünglich geboren in London, hörte man Seals unnachahmliche Stimme erstmals 1991 in Adamskis Club-Smash-Hit „Killer“. Wenig später gelang ihm mit „Crazy“ ein weiterer Top-10-Hit, gefolgt von weltweiter Anerkennung für sein Debütalbum, das 1992 sogar den renommierten BRIT Award für „Best British Male“ erhielt. Songs wie das legendäre „Kiss From a Rose“ machten ihn zum Superstar und brachten ihm drei Grammy Awards in den Kategorien „Song of the Year”, „Record of the Year” und „Best Male Pop Vocal Performance” ein. Weltweit haben sich seine Alben bis heute mehr als 30 Millionen Mal verkauft. Auch jenseits der Bühne und des Studios überzeugte Seal 2012 und 2013 mit einer Coach-Tätigkeit für „The Voice“ Australien.

Tracklisting "7" :

1.Daylight Saving 2.Every Time I’m With You 3.Life On The Dancefloor 4.Padded Cell 5.Do You Ever 6.The Big Love Has Died 7.Redzone Killer 8.Monascow 9.Half a Heart 10.Let Yourself 11.Love

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  • Seal (23 Beiträge / Letzter am 09.02.2015 - 04:43 Uhr)