Björn Kleinhenz - Ursa Minor

Jellyfant / Cargo
VÖ: 20.11.2015
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Planetarium im Kopf

Ursa Minor, Ursa Minor, Ursa Minor. Da war doch was. Sendete der hier bereits standesgemäß abgefeierte Will Varley nicht erst vor einigen Wochen musikalische Postkarten von eben jenem Sternbild, das Hobby-Astronomen vielleicht eher unter der Bezeichnung "Kleiner Bär" oder "Kleiner Wagen" geläufig ist? Wurde da gar eine neue Inspirationsquelle für zeitlose Folkalben entdeckt? Schließlich verbindet Björn Kleinhenz nicht nur das Genre und die Nennung besagter Nordhimmelerscheinung im Titel seines neuen Albums mit Varley. Der deutsch-schwedische Songwriter greift auch mindestens so ambitioniert nach den Sternen.

Nachdem "Quietly happy and deep inside", Kleinhenz' letztes Album mit kompletter Backingband, bereits sieben Jahre zurückliegt und er sich sich in der Zwischenzeit auf spärlich instrumentierten und karg arrangierten Output konzentrierte, schöpft er mit "Ursa Minor" endlich wieder aus dem Vollen. Schon die vorab erschienene EP "Battles long lost" und der erste Singlevorbote "Jump" feierten in Punkto Detailverliebtheit und Opulenz eine Abkehr von den skizzenhaften Songs der Vorgänger, die auf dem neuen Album konsequent fortgesetzt wird. Das Kollektiv aus Freunden, das der sympathische Künstler für die Aufnahmen in einer alten Scheune in Südschweden um sich geschart hat, bietet dem Songmaterial dabei trotz aller großen Gesten zu jeder Zeit Luft zum atmen. So lässt man einem Stück wie "The king of the clowns" ausreichend Zeit, um ein paar Mal behutsam um sich selbst zu kreisen, bevor es sich dann mit seinem harmonietrunkenen Refrain selbst in schwindelerregende Höhen schraubt.

Immer getreu der Maxime "Was hilft dem Song weiter?" löst hier ein stimmungsvolles und auf den Punkt produziertes Highlight das nächste ab. Das gespenstische "Demons" wärmt sich gegen Ende an seinen eigenen tröstenden Streicherarrangements auf und "Lonely hunter" zündet musikalisch das ganz große Lagerfeuer an. Zusammengehalten wird das Album dabei stets vom charakteristisch-nasalen Gesang des Songschreibers, der selbst bei Zeilen wie "Go fuck yourself!" in "The tree of sadness" melancholisch und sehnsüchtig klingt. Und auch wenn "Ursa Minor" selbst wenig Auskunft über die Inspiration hinter dem Sternbild gibt, zeichnet es doch klare und allgemeinverständliche Bilder und liefert damit eine Anleitung für das Kopfplanetarium: Einfach zurücklehnen, Augen zu, Ohren auf und die Sternschnuppen von dem inneren Auge zählen, die Kleinhenz mit seinem bisher besten Werk regnen lässt. Egal ob Kleiner Bär oder Kleiner Wagen – Hauptsache ganz, ganz großes Kino.

(Marco Cianci)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Jump
  • The king of the clowns
  • Lonely hunter
  • Demons

Tracklist

  1. Jump
  2. The king of the clowns
  3. Raymond
  4. The tree of sadness
  5. Lonely hunter
  6. Demons
  7. Braveheart
  8. Before the ride
  9. Tågeröd struten
  10. Ursa Minor
Gesamtspielzeit: 43:43 min

Im Forum kommentieren

Wilhelm

2018-02-23 03:42:09

Ist glaub ich ein Sport hier
Über Leute zu reden ,von denen
Noch kein normaler Mensch gehört hat.
Aber was ist schon normal,nicht wahr

ich

2018-02-23 03:35:23

warum? redet keiner fast keiner über das grosse album bitte?

sag was
bitte

top album

2016-01-19 05:30:06

ja, jetzt da.. ja, ja, auch gut,.. ja, ah, ja, jetzt hier, guut

top album

2016-01-04 03:35:09

super

christiall

2015-12-10 18:18:04

top album

super: track 1 2 3 4 6 7 9 10

9/10 punkzte

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