Mapei - Hey hey

Sony
VÖ: 30.10.2015
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Gib Dir mehr Zeit

Gut Ding will Weile haben. Und wenn Songs wie eine Bombe einschlagen, muss nicht direkt ein Album hinterhergeschoben werden nur, um den Erfolg noch finanziell auszuschlachten. Die schwedische Sängerin Mapei weiß das. Schon 2009 veröffentlichte sie ihre Debüt-EP "The cocoa butter diaries" und ging mit Major Lazer ins Studio. Vier Jahre später folgte die Single "Don't wait" mit der Mapei dann erste größere Erfolge verbuchen konnte. Ihr Debütalbum "Hey hey" wurde in weiten Teilen der Welt schon vor einem Jahr veröffentlicht. Nun erscheint es auch hierzulande.

Eröffnen darf das besagte "Don't wait" – geradezu unmelodisch tastet Mapei sich heran und schnipst mit. "Let's laugh and cry, until we die" singt sie leicht verzerrt um in der darauffolgenden Hook alle wissen zu lassen, was ihre Stimme wirklich kann. Dass die 31-Jährige ein Allround-Talent ist, wird spätestens klar, als sie den holprigen Sprechgesang beiseite legt und nach vorbildlich flüssigem Übergang zu rappen beginnt: "Not a thing in the world could get between what we share / No matter where you at, no matter I'll be there." Mapei spielt mit Soul- und HipHop-Einflüssen, bei "Believe", "Orphan" und "Baby it's you" schlägt sie sogar einen modernen Motown-Sound an. Bis auf ihre vielseitige Stimme weist "Hey hey" keinen roten Faden auf. Die geradlinigen Xylophontöne die "Change" einleiten, führen auf eine falsche Fährte, nach ihnen folgt ein leicht überladener Popsong, dem wohl nur eine Katy Perry noch mehr künstliches Drama verliehen hätte.

Auch "Things you know nothing about" startet sanft mit Akustikgitarre, wird aber schon bald von saftigen Beats angeführt, während Mapeis Stimme zum ersten Mal schwächelt. Bei "Second to none" und "Million ways to live" konzentriert sie sich aufs rappen – trotzdem könnten beide Songs nicht unterschiedlicher sein. Während letzterer ohne Umwege vom Ohr in die Füße dringt, reicht es bei "Second to none" nur für kontinuierliches Kopfnicken. Doch bei fast einer Stunde Spielzeit bleibt es wohl nicht aus, dass vieles sich als trockener Lückenfüller erweist. Auf "Keep it cool" und "Step up" hätte man also auch verzichten können. Nichtsdestotrotz weiß "Hey hey" letztlich zu gefallen. Vielleicht auch, weil es seiner Zeit einfach ein wenig voraus ist.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Don't wait
  • Million ways to live
  • Baby it's you

Tracklist

  1. Don't wait
  2. Change
  3. Blame it on me
  4. Come on baby
  5. Things you know nothing about
  6. As 1
  7. Second to none
  8. Believe
  9. Step up
  10. Keep it cool
  11. Million ways to live
  12. What's innit 4 me
  13. Don't wait (Jungle Remix)
  14. Orphan
  15. Baby it's you
Gesamtspielzeit: 55:36 min

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Tim.

2015-11-12 16:39:05

"Quick Step" wäre ein passenderer albumtitel gewesen.

Armin

2015-11-11 21:07:39

Frisch rezensiert!

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