Bon Jovi - Burning bridges
Mercury / Island / UniversalVÖ: 21.08.2015
Nur für Fans
"Burning bridges" sei ein Album für die Fans, das ließen Bon Jovi verlautbaren. Für wen denn sonst, möchte man nachhaken. Für Nicht-Fans? Für das Feuilleton? Alles Quatsch. Vielmehr soll die Veröffentlichung des 100. Albums (okay, gefühlt; es ist erst das dreizehnte) die anstehende internationale Tournee einleiten und schön viel Öffentlichkeit bescheren – und den Vertrag mit ihrem US-Label Mercury erfüllen, von dem sich Bon Jovi damit nach über 30 Jahren trennen. Die Band hat in der Truhe unfertiger Lieder gewühlt, einige dort ausgegraben und fertiggestellt. Welch Drohgebärden, dass Bon Jovi eine derartige Kiste haben. Vor allem einschüchternd: wie viel und was dort alles noch verborgen war. 2016 soll dann ein reguläres Album erscheinen. Was auch immer dieses "regulär" dann bedeuten mag.
Oder von diesen 40 Minuten hier unterscheidet. Weil sich ja Bon Jovi nie von sich selbst unterscheiden, von ihrem Repertoire aus zweieinhalb immergleichen Liedern. Dem rockigen ("It's my life"), dem schmalztrunkenen ("Bed of roses") und einem Hybriden, der so ein bisschen von beidem zusammen stiehlt. Alles möglichst einprägsam. Einfach, um viel Fläche zum Projizieren zu bieten. Und so gestrickt, dass miteinander gesungen werden kann (bevorzugt auf dem Sportfest/im Vereinsheim), um sich gegenseitig irgendwie wieder optimistisch zu stimmen.
Da ist es dann auch egal, wenn Texte und Metaphern selten deppert sind. Wenn kennerisch über das Wochenkalendarium lamentiert wird: "Saturday nights gave me Sunday mornings / Opened my eyes, now it's a new day dawning", der Phoenix aus der Asche beschworen im (rockigen?) "We don't run", Herzen hungern ("I'm your man") oder eben, richtig, sich die Träne im Salzwasser des Meeres auflöst wie im Opener. Dort klingt ein Oh-oh-oh-Herrenchor an, der von Coldplay kopiert sein könnte. Wobei der auch wieder in "We don't run" ertönt. Und im gitarrenakustischen "Life is beautiful". Oder im gutlaunigen "I'm your man".
Nur noch ein Lied verweist auf Richie Sambora zurück (das, das sich so übers Wochenende wundert). Der Gitarrist hat Bon Jovi Ende 2014 verlassen, warum, darüber grübelt die Asphaltpresse immer noch. Von einem anderen Gniedler ersetzt, ist kein Unterschied hörbar. Passt noch ein Gitarrensolo, dann muss es da auch rein, beispielsweise: in jedem Lied. Für eigene Verhältnisse experimentierfreudig ist das karg instrumentierten E-Drum-Irgendwas "Who would you die for". "Burning bridges" soll für Kneipenflair oder Stammtischsingsang stehen, die Band hat sich bis zum Titelstück schon durch neun Lieder gewurschtelt. Und wieder mal in die Top Ten. Befremdlich.
Highlights & Tracklist
Highlights
- -
Tracklist
- A teardrop to the sea
- We don't run
- Saturday night gave me Sunday morning
- We all fall down
- Blind love
- Who would you die for
- Fingerprints
- Life is beautiful
- I'm your man
- Burning bridges
Im Forum kommentieren
Thirty
2015-09-07 12:24:17
30 Years and still No 1 !
Store
2015-09-07 12:20:47
Möööööp, Mööööööp :-)
beggar
2015-09-03 16:36:21
bon jovi st eine band, die mit den stilwechseln, die sie auf ihren alben betrieben haben, rockgeschichte geschrieben haben.
Demon Cleaner
2015-09-03 14:04:25
vollkommen aus der luft gegriffen, da mit abwesenheit geglänzt!
Setlist.fm
Store
2015-09-03 08:50:54
Ist zum Glück nur deine Meinung Bananas.
es geht um den satz "das bewährte Programm rauf- und runtergespielt wird", vollkommen aus der luft gegriffen, da mit abwesenheit geglänzt! :-)
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