The Darkness - Last of our kind
Canary Dwarf Limited / Rough TradeVÖ: 29.05.2015
Cock-Rock, die Vierte
Nichts ist momentabhängiger als die Disziplin der Musikrezeption, und die Musik von The Darkness kann potenziell einen besonderen Stellen-, nein, Momentwert einnehmen. Man setze sich während der Klassenfahrt in den späten Jahren der Adoleszenz bloß einmal auf die Klippen Spaniens, blicke bei einheimischem Dosengebräu in die Meeresweiten – und The Darkness' simple Musik verheißt Allmögliches: Übertriebener Pathos, nahezu unerträglicher Kitsch und dieses andauernde Amüsement über alles und jeden – kaum eine Band bietet einen derart selbstironischen Charme. Selbstredend könnte auf den Klippen auch Bob Dylan, The Smiths, Interpol oder (wie bei so vielen) Oasis schallen. Wer sich aber vergegenwärtigt, wie superironisch oder einfach nur bescheuert das Erwachsenwerden ist, findet kaum eine bessere Begleitmusik als die von The Darkness.
Treffend, dass die Band auch im Video zur Vorabsingle "Open fire" wieder auf Meeresklippen musiziert (wie bereits in "Love is only a feeling"), wobei dieses Setting auch zu jedem anderen Song von The Darkness passen würde – bis auf die schreckliche, nennen wir es Interpretation von Radioheads "Street spirit (fade out)" viellleicht. Dieser Totalausfall des dritten Albums sei vergessen, denn ohne solchen kommt "Last of our kind" aus und ist dennoch wieder das Immergleiche: Ein lauter Opener "Barbarian" mit Justin Hawkins Oberstuben-Falsett, "Open fire" darf dann etwas schneller und eingängiger zum Mitgrölen motivieren, "Mighty wings" bedient vor anderem die Metal-Anleihen und dann gibt es auch wieder die langsameren Rockballaden: "Wheels of the machine" ist eine solche, beginnend mit den Zeilen "One cut / Connected to another / We are depending on each other / Come make a love like this a love", was Hawkins eingangs (wohl bewusst) so singt, dass es auch "One cock" heißen könnte. Die homoerotische Koketterie ist ebenso The Darkness-typisch, wie der Begleitumstand, als Hörer vor ihrer nächsten Veröffentlichung bereits zu wissen, wie sie sich anhören wird; was auch für die Nebenprojekte nach der ersten Bandtrennung von 2006 bis 2011 gilt, wie etwa Hot Leg oder Stone Gods.
Das Album beenden darf dann die obligatorische großgestische Hymne: "Conquerors" verbeugt sich vor Queen, was durch den Umstand, dass seit Ende April 2015 Rufus Taylor, Sohn des Queen-Drummers, wieder bei The Darkness schlagzeugt, eine Pointe mehr liefert. Dort besingen sie sich auch als Wegbereiter. Musische Wegbereiter waren The Darkness nie, Verteidiger und selbstbeauftragte Erinnerer einer Musik-Ära schon. Und wie im Titelstück, sieben Lieder zuvor, appellieren sie an die Kinder, dass sie die letzten ihrer Art seien und fordern Achtung ein. Das ist natürlich Quatsch, Wertschätzung kann man nicht einfordern, deshalb gibt es die auch nicht. Auch sind sie nicht die Letzten. Aber sie zählen zu ihnen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Last of our kind
- Wheels of the machine
- Conquerors
Tracklist
- Barbarian
- Open fire
- Last of our kind
- Roaring waters
- Wheels of the machine
- Mighty wings
- Mudslide
- Sarah O'Sarah
- Hammer & tongs
- Conquerors
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Telepathos
2015-02-24 23:24:09
O Gott, braucht das noch irgendwer?
Armin
2015-02-23 22:33:07
Der Sommer 2015 wird heiß – nicht zuletzt, weil THE DARKNESS, die mit vielen Preisen ausgezeichente Rockband um Falsett-Meister Justin Hawkins endlich mit einem neuen Album zurückkehren wird!
Der brandneue Song names ‘Barbarian’ - den liebevoll gezeichneten Comicclip gibt's hier zu sehen: http://smarturl.it/barbarianvid - verbereitet sich aktuell wie ein Lauffeuer und macht ordentlich Appetit auf das bevorstehende Album ‘Last Of Our Kind’, das von Gitarrist Dan Hawkins produziert wurde. Entstanden in Irland, wo die Band im kommenden Monat eine kleine aber feine Tour spielen wird, hält die Platte mit dem Besten vor, was Rockmusik heutzutage zu bieten hat – was ja wohl auch zu erwarten war.
‘Last Of Our Kind’ erscheint am 29. Mai in Zusammenarbeit mit Kobalt Label Services und ist das erste Album, auf dem die neue Schlagzeugerin Emily Dolan Davies mit von der Partie ist. Sie ersetzt Ed Graham, der die Band unter mysteriösen Umständen verlassen hat. Emily trommelt sei 1999 und hat bereits mit Musikern wie Bono, Bryan Ferry und Tricky gespielt. Damit ist sie bereit für diese ultimative musikalische Herausforderung.
Emily‘s Können offenbahrt sich direkt im ersten Track ‘Barbarian’ – Sänger Justin beschreibt es, als hätte man „“not one but two dramatic monologues, a guitar solo that has been declared 'irresponsible', a riff that weakens lady-knees and a chorus that makes grown men shit directly into their pants." und sagt weiter "The lyrics describe the Viking invasion of East Anglia which culminated in the decapitation of Edmund the Martyr. So yeah, classic Darkness.”
‘Last Of Our Kind’ ist der leidenschaftliche Nachfolger des Reunion Albums ‘Hot Cakes’, das die Band 2012 nach einer wohlverdienten Pause veröffentlicht hatte. Als Gäste von Def Leppard, legten The Darkness 2011 das Download Festival in Schutt und Asche, verabschiedeten sich anschließend von ihren Liebsten und brachen auf eine 18-monatige Welttournee auf. Abgerundet wurde das Ganze von einer 10-Jahre-Jubiläumstour ihres legendären Nummer-Eins-Debüts ‘Permission To Land’, das die Klassiker ‘I Believe In A Thing Called Love’, ‘Love Is Only A Feeling’, ‘Love On The Rocks With No Ice’ und ‘Love Is A Many Splendoured Thing’ beinhaltete. ‘Permission To Land’ ist das meistverkaufte Debütalbum einer britischen Band in den USA seit den Spice Girls.
'Last of Our Kind' wird es als Limited Edition in farbigem Vinyl, als CD und natürlich auch als Download geben.
Den neuen Track ‘Barbarian’ könnt ihr euch hier anschauen: http://smarturl.it/barbarianvid
Tracklist ‘Last Of Our Kind’:
Barbarian * Open Fire * Last of Our Kind * Roaring Waters * Wheels of the Machine *Mighty Wings * Mudslide * Sarah O’Sarah * Hammer & Tongs * Conquerors
The Darkness live:
29. – 31. Mai, Rockavaria, Olympiapark, München
29. – 31. Mai, Der Ring – Grüne Hölle rockt, Nürburgring
THE DARKNESS sind: JUSTIN HAWKINS (vocals/lead guitar), DAN HAWKINS (guitars/backing vocals), FRANKIE POULLAIN (bass/backing vocals) and EMILY DOLAN DAVIES (drums/backing vocals).
www.thedarkness.co.uk
www.facebook.com/thedarknessofficial
https://twitter.com/TheDarkness
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