Stornoway - Bonxie

Cooking Vinyl / Indigo
VÖ: 10.04.2015
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Die Vögel

Dass die Vogel-Begeisterung erst beim dritten Werk von Stornoway so richtig zur Geltung kommt, mag etwas verwundern, ist Sänger Brian Briggs doch promovierter Ornithologe. Dafür nun umso geballter: "Bonxie" ist nach einer Seevogelart benannt, ein Origami-Piepmatz ziert das Cover, und laut Pressemitteilung sind auch noch 20 verschiedene Vogelrufe eingearbeitet, wie (angeblich) der eines Ringelgans gleich zu Beginn. Dies wird der geweilte Hörer mangels Kenntnis kaum verifizieren können. Aber nicht genug der atmosphärischen Tongestalten, hinzu kommen noch plätscherndes Gewässer, Windrauschen und überhaupt alles, was sich in der Natur aufzeichnen lässt. Und so viel vorweg: Das lenkt ab. Ist "Lost youth" als Lied mit Reggae-angelehnter Rhythmik sicher interessant, kann man sich kaum auf Melodien und Gesang einlassen, wenn die ersten Sekunden etwas Donald-Duck-Ähnliches schnattert. Wie Biggs und sein Herrenchor daraufhin wohl wissend postulieren: "We are lost." Verloren im Konzept.

Selbst "Sing with our senses" mit trotzend schönem Gitarreneinstieg irritiert nur. Naturalistische Sehnsüchte sind ja einerlei, dann jedoch militärisch anmutendes Schlagzeug mit so viel inbrünstigem Pathos-Chor zu kombinieren, der wieder Bescheid weiß, dass man in die Welt gehöre, in der man mit seinen Sinnen singt (?), dann fragt man sich schon, was für eine Welt das Quartett denn da meint. Die Antwort findet sich im Begleittext, in dem die Band "die Notwendigkeit der gegenseitigen Achtung und Respekt vor der Umwelt" fordert. Eine humanistischere Welt nach dem Ethikgerüst der Band. Vertonte Anselm-Grün-Weisheiten. Die Sehnsuchtsstreicher im nostalgischen "We were giants", die ungewohnt poptauglichen Stornoway in "When you're feeling gentle" – wenn dann wieder Wellenbrecher einsetzen oder ein weiteres Gefieder tiriliert, möchte man sich nur vorstellen, wie diese Musik ohne das unnötige Drumherum wäre. Wie beispielsweise "The road you didn't take", das in gleicher Fasson ins Repertoire von Robin Pecknold passen könnte.

Oder das Seemanslied "Josephine", das schon nach einem A-capella-Einstieg wenig gemein hat mit "Bonxie" und Stornoways eigentliches Talent für Arrangements und weiche Harmonik vorführt. Feinheiten, die in einer knappen Dreiviertelstunde im Vogelüberschwang hinfort geweht werden.

(Maximilian Ginter)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The road you didn't take
  • Josephine

Tracklist

  1. Between the saltmarsh and the sea
  2. Get low
  3. Man on wire
  4. The road you didn't take
  5. Lost youth
  6. Sing with our senses
  7. We were giants
  8. When you're feeling gentle
  9. Heart of the great alone
  10. Josephine
  11. Love song of the Beta Male
Gesamtspielzeit: 44:42 min

Im Forum kommentieren

Armin

2015-02-05 17:28:30

Die Engländer lassen sich auf ihrem Dritten Album von der Natur inspirieren!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

„Bonxie“ lautet der ungewöhnliche Titel des dritten Albums des aus Oxford stammenden Quartetts Stornoway und erweist damit einer Seevogelart die Ehre, die an den nördlichen Küsten des UK beheimatet ist. „Bonxie“ erscheint am 10.04. auf Cooking Vinyl.

2010 debütierten die Engländer mit ihrem Album „Beachcomber’s Windowsill“, welches aus dem Stand über 100.000 Einheiten verkaufte. Internationale Touren mit Bands wie The National folgten.

Für ihr drittes Album stellte die Band zum ersten Mal einen Produzenten ein und entschied sich dabei für keinen Geringeren als Gil Norton. Bekannt für seine Zusammenarbeit mit den Pixies, Foo Fighters, Twin Atlantic, etc., hat Norton zweifellos die Welt Stornoways verändert und sie dazu gebracht ihre Komfort-Zone zu verlassen. Mit dem untrüglichen Gespür eines Produzenten seiner Liga, ordnete er die Songs und brachte sie in die richtige Form.

Die Leidenschaft der Indie-Band für die Tierwelt, vor allem für Vögel, ist in „Bonxie“ deutlicher zu spüren, als in ihren anderen Aufnahmen. Auslöser für die Motive der Songs war Brian Briggs (Sänger und Doktor der Ornithologie) Sehnsucht nach dem Leben in einer wilderen, freieren Gegend Britanniens. Der Oxforder sagt: „Ich wollte ein Wachrütteln und ich wollte mich verbundener mit dem Draußen fühlen – ich wollte mich klein fühlen.“

Das Album, welches das Draußen nach Drinnen bringt, beginnt mit den Rufen der Ringelganz, die nur eine von 20 verschiedenen Arten ist, die der Platte ihre Stimme leihen.

Während „Tales From Terra Firm“, Stornoways zweites Album, aus sehr persönlichen Stücken über die großen Fragen des Lebens und des Todes besteht, widmet sich „Bonxie“ eher humanistischen Idealen. Es vermittelt ein Gefühl der Demut vor und der Begeisterung für die Natur, sowie den Wunsch und die Notwendigkeit der gegenseitigen Achtung und Respekt vor der Umwelt.

Mit der ersten Single-Ankündigung „The Road You Didn't Take“ hat sich das Projekt „Bonxie“ in schwindelerregende Höhen katapultiert: Als Gewinner der BBC Radio 6s Music Rebel Playlist hat das Album schon im Vorfeld großes Lob einheimsen können. Die Nachfolger-Auskopplung ist das bereits hochgelobte „Get Low“, welches am gleichen Tag wie das Album veröffentlicht wird. Mitgeliefert werden weitere herausragende Songs, sowie das große, rhythmisch-melodisch mitreißende „Man on Wire“, welches durch den gleichnamigen Film (2008), indem Philippe Petit auf einem hohen Draht zwischen den Twin Towers in New York balanciert, inspiriert ist. „Sing With Our Senses“ ist wahrscheinlich das bezeichnendste Stück für die ethischen Werte der Band und das erste, das zusammen mit Gil Norton aufgenommen wurde. Eine Fotographie-Ausstellung über eine verhängnisvolle Reise zum Südpol vor hundert Jahren inspirierte die Band zu dem gewaltigen Lied „Heart of the Great Alone“ und dem wunderbaren Shanty „Josephine“.

Jeder Song auf „Bonxie“ zeigt eine Facette des Albums, welches sich präsentiert wie ein Origami-Schwan. Es kommt einer Errichtung der Natur durch Menschen gleich, wobei sich jeder Song als eine einzigartige Gattung, Form und Stimme entfaltet.

Das Video zur ersten Single "The Way You Didn't Take" gibt es bereits hier zu sehen.

http://www.muzu.tv/stornoway/the-road-you-didnt-take-music-video/2359243/

Armin

2015-01-26 23:21:24

We would like to introduce you to our new album - Bonxie.

The Bonxie (official name Great Skua) is an aggressive piratical seabird from the North Atlantic. We felt it perfectly reflected the mood and new direction of our music into the world of METAL!

You may have already heard the first single from the album, The Road You Didn't Take, on various BBC radio stations over the past week. With your help, we won BBC 6Music's Rebel Playlist with 56% of the vote! Thank you!! We now have a video to go with the song too, created by Ben Johnston.

Bonxie will be coming out on April 13th this year. Head to our website at www.stornoway.eu to watch the new video, book your tickets for our upcoming tour, and pre-order the new record.

Soon it will be time to come out of winter hibernation but we hope this provides some warmth for now!

Love
Stornoway


Zum neuen Song: http://youtu.be/qh9J0k14eqI

lego

2015-01-26 18:18:52

den zweitling habe ich nicht häufig gehört. wird seine gründe haben. mal gucken, ob sie mich mit dem dritten nochmal kriegen.

Gordon Fraser

2015-01-26 18:03:50

Album Nummer drei steht an:

VÖ: 13.04.

1. Between The Saltmarsh and the Sea
2. Get Low
3. Man on Wire
4. The Road You Didn’t Take
5. Lost Youth
6. Sing With Our Senses
7. When We Were Giants
8. When You’re Feeling Gentle
9. Heart of the Great Alone
10. Josephine
11. Love Song of the Beta Male

The Road You Didn't Take: https://www.youtube.com/watch?v=qh9J0k14eqI

Klingt nicht nach einer großen Stilumkehr - gut so.

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