Mark Knopfler - Tracker
Virgin / UniversalVÖ: 13.03.2015
Summer of '85
Spätestens seit dem triumphalen Durchmarsch von The War On Drugs sind die Dire Straits wieder salonfähig. Vorbei sind die Zeiten, in denen ausschließlich Pferdeschwanz tragende Hi-Fi-Verkäufer das Anrecht darauf hatten, "Communiqué" in voller Lautstärke durch die Boxen zu jagen. Seit der TWOD-Blaupause "Slave ambient" werden wieder Fender-Gitarren zum Swingen gebracht und das Schlagzeug im unbestechlichen Viervierteltakt durch ein ganzes Album getrieben. Es ist eine unironische Rückbesinnung zu den hehren Werten des Rock 'n' Rolls im Gange.
Und Mark Knopfler, der Urvater des seichten Meloblues, wäre ziemlich bekloppt, wenn er sich nun ins Rentnerparadies zurückziehen würde. Jetzt gilt es schließlich, den Legendenstatus zu untermauern. Mit "Tracker", seinem achten Soloalbum, kehrt Knopfler zumindest im Ansatz zu den glorreichen Zeiten seiner Dire Straits zurück. Die erste Single "Beryl" klingt wie eine heruntergekochte Version von "Money for nothing" und lässt die alte Stratocaster aufheulen, als wären wir immer noch mitten im Sommer von 1985. Grandios.
Knopfler hat sich nach seinen zuletzt eher angestrengten Veröffentlichungen offensichtlich locker gemacht und verheiratet auf "Tracker" wieder Blues mit Popmusik, so wie es sonst niemand auf dieser Erde vermag. Die Country-Nummer "Skydiver" ist so ein typischer Knopfler-Knaller, auch die Eröffnung "Loughs and drinks and jokes and smokes" hätte der Gitarren-Spezi vor zwanzig Jahren durchaus auf einem Album seiner Urband verstecken können.
Klarerweise können nicht alle fünfzehn Songs des Albums das Niveau dieser starken Nummern halten. Knopfler und seine gestandene Begleitband verlieren sich ab und an in klebrigen Folkballaden, wie etwa im sechsminütigen und ziemlich fürchterlichen Soft-Porno-Saxofon-Desaster von "Wherever I go". Auch der Akustikschlager "Silver eagle" ist ziemlich schrottig geworden. Das schmälert aber den Gesamteindruck von "Tracker" nur minimal. Knopfler war einmal ein ziemlich großer Songwriter. Jetzt können es zumindest auch die Zuspätgeborenen erahnen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Laughs and drinks and jokes and smokes
- Beryl
- Skydiver
Tracklist
- Laughs and drinks and jokes and smokes
- Basil
- River towns
- Skydiver
- Mighty man
- Broken bones
- Long cool girl
- Lights of Taomina
- Silver eagle
- Beryl
- Wherever I go
- .38 special
- My heart has never changed
- Terminal of tribute to
- Heart of oak
Im Forum kommentieren
musie
2015-03-15 07:31:29
das lied welches ich mit abstand am besten finde, ist unter den bonus tracks…
Isso
2015-03-13 16:57:56
Das meiste, was hier genannt wird, rockt James Last gnadenlos weg.
Knopfler
2015-03-13 16:57:17
*gniedel*
no way
2015-03-13 16:35:26
ganz schön langes und zum einschlafen langweiliges album, ohne pep
DP
2015-03-13 15:49:20
Die Platte wirkt wie viele ihrer Hörer: abgehalftert, aus der Zeit gefallen, langweilig und öde, sich selbst mit einer Schnabeltasse an den Lippen ins weißhaarige Bärtchen brummelnd.
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