Torche - Restarter

Relapse / Rough Trade
VÖ: 20.02.2015
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Damit spielt man nicht

Auf der Website von Torche kann man zur Veröffentlichung von "Restarter" ein kleines Spiel spielen. "Torche vs. Robots" ist allerdings eine ziemlich lahme Sache. Steve Brooks hüpft darin als Hawaiihemd tragende Pixelfigur durch ein postapokalyptisches Miami, schießt auf unbewegliche Roboter und weicht herunterfallendem Zeug aus. Das Game ist natürlich nur Werbung, macht aber in seiner schwerfälligen Inkompetenz auch ganz schlecht Werbung für eine Band, die ihre unglaublich dynamische Mischung aus walzendem Doom und luftigem Pop mittlerweile so perfektioniert hat, dass eine Mischung aus "Dark Souls" und "Sonic The Hedgehog" das einzig angemessene Werbespiel wäre.

Es musste ja damit gerechnet werden, dass Torche auf ihrem ersten Album für das anerkannte Krach-Label Relapse sich ein wenig kratzbürstiger geben als auf dem pinken Regenbogen-Dampfhammer "Harmonicraft". Und tatsächlich zertrümmern einige der Songs immer wieder die vor Harmonien überquellenden Riff-Eimer auf "Restarter". "Annihilation affair" legt mit einer grob zerhackten Coda vor, das fies polternde "Undone" oder das nervenaufreibende Oberton-Gefiepe am Anfang von "No servants" schlagen in dieselbe Kerbe. Atmosphärisch sind Torche damit so düster wie nie.

Allerdings strahlen auch die hellen Momente ungewohnt stark. "Minions" ist trotz des extrem gesetzten Tempos ein erstklassiger Ohrwurm mit wunderbaren Leadgitarren-Akzenten. "Loose men" ist eine atemlose Uptempo-Hymne, die auch auf älteren Torche-Alben ihren Platz gehabt hätte. Und "Bishop in arms" wird nur von dem tom-lastigen Schlagzeugbeat davon abgehalten, hinten und vorne vor lauter euphorischem Overdrive auseinanderzufallen. Den größten Einschlagskrater hinterlässt aber das kurz vor Ende platzierte "Barrier hammer", dessen tiefergelegte Akkorde so viel Dreck aufwühlen, dass der Songs fast physisch greifbar aus den Boxen dröhnt. Vor allem im Mittelteil des Tracks lassen sich die Frequenzen an einer Hand abzählen.

Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger packen Torche diesmal nur zehn Songs in dieselbe Spielzeit. Jeder einzelne hat daher ein bisschen mehr Zeit zum Atmen bekommen. "Restarter" fällt nicht so unbekümmert mit der Tür ins Haus wie "Harmonicraft", sondern kommt etwas überlegter daher. Die Tür fliegt diesmal mit voller Absicht aus den Angeln. Nächstes Mal klappt es dann bestimmt auch mit dem Computerspiel.

(Maik Maerten)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Bishop in arms
  • Minions
  • Barrier hammer

Tracklist

  1. Annihilation affair
  2. Bishop in arms
  3. Minions
  4. Loose men
  5. Undone
  6. Blasted
  7. No servants
  8. Believe it
  9. Barrier hammer
  10. Restarter
Gesamtspielzeit: 38:14 min

Im Forum kommentieren

Armin

2015-08-20 19:18:13

Neue Tourdaten.

Torche Tour Dates:

Nov 05 Bremen, DE Tower
Nov 06 Aalborg, DK Aalborg Metal Festival
Nov 07 Gothenburg, SE Sticky Fingers
Nov 08 Copenhagen, DK BETA
Nov 09 Kongsberg, NO Energimolla
Nov 10 Stavanger, NO Folken
Nov 11 Bergen, NO Garage
Nov 12 Oslo, NO John Dee
Nov 13 Stockholm, SE Debaser Strand
Nov 15 Helsinki, FI Tavastia
Nov 16 Tallinn, ES Tapper
Nov 17 Riga, LT Nabaklab
Nov 18 Vilnius, LT Kablys
Nov 20 Warsaw, PL Hydrozagadka
Nov 21 Krakow, PL Zascianek
Nov 22 Bratislava, SK Randall
Nov 23 Budapest, HU Durer Kert
Nov 25 Bucharest, RO Fabrica
Nov 26 Sofia, BG Mixtape 5
Nov 27 Belgrade, RS DomOmladine Beograde
Nov 28 Sarajevo, BA Ag Club
Nov 29 Zagreb, HR Klub Attack
Nov 30 Nova Gorcia, SI Mostovna
Dec 01 Vienna, AU Arena - 3 Raum Bar
Dec 03 Athens, GR An Club

www.facebook.com/torcheofficial
www.torchemusic.com

The MACHINA of God

2015-04-02 20:21:57

Ich mag den Sound so unfassbar sehr. Ich höre da vor allen Dingen die Gitarren der "Mellon Collie"-Pumpkis, die für mich immer noch besten Gitarren aller Zeiten.

bazilicious

2015-04-02 17:52:14

Sehr gutes Album.

MasterOfDisaster69

2015-04-02 17:25:54

Gefällt mir auch. Und dass das Album hier nicht wirklich abgefeiert wird, ist eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich die 99% Teenager-Threads im PT-Forum anschaut.
Es ist ja nichts wirklich Neues, was Torche hier fabrizieren, aber der Output steht auf einem erstaunlich hohem Niveau.

Also ich höre da auch Jane's Addiction und The God Machine beim Gesang heraus.
Die Riffs und das Schlagzeug gehen gut ab und in Richtung Baroness und Mastodon.
Kurioserweise höre ich beim Gitarren-Sound und einigen metallenen Gequietsche im Mittelstück zu Annihilation affair meine geliebten Killing Joke heraus (die beste Band der Welt, wie jeder weiß).

Höhepunkt MMXV ! Parabéns Torche !

The MACHINA of God

2015-03-11 06:22:23

Ja, ich finde das Album auch recht eindrucksvoll. Gleich der Opener rammt gleich mal alles in den Boden.

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