Kontra K - Aus dem Schatten ins Licht

Four / Sony
VÖ: 06.02.2015
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Von Katy Perry lernen

Gerade hinsichtlich des Marketings zu "Aus dem Schatten ins Licht" sollten sich für Kontra K mit dem Wechsel zum mit dem Major Sony kooperierenden Label Four Music neue Möglichkeiten ergeben. Katy Perry hat es mit "Teenage dream" doch schon vor einiger Zeit vorgemacht und ihr damaliges Album ungefragt samt Zuckerwatte-Duft ausgeliefert. Und wieso sollte nicht auch im deutschen Rap gelten: Von Katy Perry lernen, heißt siegen lernen. Für die testosterongeschwängerte vierte Platte des Berliners würde sich eine kernige olfaktorische Mischung aus Blut, Schweiß und Tränen sicherlich gewinnnbringend unter die Leute bringen lassen.

Denn diese drei Aromen gehören zu den Hauptbestandteilen auf "Aus dem Schatten ins Licht" und passen gut zur Welt von Kontra K, in der Erfolg kein Glück sondern das Ergebnis harter Arbeit ist, Talent nur eine Frage der Disziplin und klassische Werte wie Loyalität, Aufrichtigkeit und Fairness heroisch über allem anderen thronen. Dabei gibt sich der leidenschaftliche Kampfsportler, der nicht müde wird, Sprachbilder aus dieser seiner zweiten Passion in die Texte zu verbauen, nicht einmal übermäßig aggressiv. Diese artikulierte Bodenständigkeit macht Interviews mit Kontra K zwar durchaus angenehm, die Platte ist durch diese altbekannte Rhetorik - vom Bordstein bis zur Skyline - allerdings zur Durchschnittlichkeit verdammt.

Musikalisch gibt sich Kontra K auf dem Nachfolger zur "Wölfe"-EP deutlich weniger rap-konservativ. Es muss ja vielleicht nicht gleich Katy Perry sein, aber der The-xx-Sound in Intro und Outro ist durchaus auch ein vielversprechender Anfang. Auch die Gitarre in "Atme den Regen" mäandert gefällig durch die Strophen, und der gesamte Track legt einen Casper-Vergleich nahe. Nur sind hier die interdisziplinären Vorbilder weniger divers und weniger gut umgesetzt als beim Bielefelder Vorzeige-Genregrenzenüberschreiter. Insbesondere die vermeintlich harten Rockgitarren, die kämpferische Reime wie in "Kampfgeist 2" oder "Hassliebe" begleiten sollen, zerren sich schon beim Aufwärmen: "Töte alle Deine Schwächen / Sport frei!" Dagegen klappt das mit den tiefen Bässen in "Hassen ist leicht" gemeinschaftlich mit Skinny Al doch recht gut, leider gibt es kaum mehr davon. So bleibt eine anständige Solidität, mit der sich "Aus dem Schatten ins Licht" in allen Belangen im Mittelfeld des aktuellen Deutschrap-Klassements positioniert. Die aufrichtige Anerkennung des mühevoll Erreichten bleibt trotzdem höchstes Gut, und der Stolz tropft aus allen Poren dieser Platte. Was riecht hier eigentlich so?

(Andreas Menzel)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Atme den Regen
  • Träume
  • Hassen ist leicht

Tracklist

  1. Aus dem Schatten... (Intro)
  2. Erfolg ist kein Glück
  3. Atme den Regen
  4. Bleib ruhig
  5. Kampfgeist 2
  6. Mein Herz
  7. Hassliebe
  8. Spring!
  9. Träume
  10. Eiskalt
  11. Hassen ist leicht
  12. Macht ($$$)
  13. Karma
  14. Augen zu
  15. Disziplin
  16. Wir brennen
  17. ...ins Licht (Outro)
Gesamtspielzeit: 56:58 min

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oha

2015-02-11 09:06:45

ganz schlimm!

Armin

2015-02-10 22:33:47

Frisch rezensiert!

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