Catfish And The Bottlemen - The balcony

Caroline / Universal
VÖ: 26.09.2014
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Meister des Mittelmaßes

Als guter Journalist spart man sich natürlich die peinliche Frage nach dem Bandnamen, auch wenn es die Leser theoretisch interessieren könnte. Darf man ja schon mal nachhaken, bei so etwas seltsamem wie Catfish And The Bottlemen. Aber nein, wir halten uns an das, was der journalistische Ethikrat empfiehlt und gehen gleich über zu dem, was wirklich von Interesse ist. Das wäre in diesem Fall das Debütalbum "The balcony" von den aus allen Windesrichtungen von Australien über Sheffield und Newcastle zugereisten Llandudnoern. Llandudno liegt in Wales. Kann man wissen, muss man aber nicht.

Dem Album voraus gingen in den letzten beiden Jahren sechs schmissige Uptempo-Rock-Songs, von denen fünf ganz prominent am Anfang auf "The balcony" platziert wurden. Hinzu kam noch "Rango", das hier auf die Habenseite gehört. Und man konnte sich fragen, ob die Band nach diesen Songs das hohe Tempo wird beibehalten können. Kann sie, und das ist wahrscheinlich auf Albumlänge ein Problem. Denn die Songs tragen alle einen ähnlichen Anstrich und verschwimmen im Laufe der Platte zu einem Etwas, aus dem sich bis auf wenig Ausnahmen keine Highlights herausschälen können. Hier gibt es zwar Druck, die Band hat Spaß, aber es führt letztendlich zu nicht viel, sodass "The balcony" sich eher durch das auszeichnet, was dem Album im Gegensatz zu Platten anderer Britock-Bands der letzten Jahre fehlt. Im Kern ganz einfach: herausragende Songs mit Hooklines und Melodien für die Ewigkeit.

"The balcony" ist ein altbackenes, im Sound sehr sprödes und trocken produziertes Rock-Album geworden. Hier gibt es keinen Firlefanz und überflüssige Kunstkacke. Es gibt Gitarre, Gesang, Schlagzeug und Bass. Und all das ist in guten Momenten für eine Weile mehr als die Summe der einzelnen Teile. Nur leider sind diese außergewöhnlichen Augenblicke zu rar gesät auf diesem Debüt. Das Selbstbewusstsein und einen kleinen Blick auf die großen Bühnen haben die Jungs. Was ihnen fehlt, sind eine Idee, eine Haltung und ein Standpunkt. Aber vielleicht ist das auch eine Frage des Alters. Und falls es doch jemanden interessieren sollte, warum dieses Band so heißt, wie sie heißt, flüstern wir das mal in das große digitale Nichts. Aber ganz leise, damit es NSA, Google und wie sie alle heißen nicht hören. Der Name Catfish And The Bottlemen kommt von ... was? Geschmackspolizei? Ist schon auf dem Weg? Na, dann eben nicht.

(Kai Wehmeier)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Kathleen
  • Rango

Tracklist

  1. Homesick
  2. Kathleen
  3. Cocoon
  4. Fallout
  5. Pacifier
  6. Hourglass
  7. Business
  8. 26
  9. Rango
  10. Sidewinder
  11. Tyrants
Gesamtspielzeit: 37:17 min

Im Forum kommentieren

Jony

2017-06-18 18:46:28

Verdammt komisch geschrieben. Zum kotzen.

Gordon Fraser

2016-08-18 16:00:01

Bin gerade sehr angetan von "Cocoon".

gemma

2014-09-21 07:38:10

warum nicht

Nic

2014-09-20 22:01:16

Nach den Singles (Cocoon, Kathleen) bin ich vom Album etwas enttäuscht.

Übrigens: Steve Lamacq (BBC): "Best new band of the year."

Hm, weiß nicht...

floesn

2014-09-20 07:53:54

Album klingt leider doch irgendwie sehr beliebig. Es läuft durch ohne wirkliche Highlights (außer Rango) zu liefern, finde ich.

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