
Monomyth - Further
Suburban / SoulfoodVÖ: 19.09.2014
Ins Weltall? Oder geht's noch etwas weiter?
Die Monomyth-Homepage verrät, es handle sich um "Instrumental Space Kraut Stonerrock from the Netherlands, Den Haag". Die Musiker bemühen sich in ihrer Tour-Doku, den Beweis anzutreten, dass das Raumschiff dem musikalischen Output gleich beiliege. Das ist reine Vermutung, allerdings gehen die Interviews allesamt in genau diese eine Richtung: Es gehe ihnen um Bewegung, zumeist so weit nach oben wie nur irgend möglich, auf jeden Fall weg von zu Hause. Den Titel des aktuellen Albums aufgreifend, verspricht die Band: "Now we gonna go further. It's about searching for different spaces and everything in between." Passend dazu wurde auch der Bandname gewählt: "Monomyth". Ein Begriff aus James Joyce' letztem Roman "Finnegans wake" (1939), anhand dessen sich ein Konzept von Mythen ausformte; Mythen oder Heldenreisen, die bestimmte Handlungsabfolgen und Figurentypen aufweisen.
Eine sehr weite Reise unternehmen, zu weit entfernten Orten, mit ein paar Leuten aus Den Haag? Ins Weltall? Durch Musik?!? Warum auch nicht? Hier herrscht ein wohltuender Anti-Steve-Albini-Sound vor, der eben nicht knochentrocken ist, aber gerade deshalb in seiner Durchlässigkeit fast aus der Anlage weht. Die Gitarre gerät fast in die Schwebe, indem sie sich über den Gesamtsound erhebt. Dementsprechend folgerichtig ist der Vergleich mit Pink Floyd, den eine größere niederländische Zeitung gezogen hat. Der variable Bass weigert sich, die Entscheidung zu treffen, ob es besser sei, Stakkato-artig voranzupeitschen wie in "Ark-M", oder aus dem Hintergrund treibend zu ergänzen wie in "Spheres". Während das Keyboard flächig wie das Meer verweilt, sorgt das Schlagzeug unterdessen für den dumpfen Bruch der Wellen in fremdem Fahrwasser.
Und warum genau der Flug ins All? Über das 2013 erschienene, selbstbetitelte Debüt berichtet die Band: "It's all about scientific. So now we know what's on Earth." Dieses hatte noch vermehrt im Desert-Rock gegrast und gängigen Postrock-Andeutungen einigen Platz eingeräumt. Außerdem war es leicht unstrukturierter als "Further" - für ein Debüt nicht verwunderlich, noch weniger, wenn gleich an der 60 Minuten-Marke gekratzt wird. Zwar findet sich auf "Further" kein unbequem-unbehauener Felsen wie "The groom lake engine". Gräbt man Monomyth jedoch jetzt, ziemlich genau ein Jahr später aus, findet man mit "Further" einen an abgebrochenen Stellen verfeinerten, enorm fundierten und brettharten Monolithen vor.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Spheres
- 6EQUJ5
Tracklist
- Ark-M
- Spheres
- Collision
- 6EQUJ5
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Farrokh Bulsara
2014-10-19 22:08:27
Was guckst du?
Lateralis84
2014-10-19 22:04:32
Also ich find es klasse, genau mein Ding.
Armin
2014-09-10 22:49:12
Frisch rezensiert! Meinungen?
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- Monomyth - Further (3 Beiträge / Letzter am 19.10.2014 - 22:08 Uhr)