The Madden Brothers - Greetings from California

Capitol / Universal
VÖ: 19.09.2014
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Die süße Schwester von Charlotte

Joel und Benji Madden haben sich in den letzten 15 Jahren mit ihrer Band Good Charlotte einen international bekannten Namen gemacht. Mit poppig-rockigem Punk in der Tradition von Bands wie Green Day und Blink-182, genug dreckigen Metal-Gitarren, gewaltigem Schlagwerk und massenhaft Singalong Refrains haben die eineiigen Zwillingsbrüder aus Maryland ausreichend Erfolge gefeiert. Sie nennen sich selbst die Outkasts des Punk-Rock, klingen froh und munter, auch wenn sie in ihren eher dunklen Texten ihre Außenseiter-Rolle während der Schulzeit und ihre kaputte Familie beschreiben oder Gesellschaftskritik üben. Das ändert sich mit ihrem neuen Projekt. Laut Waschzettel zur neuen Platte der Madden-Brüder, wollen sie "ihre Kreativität ungehindert ausleben und dabei auch neue Wege gehen können". Der Titel ihres Debüts liefert dabei das Motto für ihren neuen Lebensweg: "Greetings from California" kommt mit süßen Mädels daher, mit genug Chill im Sound, um zu surfen und mit vielen Gitarren, die an den Strand laden.

Dabei erinnert die Platte manchmal an den Soundtrack amerikanischer High-School-TV-Serien ("Dear Jane"), teilweise an Jingles aus Eiscreme-Werbung ("Brixton", "Out of my mind" ) und manchmal an 1970er-Jahre-Radio-Pop-Melodien aus den Südstaaten ("California rain"). Kreativ ist dieser frische Mix sicher. Und einige Highlights lassen sich beim wiederholten Hören auch finden. "U r" ist ein grooviger Pop-Song mit Tiefgang dank Liebeskummer, der an ausdrucksstarke Songs von den Fall-Out-Boy-Kollegen wie etwa "Thanks for the memories" erinnert. "We are done" und "Jeaulosy" lassen den Sommer langsam ins Haus kriechen – mit entspannten Beats und Hawaii-Gitarrensound samt Eiscreme in der Hand.

Southern-Rock- und Folk-Klänge dominieren den zweiten Teil des Albums, den nicht wie die ersten acht Lieder Eric Valentine produziert hat, sondern Joe Chiccarelli. Tracks wie "Good gracious Abbey" und "Suddenly" traben gemächlich vorwärts auf dem Weg in den Goldenen Staat: Der Job ist gekündigt, die Koffer gepackt und die Route zum Meer im Navi schon längst eingespeichert. Das ganze Album, auch wenn es zweigeteilt ist, bleibt seinem Titel "Greetings from California" den ganzen Weg treu – hier gibt es keine großen Ausreißer auf Seitenstraßen oder gar Abwegen, alle Songs lieben die Sonne oder weisen den Weg dorthin. Alle Melodien und Texte preisen die gute Laune und den lauen Gitarren-Sound, der nur noch schattenhaft an Good Charlotte und den Rock der alten Tage erinnert. Aber dafür hat man Projekte unter neuem Namen, die Wege aus dem Alten in die Sonne zur süßen Schwester ausnahmsweise zulassen.

(Natalie Cada)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • We are done
  • U r

Tracklist

  1. Dear Jane (Intro)
  2. Dear Jane
  3. Brixton
  4. Out of my mind
  5. We are done
  6. U r
  7. Jealousy (All your friends in silverlake)
  8. Love pretenders
  9. California rain (Intro)
  10. California rain
  11. Brother
  12. Bad
  13. Good gracious Abbey
  14. Suddenly
  15. Empty spirits
Gesamtspielzeit: 50:56 min

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Armin

2014-09-10 22:49:04

Frisch rezensiert! Meinungen?

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