
The Haunted - Exit wounds
Century / UniversalVÖ: 22.08.2014
Hohle Härte
2012 schien der Spuk ein Ende zu haben. Gleich drei Bandmitglieder sagten nach dem kontrovers diskutierten "Unseen" zum Abschied nicht wirklich leise Servus und so standen The Haunted plötzlich ohne Sänger, ohne Gitarrist und ohne Schlagzeuger da. Doch weil schon wenige Monate später mit Marco Aro und Adrian Erlandsson die Rückkehr zweier Veteranen verkündet wurde, war der Fortbestand der schwedischen Thrash-Institution ebenso gesichert, wie eine Rückkehr zu den Wurzeln wahrscheinlich.
Die Frage ist aber, ob man eine solche Rückbesinnung erhoffen oder befürchten sollte. Sicher, vielen Fans der ersten Stunden ist insbesondere das offenherzigere "Unseen" bis heute ein Dorn im Auge; sie werden es begrüßen, dass The Haunted mit "Exit wounds" ein stählernes Brett zusammengenagelt haben, wie man es seit "One kill wonder" nicht mehr auf die Ohren gekriegt hat. Andere wiederum werden dieses Album als einen Rückfall in eine einfältige Eintönigkeit wahrnehmen, mit der sich heutzutage eigentlich nur noch eine unüberschaubare Masse an Zweitliga-Thrash-Bands zufrieden gibt.
Keine Frage ist hingegen, dass The Haunted nach wie vor zur Speerspitze des Genres gehören, sind sie doch noch immer in der Lage, mit dem extragroßen Dampfhammer das Nervenkostüm zu malträtieren, dabei aber dennoch nachvollziehbar zu bleiben. Das liegt aber auch daran, dass man hier nichts geboten bekommt, was man nicht schon vielfach anderswo gehört hat. Würde man blind in einen Behälter voller Thrash-Metal greifen, würde man immer ein "Cutting teeth", "Trend killer", "Temptation" oder "Infiltrator" zu fassen bekommen. "Exit wounds" bietet vierzehn gleichermaßen exzessive wie altbekannte Brachialitäten, die keinen Zweifel an der wiederentdeckten Innovationsfeindlichkeit aufkommen lassen. Dabei macht es zwar durchaus Laune, dem aggressionsfördernden Treiben der stilistisch zu alter Hochform auflaufenden The Haunted zuzuhören, aber unterm Strich ist "Exit wounds" ein allzu konservatives Thrash-Werk, das alte Fans zwar bestens bedient, sich aber in so gut wie nichts von vielen ähnlichen Alben unterscheidet.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Trend killer
- Temptation
Tracklist
- 317
- Cutting teeth
- My salvation
- Psychonaut
- Eye of the storm
- Trend killer
- Time (will not heal)
- All I have
- Temptation
- My enemy
- Kill the light
- This war
- Infiltrator
- Ghost in the machine
Im Forum kommentieren
embele
2014-08-27 20:46:50
Krasses Geknüppel !
Kommt aber trotzdem gut. Mir haben die Sachen mit Peter Dolving super gefallen, weil es halt nicht immer voll auf die zwölf ging, aber nach den langen Jahren des Rumexperimentierens ist so ein Brett auch sehr willkommen. Marco Aro ist stimmlich lang nicht so variabel wie sein Vorgänger, aber er grunzt sich absolut überzeugend und souverän durch das Album, von mir Daumen hoch !
Armin
2014-08-27 00:29:38
Frisch rezensiert! Meinungen?
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