Amplifier - Mystoria
Superball / UniversalVÖ: 05.09.2014
Verloren geglaubt
Dass es Amplifier noch gibt, ist schon für sich ein Mysterium. Die kleine Band mit dem riesigen Sound hatte sich mit ihrem Mammut-Projekt "The octopus" fast übernommen, als sie ganz ohne Plattenfirma, aber dafür im Buchformat, ein Doppelalbum mit verquerer Story und allerhand Schnickschnack veröffentlichte. Die Qualität der Platte litt ein bisschen unter dem, was rundherum stattfand. Also ging es zurück unter die Fittiche einer Plattenfirma und Amplifier schalteten auf "Echo street" ein paar Gänge zurück. Manch einer interpretierte das ziemlich ruhige und teilweise auf recht alten Ideen basierende Album als Abgesang einer Band, die nach ihren furiosen Debüt nie wieder so richtig ihren Tritt gefunden hatte.
Aber Amplifier sind noch am Leben. Und mittlerweile sogar ein bisschen größer. Steve Durose, der als Gitarrist bei Oceansize schon erfahren hat, wie eine Band unter ihren eigenen Ansprüchen einknicken kann, komplettiert die Band schon seit einer ganzen Weile auf der Bühne und nun auch auf "Mystoria". Wer sich davon mehr Prog-Elemente und Ausuferndes erhofft, wird von Amplifiers fünftem Studiowerk allerdings enttäuscht. "Mystoria" ist mit einer Dreiviertelstunde das kürzeste und konsequenterweise auch das dichteste aller Alben der Band. Es finden sich Bausteine, die an ganz früher erinnern, zum Beispiel die komplexen Riffgebilde in "Named after Rocky", die sich genauso gemächlich wie mächtig über den stoischen Rhythmus schieben. Und es gibt Bausteine, die an gerade eben erinnern, wie das von einer zerbrechlichen Bass-Melodie getragene "Crystal mountain".
Zwischendrin packt die Band in "Cat's cradle" die mathematischen Gitarren von "Insider" wieder aus, verliert sich in epischem Spacerock und hat mit "Black rainbow" und "The meaning of if" zwei ungewohnt kurze Rockkracher aufgenommen, die stellvertretend für die dichte Atmosphäre von "Mystoria" stehen. Das alles passt gut zusammen, was ein wenig unspektakulär klingt, aber durchaus überraschend ist, da sich Amplifier ja in der Vergangenheit auch mit eindeutigeren Konzepten zwischen ein paar Stühle gesetzt haben. "Mystoria" springt lieber von Stuhl zu Stuhl, kommt dabei ein- oder zweimal ein bisschen aus dem Gleichgewicht, fällt aber nie auf den Hosenboden.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Black rainbow
- Named after Rocky
- Crystal mountain
Tracklist
- Magic carpet
- Black rainbow
- Named after Rocky
- Cat's cradle
- Bride
- Open up
- OMG
- The meaning of if
- Crystal mountain
- Crystal anthem
Im Forum kommentieren
keenan
2019-05-15 14:15:22
hat nur leider keine so gute produktion, was das hörvergnügen doch etwas trübt.
"darth vader" ist mittlerweile mein lieblingstück der platte
The MACHINA of God
2019-05-14 23:25:30
Nach Debut und dem Oktopus immer noch meine liebste von ihnen.
embele
2014-12-24 10:33:32
Der Bruder von "Echo Street" ist vom Charakter deutlich anders, als sein Vorgänger. Dieses Mal rocken Amplifier alles in Grund und Boden, es gibt eigentlich kaum sphärische Abfahrten, wie noch zuvor. Auf "Echo Street" waren dies die V
vorherrschenden Attribute. Die Platte ist dadurch wesentlich kompakter geworden, lässt aber das schöne "Dahinschwelgen" komplett vermissen. Im Konzert vermischen sich die Songs aber sehr gut zu einer abwechslungsreichen, homogenen Einheit.
keenan
2014-09-22 10:57:01
sollte natürlich "minion´s song" heißen ;-)
keenan
2014-09-22 10:54:29
auch kurios, abgesehen von insider beginnt jedes album mit nem "m" song, wenn man das intro von the octopus nicht mitzählt ;-)
- motorhead
- mionion´s song
- matmos
- magic carpet
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