Marlon Roudette - Electric soul

Vertigo / Universal
VÖ: 08.08.2014
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Endlich emanzipiert?

Pünktlich zur Veröffentlichung seines zweiten Albums dürfte Marlon Roudette Druck von mehreren Seiten zu spüren bekommen. Die Stichworte "Mattafix" und "One-Hit-Wonder" ziehen immer noch einen Schleier nach sich, der die beiden Nummer-eins-Songs "New age" und "Anti-hero" vom Debüt "Matter fixed" direkt in den Hintergrund katapultiert. Es scheint, als müsse Roudette immer wieder bei null anfangen. Dabei hat er zumindest für sich herausgefunden, was zu tun ist, um sich langfristig in den Charts hin und her hangeln zu können.

Sein Debüt nutzte er vor allem zur Vergangenheitsbewältigung und beschäftigte sich mit der zermürbenden Auflösung seines Ex-Duos Mattafix. Die Geburt seines Sohnes soll den Sänger aber verändert haben. Er sei selbstsicherer geworden und traue sich endlich, sein Themenspektrum zu erweitern. So besingt er in "Your only love" das tragische Ende einer Liebe und im Opener "America" den amerikanischen Traum. Roudettes ewige Begleiter sind dabei die Steel Drum und seine Zeit auf St. Vincent. Rund sieben Jahre lang hat der gebürtige Londoner auf der karibischen Insel gelebt und vor Ort Reggae kennen und lieben gelernt. Auf "Electric soul" ist von dieser Liebe aber nur noch wenig zu erkennen.

"Come along" bringt in seiner melancholischen Leichtigkeit noch etwas Karibik mit, die Single "When the beat drops out" hat ihre Wurzeln aber eindeutig im Pop. Der Song, der quasi über Nacht die deutsche Chartspitze erklommen hat, wird von den Steel Drums begleitet und von einem prägnanten Refrain angeführt. Aber auch wenn der Albumtitel vielversprechend klingt, traut sich Roudette am Ende nur sehr wenig und hat sich bei den meisten Stücken offenbar am gleichen Rezept orientiert. Einige sind kaum zu unterscheiden und plätschern nur lauwarm vor sich her, statt zu wachsen. Vielleicht ist es für Roudette die sicherere Variante, um endlich auch andere Gewässer zu besegeln, denn Erfolg hatte er bisher vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ob sein Plan aufgeht, bleibt abzuwarten – bis dahin ist ihm nur zu wünschen, dass er seine Vergangenheit mit Mattafix bald völlig hinter sich lassen kann.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • When the beat drops out
  • Your only love

Tracklist

  1. America
  2. Come along
  3. When the beat drops out
  4. Your only love
  5. Run around
  6. Body language
  7. Better than me
  8. Flicker
  9. Too much to lose
  10. Hearts pull
  11. These three hearts
  12. In luck
Gesamtspielzeit: 48:22 min

Im Forum kommentieren

Nerv

2014-08-21 06:43:30

Irgendson Idiot neulich "When the Beat..." einen ganzen Vormittag im Dauerrepeat bei offenem Fenster und ohrenbetäubender Lautstärke. Immer nur diesen einen Song! Wie verkommen kann man sein?

Armin

2014-08-18 20:11:13

Und wenn Du Dein neues Lieblingsalbum verpasst?

MM13

2014-08-18 20:10:59

das vorgängeralbum fand ich eigentlich ganz gut,das hier plätschert einfach nur so vor sich hin,schade.

Randwer

2014-08-18 20:09:50

Ich habe dazu keine Meinung, weil ich mir das gar nicht erst anhöre.

Armin

2014-08-18 19:16:58

Frisch rezensiert! Meinungen?

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