Stu Larsen - Vagabond

Warner
VÖ: 11.07.2014
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Das Los des einsamen Wanderers

Aufregend soll die Reise sein, fröhlich und gesellig. Vor allem, wenn der dabei entstandene Soundtrack programmatisch "Vagabond" heißt. Programmatisch auch, weil der reisende Sänger Stu Larsen eben genau das ist: immer unterwegs und von Unruhe getrieben. Nun ist das erste Album des Folk-Sängers aber ganz anders geworden: Von Neugierde, Entdeckergeist und Freiheit ist nichts zu spüren. Stattdessen schlagen einem Zeilen wie die folgenden aus "King Street" entgegen: "This loneliness is killing me / This loneliness is bringing me down / My mother'd be lying / If she said she weren't crying herself to sleep every night." Und viel positiver wird es nicht. Stu Larsen ist ausgezogen in eine Welt voller Einsamkeit, unerfüllter Liebe und schmerzvoller Abschiede.

Vielleicht ist das aber auch das Los eines Menschen, der nie lange an einem Ort bleibt und immer gleich wieder weiter muss. Da bleibt nicht viel Zeit für Beziehungen und "A girl that I could love in the morning (...) and in the evenings, too" ("Pocket full of coins"), höchstens für eine traurige Melodie auf der Mundharmonika oder einen melancholischen Rhythmus auf dem Tamburin.

So trostlos ist das Leben des Stu Larsen zum Glück aber auch nicht. Zumindest mag man nicht glauben, dass er einsam und verloren durch die Lande gezogen ist und abends allein in einer Absteige gesessen hat, nur mit seiner Gitarre an der Seite. Sonst hätte er das Album nicht mit seinem Freund Mike Rosenberg (alias Passenger) produziert. Sonst wäre er heute mit Plattenfirma und Management nicht an einem Punkt, auf den er jahrelang hingearbeitet hat: mit seiner Musik in alle Welt reisen zu können, mit ein klein wenig Sicherheit im Rücken, die es ihm ermöglicht, jede Gelegenheit zu ergreifen, Menschen zu treffen und kennenzulernen.

Auch wenn die Reise vielleicht anstrengend ist, am Ende - oder bei einer Pause - steht für Stu Larsen doch die Erkenntnis, dass er unbezahlbare Geschichten gesammelt und wunderbare Menschen getroffen hat. Und wenn nur eine Handvoll davon bleiben, hat sich die Reise gelohnt.

(Kerstin Petermann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • King Street
  • Skin and bone
  • I will wait no more

Tracklist

  1. San Francisco
  2. King Street
  3. Thirteen sad farewells
  4. Ferry to dublin
  5. Pocket full of coins
  6. Far away from here
  7. Some kind of gypsy
  8. Darling if you're down
  9. Maybe I am
  10. Skin and bone
  11. I will wait no more
Gesamtspielzeit: 45:24 min

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Armin

2014-08-09 17:28:22

Frisch rezensiert! Meinungen?

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