
Spoon - They want my soul
Anti / IndigoVÖ: 01.08.2014
Sie bringen uns Liebe
Am Anfang steht der Knall. Ein einzelner, dann schließlich mehrere. Das Schlagzeug breitet sich stetig aus, die Gitarre steigt mit ein, und plötzlich ist man als Hörer mittendrin in "Rent I pay", dem ersten Vorboten von Spoons "They want my soul". Vier Jahre nach "Transference" sind Britt Daniel und seine vier Kollegen genau dort, wo man sie am liebsten hat und spielen sich beinahe aufmüpfig direkt ins Herz. "Rent I pay" ist daher auch der ideale Opener für dieses mittlerweile achte Studioalbum der Texaner, weil er nicht trotz, sondern eben wegen seiner durchaus minimalistischen Melodie, dem stellenweise zähen Aufbau und der für Daniel nicht untypischen Schnodderigkeit ein waschechter Spoon-Song ist.
Die erste hochoffizielle Single von "They want my soul" ist jedoch "Do you", das im Vergleich zu "Rent I pay" deutlich erfrischender wirkt und Daniels Stärken bestens betont. Dass der mittlerweile 43-Jährige in diesem Leben nicht mehr der beste Sänger auf Erden wird, ist angesichts dieses wohlbekömmlichen Sommerhits ziemlich egal. Dass er aber über eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert verfügt, kommt hier besser denn je zur Geltung. Der verstärkte Weg Richtung R'n'B, von dem die Band noch bei der Ankündigung des Albums sprach, lässt hingegen etwas auf sich warten, offenbart sich aber spätestens im verspielten Titeltrack, welcher neben einem starken Bass auch mit einem aufgeweckten Refrain auftrumpft, der mit zu den besten des ganzen Werkes gehört.
Mindestens ein Mini-Highlight ist das balladeske "Inside out" mit seinen wunderbar unaufdringlichen Synthies und dem sphärischen Sound, der nicht nur vortrefflich zum Albumtitel passt, sondern ebenso hervorragend zu langen Autofahrten in kommenden Sommernächten. Einen kleinen Seitenhieb auf Zach Braff gibt es im stürmischen Elektro-Popper "Outlier" in Form der zynischen Zeile "I remember when you walked out of Garden State / Cause you had taste, you had taste"; melancholisch zurückblickendes Strandfeeling verbreitet währenddessen das bluesige "I just don't understand". Zurück in die schillernde Großstadt geht es mit dem Abschlusstrack "New York kiss", der sich laut stampfend seinen Platz auf dem Treppchen erkämpft und für einen späten, aber nicht minder großartigen Höhepunkt auf "They want my soul" sorgt. Und was auch immer Spoon im Gegenzug dafür haben wollen – sie werden es bekommen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Rent I pay
- Inside out
- Do you
- New York kiss
Tracklist
- Rent I pay
- Inside out
- Rainy taxi
- Do you
- Knock knock knock
- Outlier
- They want my soul
- I just don't understand
- Let me be mine
- New York kiss
Im Forum kommentieren
jo
2021-06-08 22:12:41
Ich komme am Ende so auf 7-8/10. Hat zwischendurch minimale Längen, auch wenn es durch viele gute Ideen in den Songs wieder wettgemacht wird.
Euch alles Gute und bis in zwei Wochen dann.
kingbritt
2021-06-08 22:05:15
. . . Gutes Album, gute Session. Allen eine gute Nacht!
kingbritt
2021-06-08 22:02:57
Felix hat es genau getroffen:
""Let Me Be Mine" ist schön lässig. Hat halt echt den Nachteil, auf dieser Platte zu sein, wo alles noch viel besser ist. So ist es ein Schwachpunkt – und trotzdem hat der noch so viele coole Momente."
dreckskerl
2021-06-08 22:02:53
Das war ich, aber auf hohem Niveau das lowlight.
Zappyesque
2021-06-08 22:00:25
. . . da bin ich nicht allein
"Let me be mine würde ich jetzt als Lowlight des Albums bezeichnen."
Tatsache. Interessant auf jeden Fall, dass das in beide Extreme reißt.
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