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Dan Croll - Sweet disarray
Decca / UniversalVÖ: 18.07.2014
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Das Gravierendste und Karriereschädlichste, was einem jungen Musiker geschehen kann, ist vor allzu großen Vorschusslorbeeren zu kollabieren, ohne dass sich überhaupt ein großer Hype aufbaut, denn Hype war etwas in den 90ern, kollabieren auch. Heute läuft das gerade in Großbritannien etwas subtiler – mit Betonung auf etwas – ab als noch vor 20 Jahren, als nahezu jede Woche das Best New Thing vom New Musical Express abgefeiert wurde. Doch britische Musiker wie Dan Croll sind da ein wenig emanzipierter und abgeklärter oder in der digitalen Welt vielleicht auch nur ein wenig abgelenkter, um der süßen Versuchung der Vorschusslorbeeren zu erliegen. Das Ergebnis seines Debütalbums "Sweet disarray" ist dennoch nur Durchschnittskost in Vollendung.
Hier ist es ein Leichtes, eine Positiv-Checkliste abzuarbeiten, um die Lobeshymnen qualitativ zu ordnen, denn mittlerweile wird letztlich alles gecheckt, bevor es getestet wird. Probs bekommen von einem großen Musiker: Check, ja: Croll hatte eine Audienz beim entzückten Sir Paul McCartney am vom Beatle mitgegründeten und von Croll besuchten Liverpool Institute of Performing Arts. Von einem hippen Musiksender gespielt: Check, ja: Der schon seit langem angesagte Steve Lamacq spielte schon seine Demos auf BBC Radio 6 Music. Von der jungen, sportaffinen Digital-Native-Generation Aufmerksamkeit bekommen: Check, doppelja: Der halbeuphorisch vor sich hin pluckernde Ohrwurm "From nowhere" wurde für das Spiel "Grand theft auto V" verbraten. Und das zum Auftakt mit wirklich schönem Klavierklängen hinterlegte, später von Akustikgitarre begleitete "Compliment your soul" gelangte in die bekannte Electronic-Arts-Serie "Fifa". Es stellt den einzigen wirklichen Höhepunkt des Albums. Der englischen Fußballnationalmannschaft hat dies jedoch bekanntlich wenig genutzt. Plattentests.de benennt sich jetzt aber in Plattenchecks.de um.
Die weiteren zehn Songs auf "Sweet disarray" sind nicht weiter erwähnenswert. Crolls nicht festgelegtem, zwischen Elektro, Folk und Rock wild hin und her schweifendem Stil kann man dabei nichts vorwerfen, was dann auch die Crux dieses Debüts ist, denn außer einer guten Produktion, einigen guten Ansätzen und mäßig memorablen Melodien befindet sich hier nicht viel, was im Gedächtnis haften wird. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass demnächst wieder ein paar Aufträge für Werbung und Soundtracks eintreffen, aus denen ein zweites Album entstehen kann. Fans werden es erfahren: auf Plattenchecks.de.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Compliment your soul
Tracklist
- From nowhere
- Thinkin aboutchu
- Wanna know
- In / out
- Compliment your soul
- Only ghost
- Can you hear me
- Sweet disarray
- Maway
- Must be leaving
- Always like this
- Home
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From nowhere
2019-05-02 20:32:01
Klasse Song.
koekoe
2014-07-16 00:06:14
"From Nowhere" ist ziemlich klasse, auf Albumlänge irgendwie zu generisch, sehr baukastenmäßig manchmal. Das ist im Prinzip so wie mit SOHN, nur dass Dan Croll der bessere Musiker ist.
Armin
2014-07-15 23:26:15
Frisch rezensiert. Meinungen?
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