Gay Dad - Leisure noise
WarnerVÖ: 28.06.1999
Schwuler Papa
Gay Dad haben etwas geschafft, was heutzutage selten einer Band gelingt: man braucht den Bandnamen nur einmal gehört zu haben und schon hat man ihn sich gemerkt. Auch das Cover springt einem sofort ins Auge: Leuchtendes Hellblau mit einer laufenden, weißen Figur. Die Homepage der Band gibt sich ebenfalls sehr schick. Doch obwohl sich das alles sehr nach cleveren Marketingstrategien anhört, ist die Musik von Gay Dad wirklich großartig. Zugegeben: wirklich Neues gibt’s da nicht zu hören, die Gitarren kommen einem doch irgendwie bekannt vor... und klingt der Sänger nicht wie... - trotzdem sind alle 10 Songs schöne Popsongs.
Vielleicht liegt es daran, daß der Chef der Band lange als Musikjournalist gearbeitet hat und jetzt selbst ins Geschäft eingestiegen ist, auf jeden Fall geht einem "Leisure noise" auch nach häufigem Genuß nicht auf die Nerven. Im Gegenteil, die Songs bohren sich regelrecht ins Hirn. Die Singleauskopplungen sind meiner Meinung nach die besten Stücke auf der CD: "To Earth with Love" und "Joy!" sind etwas schneller, eignen sich perfekt zum Mitsingen und Abhotten. Aber auch die anderen Stücke haben's in sich, "Dimstar", "Dateline" und auch das langsamere "Oh Jim". Im Song "Black ghost" kann man am Anfang und auch immer wieder zwischendrin auf deutsch etwas über Geister hören ("...schwarze Geister, haben wir wahrscheinlich alle in unserem Leben..."). In "To earth with love" taucht eine Art Sirene auf, die dem Ganzen noch etwas mehr Würze gibt. Alles in allem machen Gay Dad zwar auf der einen Seite ganz gewohnten Rock mit den herkömmlichen Mitteln, vielleicht ein wenig vom Glam-Rock der 70er beeinflußt, aber auf der anderen Seite ganz erfrischend und zeitgemäß.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Dimstar
- Oh Jim
- To earth with love
Tracklist
- Dimstar
- Joy!
- Oh Jim
- My son mystic
- Black ghost
- To earth with love
- Dateline
- Pathfinder
- Different kind of blue
- Jesus Christ