Robert Plant - Dreamland

Mercury / Universal
VÖ: 24.06.2002
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Traumdeuter

Wann immer eines der verbliebenen Bandmitglieder der Legende Led Zeppelin in den letzten Jahren mit einem Solo-Album aufwartete, es geriet zum mittelschweren Fiasko. Exemplarisch sei nur an das mehr als unnötige Intermezzo von Jimmy Page mit einem gewissen Puff Daddy erinnert, bei dem das "Kashmir"-Riff auf gar schändliche Weise verunstaltet wurde. Robert Plant hingegen hatte, nachdem das letzte Album "Fate of nations" 1993 auf grandiose Weise floppte, erst gar keine Alben mehr veröffentlicht. Herausragend waren lediglich die beiden Releases, die die Herren Page und Plant unter gemeinsamer Flagge veröffentlichten.

In deren Tradition steht nun auch "Dreamland". Bereits der Opener "Funny in my mind" weist mit massivem Drehleier-Einsatz den Weg in Richtung orientalisch angehauchtem Rock, wie sie auch auf dem Page & Plant-Album "No quarter" zu finden war. Diese Mischung zwischen Exotik und zurückhaltendem Rock zieht sich wie ein roter Faden über die gesamte Spieldauer.

Das Grundgerüst des Album bilden hierbei diverse Coverversionen (insgesamt sechs an der Zahl). Daß dies auch für einen Mann der Klasse Plants beileibe nicht ehrenrührig sein muß, beweisen die Interpretationen von Bob Dylans "One more cup of coffee" und die überragende Version von "Hey Joe", die selbst die weiß Gott nicht schlechte Hendrix-Fassung in den Schatten stellt. Dennoch ist "Dreamland" nicht frei von Längen. Nach mehreren Durchläufen, wenn die Faszination des Anfangs verflogen ist, ertappt sich der Hörer dabei, nach den starken ersten drei Songs dem Ende der CD (sprich dem bereits erwähnten "Hey Joe") entgegen zu fiebern.

Nichtsdestotrotz ist Plant ein Album gelungen, das man dem Altmeister nicht zugetraut hätte. Anfängliche Skepsis verabschiedet sich recht schnell. "Dreamland" nämlich ist, obwohl nicht überragend, ein glänzend geeigneter Soundtrack für den lauschigen Sommerabend. Empfehlenswert ist, dieses Kleinod gut abgehangener Rockmusik mit einer in Ehren gereiften Flasche Rotwein zu genießen.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Funny in my mind (I believe I'm fixin' to die)
  • Morning dew
  • Hey Joe

Tracklist

  1. Funny in my mind (I believe I'm fixin' to die)
  2. Morning dew
  3. One more cup of coffee
  4. Last time I saw her
  5. Song to the siren
  6. Win my train fare home (If I ever get lucky)
  7. Darkness, darkness
  8. Red dress
  9. Hey Joe
  10. Skip's song
Gesamtspielzeit: 54:31 min

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